Bluthochdruckmittel krebserregend – Valsartan Wirkstoff verunreinigt
Tonnenweise werden hierzulande Blutdrucksenker geschluckt. Jetzt sollen Anwender allerdings bei einem der vielen Wirksubstanzen besonders vorsichtig sein, denn ein bestimmtes Arzneimittel soll verunreinigt sein. Zum Teil wollen die Behörden nun blutdrucksenkende Medikamente, die den Wirkstoff Valsartan enthalten, vom Markt nehmen.
Der Grund dafür findet sich in einem potenziell krebserregenden Stoff, welcher die Präparate verunreinigt. Diverse Daten weisen drauf hin, dass Nitrosamine zweifelsfrei zu den krebserregenden Substanzen zählen, denen der Mensch heute ausgeliefert ist. Wer demnach eine Tablette täglich zu sich nimmt, könnte genauso gut fünf Zigaretten rauchen.
Valsartan ist relativ weit verbreitet in Deutschland
Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte geht es hier um Medikamentenchargen, deren Wirksubstanz von dem chinesischen Unternehmen Zhejiang Huahai Pharmaceutical produziert wurden. Bislang ist aber noch nicht bekannt, um welche Chargen es sich bei dem EU-weiten Medikamentenrückruf genau handelt. Außerdem gibt es auch noch keine konkreten Erkenntnisse dazu, ob und in welchen Mengen die Verunreinigung in den hieraus hergestellten Arzneien zugegen ist. Laut der Experten besteht somit kein akutes Risiko für Patienten.
Nach Angaben der BfArM ist die blutdrucksenkende Wirksubstanz herstellungsbedingt mit N-Nitrosodimethylamin verschmutzt worden. Wobei die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO davon ausgeht, dass dieser Wirkstoff krebserregend sein könnte. In ganz Europa wird jetzt nachgeforscht ob ebenfalls noch andere Medikamente davon betroffen sein könnten, die chemisch verwandte Wirksubstanzen in sich tragen.
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Hunderttausende sollen bereits krebserregende Präparate zu sich genommen haben
Allein im letzten Jahr sollen rund 900.000 Menschen Blutdrucksenker zu sich genommen haben, die krebserregend sein sollen. Sämtliche betroffene Blutdruckmittel enthalten, wie bereits erwähnt den Wirkstoff Valsartan. In diesem wurde ein mutmaßliches Nebenprodukt namens Nitrosodimethylamin entdeckt, welches Krebs erzeugen kann. Bisher wird diese Substanz allerdings lediglich als möglicherweise krebserregend eingestuft. Sowohl dieses Nebenprodukt, als auch andere sogenannte Nitrosamine finden sich ebenso in Grillfleisch, Pökelware, Zigarettenrauch und sogar in Trinkwasser.
Bei Nagetieren konnte bereits belegt werden, dass diese Substanz Krebs auslösen kann. Für den Menschen steht dieser Nachweis allerdings noch aus, so dass es hier bislang noch keine hundertprozentige Beweislage gibt. Nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur besteht bisher auch noch kein akutes Gesundheitsrisiko für Anwender dieser Präparate. Schon seit rund sechs Jahren sind diese Arzneimittel verunreinigt. Die Risiken einer langanhaltenden Anwendung dieser Medikamente konnten dennoch bis heute nicht abgeschätzt werden.
Experten fordern jetzt, ein weitaus intensiveres Netz aus Kontrollen. Damit Mängel der Qualität gar nicht erst entstehen können, müssen die Gesetzgeber spätestens jetzt von den Vertreibern von sogenannten Generika zuverlässige Tests ihrer Produkte verlangen. Krankenversicherungen könnten nun bei ihren regelmäßigen Ausschreibungen zu jedem Zeitpunkt Zertifikate, sowie Kontrollnachweise für die medikamentösen Nachahmungen verlangen und diese somit zur Bedingung machen.
Blutdrucksenkende Medikamente auf keinen Fall eigenmächtig absetzen

Verunsicherte Patienten sollten allerdings auf keinen Fall ihre blutdrucksenkenden Arzneimittel auf eigene Faust einfach absetzen. Es gilt vorab den Rat des behandelnden Mediziners einzuholen. Zumal die Experten davon ausgehen, dass es alsbald eine Arzneimittelliste von den betroffenen Präparaten geben wird, so dass dann auch eine Rückrufaktion koordiniert, erfolgen kann.
So sprach das Bundesinstitut außerdem eine Warnung aus, denn laut der Experten ist das plötzliche Absetzen solcher Medikamente mit einem weitaus höheren, gesundheitlichen Risiko verbunden, als die mögliche Verunreinigung dieser Arzneimittel.
Was bedeutet diese Nachricht für Hypertonie-Patienten?
Wie bereits gesagt, sollten Anwender dieser Blutdrucksenker ihre Präparate keineswegs ohne Rücksprache mit ihrem Arzt diese Medikamente eigenmächtig absetzen. Das Risiko im Anschluss mit einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder mit einem anderen Gesundheitsproblem zu kämpfen haben, ist weitaus höher, als die Gefahr, die von diesen Blutsenkern ausgeht. Betroffen ist außerdem außerschließlich der Wirkstoff Valsartan, aber keine anderen Sartane.
Es wird zudem vermutet, dass die Verunreinigung nicht in sämtlichen Markenprodukten zugegen ist, die diese Wirksubstanz enthalten. Bislang gilt der Rückruf der Arzneien außerdem nur für Präparate, deren Inhaltssubstanzen von einem ganz bestimmten Produzenten stammen. Nur einige Chargen sind davon betroffen und keineswegs die komplette Produktion der letzten Jahre. Patienten, die Fragen zu ihrer Bluthochdruck-Behandlung haben, werden empfohlen ihren behandelnden Arzt um Rat zu fragen.
Fazit: Betroffene Blutdrucksenker, die den Inhaltsstoff Valsartan mit sich führen und vom chinesischen Unternehmen Zhejiang Huahai Pharmaceutical stammen, sind derzeit vom Rückruf betroffen und demnach verunreinigt. So sollen diese blutdrucksenkenden Präparate krebserregend wirken können. Hypertonie-Patienten, die diese Mittel einnehmen, werden angeraten ihren behandelnden Arzt in dieser Hinsicht zu befragen. Ein eigenmächtiges Absetzen der Blutdrucksenker hingegen gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.