Blutarmut – Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei Blutarmut was tun? Behandlung und Folgen einer Anämie.

Was genau ist Blutarmut?

Blutarmut wird von Medizinern auch als Anämie bezeichnet. Patienten, die an einer Blutarmut leiden, verfügen über eine zu geringe Anzahl an Erythrozyten im Blut. Diese nennen sich auch rote Blutkörperchen. Das problematische an einer Blutarmut ist, dass die Erythrozyten für den Sauerstofftransport im menschlichen Körper zuständig sind. So enthalten die roten Blutkörperchen Hämoglobin. Wer demnach zu wenige Erythrozyten in seinem Blut zur Verfügung hat, muss davon ausgehen, dass ebenfalls zu wenig Sauerstoff durch den Organismus geleitet werden kann.

Blutarmut – Ursachen, Symptome und Behandlung
Blutarmut – Ursachen, Symptome und Behandlung

Beim Sauerstoff handelt es sich aber wiederum um den Treibstoff des menschlichen Körpers. Kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Körper fehlt es diesem an Energie. Damit es trotz des Mangels zu einer ausreichenden Energiezufuhr kommen kann, lässt der Organismus dann das Blut schneller durch die Ader fließen. Das Herz muss demnach mehr pumpen und leistet Schwerstarbeit. Dies wiederum führt dazu, dass ein hoher Kraftaufwand nötig ist. Betroffene, die an einer Blutarmut leiden, fühlen sich somit schlapp, sowie schwach.

Die ersten Symptome einer Blutarmut sind oftmals:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schwindelanfälle
  • Blasse Haut
  • Müdigkeit
  • Muskelschwäche
  • Kälte

Wer den Verdacht hegt, dass er an einer Blutarmut bzw. Anämie leidet, sollte unverzüglich einen Mediziner aufsuchen. Der Arzt entnimmt dann eine Blutprobe und prüft demnach einige, verschiedene Werte, wie Ferritin, Hämoglobin, Transferrin und Ähnliche. Mit Hilfe dieser Blutwerte kann der Mediziner dann feststellen, ob tatsächlich eine akute Blutarmut vorliegt.

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Was kann eine Blutarmut verursachen?

Blutarmut kann genetisch bedingt sein. In den meisten Fällen leiden Patienten allerdings an einer temporären Anämie. Hierbei handelt es sich um eine Blutarmut, die durch äußere Umstände verursacht wurde.

Folgende Ursachen können zu einer Blutarmut führen:

  • Chronische Entzündungen
  • Verletzungen mit starkem Blutverlust
  • Schwangerschaft
  • Tumorerkrankungen, wie Krebs
  • Erkrankungen des blutbildenden Systems
  • Mangelerscheinungen, wie eine Eisenmangel-Anämie

Was passiert im Organismus während einer Anämie?

Die Konzentration von Hämoglobin im Blut ist bei einer Blutarmut vermindert. Das heißt, der rote Blutfarbstoff in den Erythrozyten ist nur geringfügig zugegen. So steht eine verminderte Hämoglobin-Konzentration meist mit einem Mangel an funktionstauglichen roten Blutkörperchen in Zusammenhang. Zu rund 90% bestehen Erythrozyten aus Hämoglobin.

Insgesamt besteht dieser Proteinkomplex aus vier Aminosäureketten und jeweils einer Häm-Gruppe. Im Zentrum vom Letzteren sitzt stets ein Eisen-Ion. Sowohl Sauerstoff, als auch Kohlenmonoxid können sich an diesem Eisen-Ion binden. Die am häufigsten auftretende Blutarmutsform ist die Eisenmangelanämie.

Wie lässt sich Blutarmut erkennen?

Zahlreiche Ursachen können eine Blutarmut auslösen. Entsprechend vielfältig ist demnach ebenfalls die Einteilung. Im Rahmen einer Untersuchung lassen sich hier eine Reihe verschiedener Daten analysieren und auf diese Weise die Ursachen für das Problem erkennen.

Zuerst einmal sind hier die Erythrozyt Anzahl und der daraus resultierende Hämatokrit-Wert und die Hämoglobin-Konzentration bedeutend. Ist die Konzentration an Hämoglobin zu niedrig, die Anzahl der roten Blutkörperchen zu gering oder der Hämatokrit-Wert zu klein, liegt eine Blutarmut vor. Meist sind alle drei Werte bei einer Anämie zu niedrig.

Normalwerte bei Frauen und Männern:

  • Frauen:

4,1 bis 5,2 Millionen Erythrozyten pro Mikroliter Blut

37 bis 45% Hämatokrit

12 bis 16 g Hämoglobin-Konzentration pro dl

  • Männer:

4,5 bis 5,9 Millionen Erythrozyten pro Mikroliter Blut

42 bis 50% Hämatokrit

13 bis 17 g Hämoglobin-Konzentration pro dl

Was ist ein Erxthrozyten-Indices?

Zunächst einmal besagen diese Werte dem Arzt lediglich, dass eine Blutarmut vorliegt. Um, welche Art es sich hier handelt, ist aber noch nicht ersichtlich. Um eine genau Behandlung bzw. Therapie zu finden, ist es aber sehr wichtig zu wissen, um welche Art des Mangel es sich handelt. Somit werden noch weitere Werte genauer unter die Lupe genommen. Dazu gehören dann die Erythrozyten-Indices.

Zu diesen zählen:

  • Die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt ist vermindert
  • Die Größe der roten Blutkörperchen variiert enorm
  • Das mittlere Erythrozyten-Volumen zeigt an, wie die roten Blutkörperchen beschaffen sind
  • Die durchschnittliche Hämoglobin-Konzentration pro Erythrozyt ist zu gering

Außerdem ist ebenfalls die Retikulozyten-Anzahl von Bedeutung. Hierbei handelt es sich um die jungen, noch nicht gänzlich ausgereiften roten Blutkörperchen. Bei der Blutbildung im Knochenmark wird stets ein gewisser Anteil dieser ans Blut abgegeben. Die Anzahl dieser Retikulozyten kann Aufschluss darüber geben, ob die Blutbildung im vollen Gang ist oder ob diese erst kürzlich gedrosselt wurde. So liegt der Retikulozyten-Normalwert bei Männern, wie Frauen zwischen 3 und 18 pro 1000 Erythrozyten.

Ebenso häufig werden außerdem die Werte Ferritin und Transferrin geprüft, denn allzu oft ist ein Eisenmangel für die Blutarmut verantwortlich. So handelt es sich bei Ferritin im Grunde um einen Speicherort, wo neues, unbenutztes Eisen im Organismus eingelagert wird. Transferrin hingegen ist ein Transport-Protein. So bringt dieses das Eisen von seinem Speicherplatz zum Knochenmark.

Worin unterscheidet sich eine Anämie?

Im Prinzip kann man zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Blutarmut unterscheiden. In aller Regel ist eine erworbene Anämie meist auf einen Mangel bestimmter Stoffe zurückzuführen. So können ein Eisen-, Folsäure-, sowie ein Vitamin B12-Mangel für diese Blutarmut verantwortlich sein.

Außerdem lassen sich Anämien in Bezug der Größe, wie Form der roten Blutkörperchen und des jeweiligen Gehalts an Hämoglobin weiter differenzieren:

  • Makrozytäre Blutarmut: In diesem Fall ist der Gehalt an Hämoglobin zu hoch
  • Normozytäre Blutarmut: Die Größe und Form der roten Blutkörperchen ist normal, allerdings sind zu wenig Erythrozyten vorhanden.
  • Mikrozytäre Blutarmut: Der Gehalt an Hämoglobin ist zu niedrig.

Fazit: Eine Blutarmut kann unterschiedliche Ursachen haben. So unterscheidet der Arzt hier zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Blutarmut. Treten erste Symptome, wie Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, blasse Haut, Muskelschwäche, wie Konzentrationsprobleme auf, kann dies auf eine Anämie hinweisen. Finden sich im Blut zu wenige Erythrozyten kommt es hier demnach zu einer mangelhaften Versorgung an Sauerstoff im menschlichen Körper. Um dieses Defizit wenigstens teilweise wieder auszugleichen, pumpt das Herz dann das Blut schneller durch den Organismus. Dies ist natürlich eine Mehrbelastung und führt dazu, dass Betroffene sich schlapp und erschöpft fühlen.

Vor allem Frauen leiden häufig an einer Eisenmangel-Anämie. Ursache dafür kann aber nicht nur der Mangel an Eisen sein, denn auch Probleme beim Transportieren oder Speichern dieser Substanz können in diesem Fall eine Blutarmut auslösen. Es gibt verschiedene Arten von Blutarmut. Mit Hilfe eines Blutbildes können Mediziner feststellen, ob eine Anämie vorliegt. Durch die Analyse der verschiedenen Blutwerte findet der Experte dann auch meist schnell heraus, um welche Art von Blutarmut es sich handelt. Wer demnach an den genannten Symptomen leidet, sollte möglichst schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

FAQ

Was passiert, wenn man Blutarmut hat?

Blutarmut, auch bekannt als Anämie, tritt auf, wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen oder der Hämoglobinspiegel im Blut niedrig ist. Wenn eine Person an Blutarmut leidet, führt dies dazu, dass nicht genügend Sauerstoff zu den Organen und Geweben transportiert wird. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen und gesundheitlichen Problemen führen.

Wie macht sich Blutarmut bemerkbar?

Blutarmut kann verschiedene Symptome verursachen, abhängig von ihrer Schwere und dem individuellen Zustand einer Person. Häufige Anzeichen und Symptome von Blutarmut sind Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, blasse Haut, Herzklopfen, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. In einigen Fällen können auch Brustschmerzen, Schwindelgefühle oder Ohnmacht auftreten.

Ist Blutarmut gefährlich?

Blutarmut kann ernsthaftes Unwohlsein und Komplikationen verursachen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleibt oder sich über einen längeren Zeitraum verschlimmert. Wenn der Körper nicht genügend Sauerstoff erhält, können Organe und Gewebe geschädigt werden. Bei schwerer Blutarmut kann es zu Herzproblemen, einer erhöhten Infektionsanfälligkeit, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und anderen schwerwiegenden Komplikationen kommen. Es ist wichtig, eine angemessene medizinische Behandlung zu suchen, um die Symptome zu lindern und die zugrunde liegende Ursache der Blutarmut zu behandeln.

Was ist der Auslöser für Blutarmut?

Es gibt verschiedene Ursachen für Blutarmut. Die häufigsten Ursachen sind ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure im Körper. Diese Nährstoffe sind entscheidend für die Bildung roter Blutkörperchen und Hämoglobin. Blutarmut kann auch durch chronische Krankheiten wie Niereninsuffizienz, entzündliche Darmerkrankungen, Krebs oder genetische Störungen verursacht werden. Blutverlust durch Verletzungen, Menstruation oder Magen-Darm-Blutungen kann ebenfalls zu Blutarmut führen.

Wie lange kann man mit Blutarmut leben?

Die Lebenserwartung bei Blutarmut hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der zugrunde liegenden Ursache, der Schwere der Anämie und der rechtzeitigen Behandlung. In den meisten Fällen kann Blutarmut gut behandelt und kontrolliert werden. Wenn die Ursache der Anämie behoben wird und angemessene medizinische Maßnahmen ergriffen werden, kann sich der Zustand verbessern. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die richtige Behandlung zu erhalten, um die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.

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