Bluthochdruck – der sinnvolle Einsatz von Medikamenten

Bluthochdruck, der sich zu einer regelrechten Volkskrankheit entwickelt hat, sollte niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Schließlich erhöht sich mit einem dauerhaften Bluthochdruck das Risiko auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Bluthochdruck – der sinnvolle Einsatz von Medikamenten
Bluthochdruck – der sinnvolle Einsatz von Medikamenten

Allerdings lässt sich Bluthochdruck auf verschiedene Weisen beeinflussen und therapieren. Betroffene sind gut damit beraten, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren, wofür sich ein Blutdruckmessgerät für zu Hause lohnt. Darüber hinaus sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden, damit die richtige Medikation gestellt werden kann.

Welche Arzneimittel stehen bei der Behandlung von Bluthochdruck zur Wahl?

Präparate zur Senkung des Blutdrucks schützen vor Folgeerkrankungen, haben aber auch Nebenwirkungen. Daher versuchen Menschen mit einer leichten Blutdruckerhöhung meist durch das ändern bestimmter Lebensgewohnheiten, die Blutdruckwerte in den Griff zu bekommen.

Mehr Bewegung und salzarmes Essen können in manchen Fällen helfen, aber eben nicht in allen. Wird der Blutdruck durch die Umstellung nicht ausreichend gesenkt, so kommen unterschiedliche Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks infrage. Diese blutdrucksenkenden Arzneien werden in folgende Gruppen unterteilt:

Betablocker
ACE-Hemmer
– Diurektika
Sartane
– Kalziumantagonisten

Da die Wirksamkeit aller Medikamentengruppen von vielen verschiedenen Faktoren abhängt, sollte von einer Selbstmedikation in jedem Fall abgesehen werden. Denn nur der behandelnde Arzt kann einschätzen, welche Wirkstoffgruppe im Einzelfall angezeigt ist. Unter können die verschiedenen Arzneimittel nach Absprache mit dem Arzt bestellt werden.

ACE-Hemmer – die bekannteste Wirkstoffkombination gegen Bluthochdruck

Durch Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, kurz ACE-Hemmer, wird die Produktion der Hormone, die den Blutdruck steuern, beeinflusst. ACE-Hemmer blockieren dabei die Herstellung eines bestimmten Enzyms, welches an der Bildung des blutdrucksteigernden Angiotensin beteiligt ist.

Bei längerer Anwendung tritt jedoch häufig ein trockener Reizhusten bei dem Patienten auf. Selten werden Hautausschläge, Schleimhautschwellungen und Störungen des Geschmacksempfindens beobachtet. ACE-Hemmer sollten daher nur unter ärztlicher Kontrolle verwendet werden.

Betablocker – die innovativen Helfer bei Bluthochdruck

Diese Medikamentengruppe sorgt für eine Entlastung des Herzen, wobei der Herzschlag verlangsamt wird. Welcher Betablocker geeignet ist, kann nur der behandelnde Arzt genau bestimmen. Gelegentlich tritt nach der Einnahme von Betablockern als Nebenwirkung eine Verengung der unteren Atemwege, sprich der Bronchien, auf. Daraus kann Kurzatmigkeit ausgelöst werden. Daher sind Betablocker für Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder chronische Bronchitis eher ungeeignet.

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Diuretika – entwässernde Wirkstoffe führen zur Blutdrucksenkung

Diuretika beeinflussen die Nierentätigkeit. Das Resultat ist die Langfristige Absenkung des Drucks in den Blutgefäßen. In den ersten Tagen kann nach der Einnahme eines Diuretikums ein gesteigerter Harndrang sowie eine erhöhte Menge beim abgesetzten Urin beobachtet werden. Daher wird die Behandlung mit einer möglichst niedrigen Dosis begonnen, um diese Wirkung in Grenzen zu halten.

Sollte dem Körper zu viel Flüssigkeit entzogen worden sein, so kann dies zu Mundtrockenheit, Verwirrtheit oder Muskelschwäche führen. Während einer Diuretika-Therapie ist es daher wichtig an heißen Tagen oder nach sportlichen Betätigungen dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.

Kalziumantagonisten – speziell in der Wirkung

Bei der Behandlung mit Kalziumantagonisten werden die Gefäße geweitet, wodurch das Blut mehr Freiraum erhält und sich verteilen kann. Dadurch sinkt dann auch der Blutdruck. Allerdings müssen Patienten, die mit Kalziumantagonisten therapiert werden, auf Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Gesichtsrötung, Knöchelschwellungen, Herzklopfen oder Spannungsgefühle in den Unterschenkeln rechnen.

Sartane

Sartane zählen zu den Angiotensin-Antagonisten und heben die Wirkung dieses blutdrucksteigernden Hormons auf. Da die Wirkung der Sartane, der der ACE-Hemmer gleicht, kann auch mit ähnlichen Nebenwirkungen gerechnet werden. Ein Hustenreiz tritt bei der Sartane-Therapie jedoch selten auf.

Was tun, um Nebenwirkungen von blutdrucksenkenden Mitteln zu vermeiden?

Bluthochdruck sorgt dafür, dass der Kreislauf auf Hochtouren laufen muss. Wenn Bluthochdruck-Patienten nun blutdrucksenkende Mittel verabreicht bekommen, kann es passieren, dass sich eine gewisse Schlappheit breit macht. Der Kreislauf muss sich schließlich erst an den neuen Rhythmus gewöhnen. Bis die Medikamentation richtig eingestellt ist, kann es daher eine gewisse Zeit dauern.

Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte und die kontinuierliche Rücksprache mit dem behandelnden Arzt in der ersten Zeit besonders wichtig. Nebenwirkungen verschwinden in der Regel nach einigen Tagen wieder, müssen aber im Auge behalten werden. Meist wird die Dosierung der Medikamente zunächst gering gehalten, um Nebenwirkungen zu verringern bzw. zu vermeiden. Die Medikamentendosis wird dann langsam gesteigert. Treten nach längerer Einnahmedauer immer noch Nebenwirkungen auf, wird der Arzt sicherlich zu einem anderen Präparat raten.

Welches Medikament eignet sich für wen?

Die Wahl des Medikaments ist eine sehr individuelle Angelegenheit, die von vielen Faktoren bestimmt wird. So kommt es auf das Lebensalter, die körperliche Verfassung und Vorerkrankungen an, wenn es darum geht, ob ein Wirkstoff zur Behandlung des Bluthochdrucks geeignet ist. Hinzu kommt, dass Patient häufig andere Medikamente einnehmen müssen, mit denen der gewählte Wirkstoff harmonieren muss.

Blutdrucksenkende Mittel sollten daher immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Welches Medikament also „das Beste“ ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, sondern hängt von den Lebens- und Krankheitsumständen des einzelnen Patienten ab. Dies gilt im Übrigen auch für pflanzliche und homöopathische Mittel.

Wer also feststellt, dass sein Blutdruck über einen längeren Zeitraum erhöht ist, sollte in jedem Fall einen Facharzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären und eine geeignete Therapie einstellen zu lassen. Denn eine falsche Behandlung auf eigene Faust kann verheerende Folgen für den Patienten haben, da Bluthochdruck auch zu akuten Herzproblemen führen kann.

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