Schlaganfall – Symptome erkennen und schnell handeln

Ein Schlaganfall kann jeden treffen, unabhängig vom Alter und der Konstitution. Beim Eintreten eines solchen Falles ist es besonders wichtig, schnell professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eventuelle Folgeschäden so minimal wie möglich zu halten oder sogar völlig zu vermeiden. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, die Symptome eines Schlaganfalles genau zu kennen, um im Ernstfall auch richtig reagieren zu können.

Schlaganfall – Symptome erkennen und schnell handeln
Schlaganfall – Symptome erkennen und schnell handeln

Die Symptome eines Schlaganfalles sind nicht immer eindeutig

Ein Schlaganfall kann sich auf mannigfache Art zeigen und nicht immer kann ein Laie bestimmte Erscheinungen als Symptome eines Schlaganfalles genau erkennen, sie unterscheiden sich auch je nach Schweregrad der Minderdurchblutung des Gehirns, die den Auslöser für ein solches Vorkommnis darstellt.

Die wichtigsten Kennzeichen, dass ein Schlaganfall eingetreten sein könnte, sind: Lähmungen und/oder Schwäche in einem der beiden Arme, einem Bein oder einer ganzen Körperhälfte.

Solcherart Lähmungen können auch das Gesicht betreffen. Ihnen gemeinsam ist jedoch, dass sie sich nur in einer der beiden Körperhälften bemerkbar machen. Des weiteren können Sehstörungen auftreten, die in einem oder beiden Augen zutage treten. Sie können sich in Form von Gesichtsfeldausfällen, Doppelbildern und Ähnlichem äußern.

Ein sehr starkes Symptom ist heftigster Kopfschmerz, der mit einem entgleisten Blutdruck einhergeht. Auch plötzliche Übelkeit, Erbrechen und Gleichgewichtsstörungen können Hinweise auf einen Schlaganfall sein. Mitunter sind die Patienten auch verwirrt und zeigen Orientierungsstörungen oder können sich nicht verständlich machen, so dass Wortfindungsstörungen auftreten. Auch ein gewisses Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen oder einer Körperhälfte kann auftreten.

Eine Methode zur Identifizierung der Anzeichen eines Schlaganfalls

Um auch für den medizinischen Laien die Identifizierung der Anzeichen eines Schlaganfalles eindeutig zu machen, ist in den USA die sogenannte FAST Methode entwickelt worden. FAST steht für Face – Gesicht, Arms – Arme, Speech – Sprache und Time – Zeit.

Wird ein Schlaganfall vermutet, dann soll der Patient gebeten werden zu lächeln. Gelingt ihm das nur mit einer einseitigen Verzerrung des Gesichtes, dann ist das durchaus als Symptom eines Schlaganfalles zu werten.

Des weiteren sollte der Betroffene versuchen, beide Arme gleichzeitig zu heben und zwar mit den Handflächen nach oben. Handelt es sich um einen Schlaganfall, dann kann ein Arm nicht in die Höhe gestreckt werden oder sinkt wieder ab, bzw. verdreht sich, was insbesondere bei geschlossenen Augen auftritt.

Zum Dritten sollte der Patient einen unkomplizierten Satz wiederholen, wie beispielsweise: „Nein, ich brauche keine Hilfe.“ Gelingt ihm das nicht, so ist ebenfalls von einem Schlaganfall auszugehen. Nun kommt der vierte Faktor, die Zeit, ins Spiel, denn wenn auch nur einer der drei Tests positiv verläuft, dann ist umgehend und ohne Zeitverlust ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn es ist nunmehr ein akuter Notfall eingetreten.

Blutdruck messen – Auf diese Werte kommt es an

Die Symptome zeigen einen Schlaganfall an – was nun?

Der Patient ist sofort in eine sogenannte Stroke Unit einzuliefern. Eine Stroke Unit ist eine Spezialabteilung eines Krankenhauses, die auf Schlaganfallpatienten spezialisiert ist. Je schneller der Betroffene in die Hände der dortigen Experten gegeben wird, desto höher ist die Chance, Folgeschäden zu minimieren oder gar zu vermeiden.

Sollten sich die Symptome eines Schlaganfalles zeigen, dann ist schnelles und beherztes Handel unbedingt vonnöten!

Wichtige Fakten zum Thema Symptome Schlaganfall

Während die Mehrheit der Bevölkerung massive Angst vor einem Herzinfarkt zu haben scheint, wird die Gefahr eines Schlaganfalls meist verkannt. Dabei ist der Schlaganfall ein lebensbedrohliches, potenziell tödliches Akutereignis, das auch im Überlebensfall bleibende körperliche Beeinträchtigungen und Behinderungen nach sich ziehen kann.

Was beim Schlaganfall passiert

Der Schlaganfall ist eine akute Blutunterversorgung im Gehirn. Dies kann durch einen gelösten Thrombus (Embolus), der ein Gefäß verstopft, geschehen. Es kann aber auch zu einer Hirnblutung kommen, deren Einblutung das Gewebe verdrängt.

Der Schlaganfall ist wie der Herzinfarkt auch ein Notfall und muss sofort behandelt werden. Der Spruch “Brain is Time”, der in der Schlaganfall-Prävention häufig propagiert wird, versucht zu verdeutlichen, dass jede Minute im Überlebenskampf zählt und dass durch die frühzeitige Behandlung auch Langzeitfolgen gemindert werden können.

Die Anzeichen eines Schlaganfalls

Der Schlaganfall geht fast immer mit einer Halbseitenlähmung einher. Je nachdem, in welchem Hirnareal dies geschieht, können die Symptome weniger ausgeprägt oder vielfältiger sein. Oft kommt es zu einem hängenden Augenlid, einem hängenden Mundwinkel mit unkontrolliertem Speichelfluss, einem schleppenden Gang, der Arm hängt.

Dies geschieht alles auf der gegenüberliegenden Seite des Schlaganfalls im Gehirn. Geschieht der Schlaganfall auf der rechten Seite im Gehirn, wird die Halbseitenlähmung links sein. Es kann auch zu Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und ähnlichen Anzeichen kommen, charakteristisch ist aber in jedem Fall die Halbseitenlähmung.

Vorboten eines Schlaganfalls

Der Schlaganfall kann sich durch Vorboten ankündigen. Die Anzeichen sind dann dieselben wie beim Schlaganfall, sie können aber nach etwa einem Tag oder nach etwa einer Woche wieder von selbst verschwinden, da die Gefäße im Gehirn nicht vollständig “verstopft” sind, sondern nur kurzfristig verengt.

Schlaganfall-Symptome, die nur etwa einen Tag bestehen, nennt man TIA (Transitorische Ischämische Attacke), bleiben sie etwa eine Woche bestehen, spricht man von PRIND (Prolongiertes Reversibles Ischämisches Neurologisches Defizit).

Da man dies anhand des Akutereignisses nicht erkennen kann, muss immer von einem Schlaganfall ausgegangen werden. Der Schlaganfall ist ein Notfall! Holen Sie bei Verdacht auf einen Schlaganfall immer ärztliche Hilfe, verständigen Sie den Notarzt!

Zusammenfassende Informationen zum Schlaganfall

Der Schlaganfall ist ein Akutereignis, das in jedem Fall behandelt werden muss und unbehandelt zum Tode führen kann, in jedem Fall aber zu langfristigen Lähmungserscheinungen führt. Wer schnell handelt, kann dem entgegenwirken.

Eine angemessene Rehabilitation kann über Jahre wirkungsvoll dazu führen, diese Lähmungserscheinungen auszugleichen, da andere Teile des Gehirns die Aufgaben des erkrankten Areals übernehmen können. Die Symptome des Schlaganfalls sind leicht zu erkennen und relativ eindeutig zuzuordnen. Zögern Sie nicht, im Akutfall zu handeln und den Rettungsdienst zu verständigen!

Konkret sollte bei den folgenden Symptomen erhöhte Wachsamkeit bestehen:

Spontan auftretende Lähmungen oder ein Taubheitsgefühl der Extremitäten oder im Gesicht. Typischerweise treten diese halbseitig auf, es sind jedoch auch beidseitige Ausfälle bekannt. Nicht-Betroffenen fällt beispielsweise ein herabhängender Mundwinkel auf. Der Betroffene selbst kann beispielsweise eine plötzliche Gangunsicherheit bemerken.

Gesichtsfeldausfälle und Sehstörungen jeglicher Art, die nicht auf äußere Irritationen zurückgeführt werden können. Auch diese sind häufig einseitig. Typisch für einen Schlaganfall sind plötzliches Verschwommensehen und das Sehen von Doppelbildern.

Plötzlich auftretende Sprachstörungen, die sich in Verständnisschwierigkeiten bei einfachen Begriffen oder Formulierungsschwierigkeiten äußern.

Schluckbeschwerden wie spontanes Verschlucken oder Erbrechen. Auch hier gilt natürlich, dass das Symptom ein Frühwarnzeichen sein kann, aber nicht muss, man sollte nicht bei einem einfachen Verschlucken in Panik geraten.

Spontane, scheinbar grundlose depressive Emotionslage oder starke Verwirrtheit.
Bewusstlosigkeit oder sonstige Bewusstseinsstörungen sind ebenfalls ein Warnhinweis.

Ein untypisches Symptom sind Schwindelanfälle. Die häufigste Schwindelform ist dabei der Drehschwindel, der sich auf drei Arten äußern kann: Betroffene haben entweder das Gefühl, an einem Drehwurm wie nach einer Karusselfahrt, sie fühlen sich wie nach oben gezogen oder als ob sie ins Bodenlose fallen würden.

Spätere Symptome und Spätfolgen eines Schlaganfalls

Die oben geschilderten Symptome können im Verlauf eines Schlaganfalls in verschiedener Stärke auftreten, es muss jedoch nicht zu Spätfolgen kommen.

Manche Patienten leiden kaum unter späteren Anzeichen und können ein normales Leben führen, andere weisen auch Jahre nach dem Anfall starke Beschwerden auf. Die typischen Symptome eines nicht rechtzeitig behandelten Schlaganfalls sind Lähmungen, Sprachstörungen und Sehstörungen.

Diese Spätfolgen und Anzeichen eines Schlaganfalls können, das sei nochmals ausdrücklich betont, bei rechtzeitiger Behandlung vermieden werden.

Anzeichen eines Schlaganfalls können 10 Jahre vor dem Ereignis auftreten

Forscher untersuchten die kognitiven Fähigkeiten von 14.712 Teilnehmern der Rotterdam-Studie zwischen 1990 und 2016. Die Anzeichen eines Schlaganfalls können bis zu 10 Jahre vor dem eigentlichen Schlaganfall auftreten, so eine neue Studie.

Eine Studie aus den Niederlanden hat ergeben, dass Schlaganfallpatienten bis zu einem Jahrzehnt vor ihrem Schlaganfall einen deutlich stärkeren Rückgang ihrer kognitiven Fähigkeiten und ihrer alltäglichen Funktionsfähigkeit erlebten als Gleichaltrige, die keinen Schlaganfall erlitten hatten.

Frauen, Träger des APOE-Gens, das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird, und Personen mit geringerer akademischer Qualifikation schienen ein höheres Risiko zu haben.

Die Forscher unterzogen 14.712 Teilnehmer der Rotterdam-Studie zwischen 1990 und 2016 verschiedenen Tests zu kognitiven Fähigkeiten. Diese Tests untersuchten das Gedächtnis, die geistige Verarbeitung, die verbale Gewandtheit, die Reaktionszeit und die manuelle Geschicklichkeit.

Untersucht wurde auch die Fähigkeit der Teilnehmer, Aufgaben des täglichen Lebens wie Waschen, Essen und Anziehen auszuführen, sowie weitergehende Tätigkeiten wie die Verwaltung von Finanzangelegenheiten. Die Forscher überprüften dann die Krankenakten der Teilnehmer, um ihren Gesundheitszustand bis 2018 zu überwachen.

Jede Person, die während des Beobachtungszeitraums einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde mit drei Personen verglichen, die keinen Schlaganfall erlitten hatten, basierend auf ihrem Alter und Geschlecht. Die Forscher zeichneten dann die Veränderungen in der Kognition und im täglichen Funktionieren bei beiden Gruppen von Teilnehmern auf, und zwar 10 Jahre vor und 10 Jahre nach dem Schlaganfall.

Während eines durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von 12½ Jahren erlitten 1.662 Teilnehmer ihren ersten Schlaganfall. Ihr Durchschnittsalter lag bei 80 Jahren. Die Analyse der Testergebnisse der Teilnehmer ergab deutliche Unterschiede in der kognitiven Funktion zwischen denjenigen, die einen Schlaganfall hatten, und denjenigen, die keinen Schlaganfall hatten, und zwar bis zu zehn Jahre vor dem Ereignis.

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