Ratgeber Oberarm Blutdruckmessgerät

Blutdruckmessgeräte sind aus der medizinischen Vorsorge nicht mehr wegzudenken. Jeder kennt sie aus der ärztlichen Praxis und glücklich sein kann der, dessen Blutdruckwerte stets den Normalwerten entsprechen.

Ratgeber Oberarm Blutdruckmessgerät
Ratgeber Oberarm Blutdruckmessgerät

Doch häufig wird aus vielerlei eine regelmäßige Kontrolle notwendig und wie groß wäre der Aufwand, müsste man jedes Mal den Arzt oder die Apotheke für eine aussagekräftige Messung aufsuchen. Der Handel bietet mittlerweile Geräte für den Hausgebrauch an, und zwar sowohl zur Nutzung am Oberarm als auch am Handgelenk.

Was ist ein Oberarm Blutdruckmessgerät?

Oberarm-Blutdruckmessgeräte bieten gegenüber Handgelenks-Manschetten den Vorteil, dass sie automatisch durch die Oberarmmessung in Herzhöhe angebracht sind. Um bei einem Gerät am Handgelenk korrekte Werte zu bekommen, muss der Arm gerade und in Herzhöhe gelagert sein. Daher sind die Geräte für den Oberarm gegebenenfalls besser geeignet zum Gebrauch bei alten oder behinderten Menschen. Die Messgenauigkeit ist aber bei beiden Gerätearten gleichwertig.

Der klassische Blutdruck-Manometer, wie Oberarm-Blutdruckmessgeräte auch genannt werden, besteht aus einer Oberarmmanschette (die es in unterschiedlichen Größen gibt) und einem Druckmesser. Die gelieferten Werte stellen den systolischen und diastolischen Wert, d. h. den oberen und unteren Wert, sowie den Pulsdruck dar.

Es gibt keine einheitlichen Manschettengrößen, daher sollte vor dem Kauf der Oberarm gemessen werden. Unterschieden werden, wie beim Kleiderkauf, die Größen S, M, L und XL. Die folgende Größentabelle gibt Aufschluss über Maße:

  S M L XL
Oberarmmanschette < 22 cm bis 36 cm bis 42 cm > 42 cm
Handgelenkmanschette < 13 cm bis 19,5 cm bis 21,5 cm > 21,5 cm

Einige Produkte sind für mehrere Größen geeignet und sind entsprechend gekennzeichnet (z. B. S/M oder L/XL). Es gibt aber auch Hersteller, die Manschetten in mehreren Größen beilegen und man kann beim Kauf einfach die passende auswählen. Andere wiederum bieten den Zukauf von Manschetten an.

Wichtig: Bei der Planung eines Kaufes sollte möglichst das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga berücksichtigt werden. Es ist Garant dafür, dass das Gerät präzise Werte liefert. Blutdruckmesser mit diesem Prüfsiegel wurden an mindestens 96 Probanden auf Genauigkeit getestet. Die zu prüfenden Geräte wurden ausgewählt ohne Wissen der Hersteller und von einem unabhängigen Labor in Augenschein genommen. Zweitrangig bei der Anschaffung sollte der Preis sein, denn gewünscht sind ja exakte Werte. Bei mittleren Preislagen lassen sich aber beide Wünsche in Einklang bringen.

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Der Messvorgang

Die Manschette wird um den vom Ärmel befreiten Oberarm gelegt und (nicht zu straff) befestigt. Mit Hilfe des Gummiballs wird sie nun aufgepumpt. Klassische Oberarm-Blutdruckmesser, die in der Regel in Arztpraxen und Krankenhäusern Verwendung finden, stellen die Werte anhand eines Verwirbelungsgeräusches fest, welches sie anhand eines Stethoskops hören können. Einfacher machen es die digitalen Geräte, denn auf einem kleinen Display erscheinen die Zahlen der Blutdruckmessung wie von Zauberhand.

Es stehen zwei Messmethoden zur Verfügung. Die Mehrzahl der Geräte arbeitet oszillometrisch, was nichts anderes bedeutet, als dass die Messung über Schwingungen, die das pulsierende Blut verursacht, erfolgt. Einige Geräte, vor allem die ärztlichen, funktionieren nach Korotkoff-Geräuschen, welches die Töne des Blutflusses sind. Träger von Herzschrittmachern und Patienten mit bekannten Herzrhythmusstörungen sollten oszillometrisch arbeitende Geräte lieber nicht benutzen.

Mögliche Fehlerquellen beim Messvorgang

Ein zu straffes Anlegen am Oberarm könnte die Messung verfälschen und unkorrekte Werte liefern. Zudem sollte der Arm von Textilien befreit sein, da der Stoff hinderlich sein und eine Messung erst gar nicht möglich oder aber fehlerhaft sein könnte. Mittlerweile gibt es Geräte am Markt, die eine Kontrolle durch dünnen Stoff zulassen.

Eine kurze Übersicht digitaler Oberarm-Blutdruckmessgeräte

  • Der Testsieger ist das digitale Gerät Beurer BM 85. Der Preis liegt bei ca. 90 Euro, die Messmethode ist oszillometrisch. Eine zusätzliche Anzeige liefert Informationen über Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen). Es verfügt über ein sehr großes Display, die Manschettengröße ist in M oder XL erhältlich. Eingerichtet ist es auf zwei Nutzer mit je 60 Speicherplätzen (um vorangegangene Werte im Nachhinein abrufen zu können). Die Datenübertragung funktioniert via Bluetooth und USB (iOS/PC) HealthManager App. Das Gerät funktioniert über einen aufladbaren Akku und besitzt das Siegel der Deutschen Hochdruckliga (2015).

Die Vorteile im Überblick: direkte Datenübertragung an die BlutdruckDaten-App per BluetoothSmart möglich; sehr gute Messgenauigkeit, großes, gut ablesbares Display; einfache Handhabung; 2 x 60 Speicherplätze; WHO-Skala; Arrhythmieanzeige; Manschette 22-36 cm, größere Manschette zukaufbar; Ruheindikator; gut verständliche Gebrauchsanleitung,;Lithium-Ionen-Akku; Mittelwerte gesamt, morgens, abends; USB-Schnittstelle sowie Bluethooth zur Datenübertragung auf PC bzw. App; kostenfreie Software.

Die Nachteile im Überblick: fehlender Gastmodus; Manschette sehr breit und schwer einhändig anzulegen; Erstkonfiguration umständlich; Registrierung zum Herunterladen der Software unumgänglich; hoher Preis.

  • Das Oberarm-Messgerät Medisana BU 550 connect zum Preis von ca. 48 Euro liefert Werte mittels der oszillometrischen Messmethode. Es verfügt über ein sehr großes, gut lesbares Display, das zu den üblichen Werten auch Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) anzeigt. L ist die verfügbare Manschettengröße und eignet sich für kräftigere Oberarme. Je 500 Speicherplätze für 2 Nutzer bieten reichlich Platz. Die Datenübertragung: Bluetooth (iOS/Android) vitaDock App kostenlos. Das Gerät bietet auch eine Gastfunktion. Die Messgenauigkeit wird als sehr gut beschrieben. Eine einfache Handhabung ist garantiert, lediglich das Aufrufen des zweiten Nutzers wird als etwas umständlich beschrieben. Der WHO-Indikator liefert Vergleichswerte.

Die Vorteile im Überblick: direkte Datenübertragung an die BlutdruckDaten-App via BluetoothSmart möglich; sehr gute Messgenauigkeit; großes, beleuchtetes, gut lesbares Display; einfache Handhabung; riesiger Speicher (2 x 500 Speicherplätze); Gastfunktion; WHO-Indikator; Arrhythmieerkennung; gut markierte Manschette, 22 – 42 cm; Messung beim Aufpumpen; gut lesbare Gebrauchsanleitung; Batterien 4 x 1,5 V AAA, Betrieb mit Netzteil möglich (nicht im Lieferumfang enthalten); BluetoothSmart zur Datenübertragung in App oder online Portal.

Die Nachteile im Überblick: keine Angaben über Bewegungssensor; umständlicher Nutzerwechsel; oberes Preissegment; wenig Beschreibung von Bluetooth- und Internetfunktionen; nur für neuere Endgeräte kompatibel; bei Nutzung von VitaDock App oder online: sehr allgemein gehaltene Datenschutzbedingungen und fehlende Angabe zum Serverstandort.

Weitere Geräte im Überblick finden Sie hier:

https://www.blutdruckdaten.de/messgeraete.html

Zum Schluss

Die vielen Vergleiche können leicht verwirren. Doch sollte man sich vorab im Klaren sein, welche Funktionen wirklich benötigt werden. Wer einen Herzschrittmacher hat oder Herzrhythmusstörungen, sollte auf Geräte, die mit der oszillometrischen Methode funktionieren, verzichten.

Recht gute Messergebnisse haben alle Geräte, jedoch ist nicht überall das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga zu finden. Auch preislich gibt es große Unterschiede. Bei der großen Auswahl sollte es jedoch für jeden möglich sein, das passende Gerät zu finden.

Blutdruck richtig messen – Methoden früher und heute

Wie sollten Sie den Blutdruck richtig messen? Sie müssen entweder eine automatische Armmanschette mit einem elektronischen Stethoskop oder ein Blutdruckmessgerät und ein Latexband mit mittlerer Spitze verwenden. Verwenden Sie kein Heim-Messgerät wie eine Digital- oder Küchenwaage.

Positionieren Sie sich zunächst für die Blutdruckmessung. Halten Sie Ihren Arm auf Höhe der Hand über dem Herzen. Wenn es möglich ist, sollten Sie den Arm über die Schulter heben, da dies mehr Druck erzeugt. Wenn dies nicht möglich ist, heben Sie den Arm gerade über die Schulter. Schauen Sie nicht auf die Manschette hinunter. Wenn Sie die gewünschte Blutdruckmessung erreicht haben, legen Sie die Manschette an Ihren Arm.

Machen Sie es nicht so, wie einige medizinische Schulen und/oder Krankenhäuser es tun. Einige medizinische Fakultäten empfehlen die Methode „Manschette um den Kopf“, die sich als ungenau erwiesen hat. Andere Schulen empfehlen die „Klingelmethode“, eine weitere Methode, die ungenau sein kann. In jedem Fall ist die genaueste Methode die „Arm auf den Tisch legen“-Methode.

Die Schüler müssen lernen, wie sie ihre Messungen vornehmen. Dies geschieht während des Unterrichts. Es wird auch während der klinischen Phase des Lernens und der Ausbildung gemacht. Der nächste Schritt ist, dass die Studenten wissen, wie man eine genaue Routine plant. Es gibt vier Planungsstufen:

Sobald die Studenten gelernt haben, wie man genau misst, können sie beginnen zu lernen, wie man eine genaue Routine plant. Während der Planungsphase führen die Studenten zwei verschiedene Messungen durch, eine zur Bestätigung der Blutdruckmessung und eine zur Entwicklung einer Trainingsroutine. Die meisten medizinischen Schulen ermutigen die Studenten, beide Messungen gleichzeitig durchzuführen, um einen höheren Messwert zu erhalten. Dies ist jedoch nicht immer notwendig.

Alle Medizinstudenten im vierten Jahr sollten auch lernen, wie sie ihren eigenen Blutdruck überwachen können. Das bedeutet, dass sie ein geeignetes Blutdruckmessgerät haben sollten, das sie während ihrer gesamten Karriere verwenden können. Ein gutes Überwachungsgerät beinhaltet eine elektronische Uhr, die die Herzfrequenz und den Blutdruck überwacht. Eine Überwachung dieser Art ist nicht nur für den Fachmann unerlässlich, sondern auch für die meisten Medizinstudenten in der klinischen Phase ihrer Karriere eine Voraussetzung.

Sobald Medizinstudenten gelernt haben, wie man genau misst und ein geeignetes Überwachungsgerät besitzt, besteht der nächste Schritt darin, zu lernen, wie man die Ergebnisse aufzeichnet. Zu lernen, wie man Messungen aufzeichnet, ist jedoch nicht dasselbe wie das tatsächliche Messen. Die meisten Medizinstudenten haben bereits gelernt, wie man einen Messwert mit einer Blutdruckmanschette überprüft und haben ein Verfahren entwickelt, bei dem sie ihren Blutdruck alle fünfzehn bis zwanzig Minuten aufzeichnen. Diese Prozedur reicht im Allgemeinen für einen Medizinstudenten im ersten Jahr aus, aber manche Studenten möchten vielleicht noch ein bisschen mehr machen. Eine tägliche Überwachung der Manschettenwerte ist jedoch nicht zu empfehlen, da der Druck bereits zu niedrig oder zu hoch sein kann.

Medizinstudenten sollten nicht nur lernen, wie man richtig misst, sondern auch, wie man die Ergebnisse notiert, insbesondere wenn sie ein AVR- oder Ultraschallgerät verwenden. Das Notieren der Messung ist lebenswichtig, da ein Patient eine AVR-Messung falsch ablesen kann. Diese Fehlinterpretation könnte zu einer falschen Blutdruckmessung führen, oder schlimmer noch, zu einem falschen Messwert, der unnötige Panik auslösen könnte. Wenn ein Arzt der Meinung ist, dass eine falsche Ablesung oder ein anderer Fehler vorliegt, sollte er in der Lage sein, den Patienten zu einem erneuten Besuch zu überreden.

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