Blut im Stuhl: Was sind die häufigsten Ursachen?

Blut im Stuhl ist für viele ein beunruhigendes Anzeichen – doch oft steckt keine schwere Erkrankung dahinter. Häufige Ursachen wie Hämorrhoiden, Darmpolypen oder auch Medikamente lassen sich medizinisch gut behandeln. Entscheidend ist, auf Farbe und Begleitsymptome zu achten. Während hellrotes Blut meist harmlos ist, kann schwarzer Stuhl auf Blutungen im oberen Verdauungstrakt hindeuten. Wer regelmäßig Blut im Stuhl entdeckt, sollte ärztlichen Rat einholen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hellrotes Blut deutet oft auf Hämorrhoiden oder Afterrisse hin.
  • Dunkler, teerartiger Stuhl kann ein Hinweis auf Magengeschwüre sein.
  • Auch Medikamente wie Blutverdünner verursachen gelegentlich Blut
    im Stuhl.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen äußern sich oft mit Durchfall und Gewichtsverlust.
  • Tumore und Polypen im Darm können ebenfalls die Ursache sein – nicht immer sind sie bösartig.

Hämorrhoiden: Die häufigste Ursache für hellrotes Blut

Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die jeder Mensch besitzt. Bei einem Hämorrhoidalleiden sind diese jedoch vergrößert oder entzündet. Beim Pressen während des Stuhlgangs kann es zu kleinen Rissen kommen. Daraus resultiert meist hellrotes Blut, das sich auf dem Stuhl, dem Toilettenpapier oder in der Toilette zeigt. Häufig kommt es auch zu einem brennenden Schmerz oder Juckreiz im Analbereich. Besonders harter Stuhl oder Verstopfung begünstigen das Entstehen von Hämorrhoiden. Die gute Nachricht: In vielen Fällen helfen bereits Salben oder Sitzbäder. Bei anhaltenden Beschwerden kann ein kleiner Eingriff nötig sein. Wer Blut im Stuhl bemerkt und Hämorrhoiden vermutet, sollte die Diagnose ärztlich bestätigen lassen. Andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen müssen ausgeschlossen werden.

Blut im Stuhl: Was sind die häufigsten Ursachen?
Blut im Stuhl: Was sind die häufigsten Ursachen?

Magengeschwüre: Dunkler Stuhl als Warnsignal

Magengeschwüre entstehen häufig durch eine Reizung der Magenschleimhaut. Ursachen sind oft Stress, bestimmte Schmerzmittel oder eine Infektion mit Helicobacter pylori. Wenn das Geschwür blutet, gelangt das Blut in den Darm und wird durch die Verdauung dunkel verfärbt. Es entsteht der sogenannte Teerstuhl – schwarz und glänzend. Dieses Symptom ist ein Alarmsignal und sollte sofort ärztlich abgeklärt werden. Oft treten begleitend Schmerzen im Oberbauch auf, besonders nach dem Essen. Auch Übelkeit oder Appetitverlust sind typisch. Eine Magenspiegelung hilft bei der Diagnose. Die Behandlung erfolgt meist medikamentös. In schweren Fällen kann jedoch eine Operation notwendig sein. Teerstuhl sollte niemals ignoriert werden – es könnte ein Hinweis auf eine schwerwiegende Blutung sein.

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Medikamente als versteckte Blutungsquelle

Viele Menschen nehmen regelmäßig Medikamente ein – darunter auch Präparate, die das Risiko innerer Blutungen erhöhen. Besonders Blutverdünner wie ASS, Heparin oder neue orale Antikoagulanzien stehen im Verdacht. Auch Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR wie Ibuprofen oder Diclofenac können Magen und Darm reizen. Die Folge: kleine Verletzungen, die unbemerkt bluten. Auch Kortisonpräparate schwächen langfristig die Schleimhautbarriere. Wenn solche Mittel eingenommen werden, sollte Blut im Stuhl besonders ernst genommen werden. Die Packungsbeilage gibt Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen. Bei Auffälligkeiten ist eine ärztliche Rücksprache unerlässlich. Manchmal reicht es aus, das Medikament zu wechseln oder die Dosis anzupassen. Eine gesunde Ernährung kann zusätzlich den Magen-Darm-Trakt schützen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen im Überblick

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die bekanntesten Vertreter dieser Krankheitsgruppe. Sie verlaufen schubweise und können verschiedene Abschnitte des Verdauungstrakts betreffen. Während Morbus Crohn vom Mund bis zum After auftreten kann, ist bei Colitis ulcerosa vor allem der Dickdarm entzündet. Die Symptome reichen von blutigem Durchfall über Bauchkrämpfe bis hin zu Fieber und Gewichtsverlust. Die genaue Ursache ist unklar, eine genetische Veranlagung scheint jedoch eine Rolle zu spielen. Blut im Stuhl tritt besonders in aktiven Schüben auf. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Komplikationen wie Darmverengungen oder Fisteln zu vermeiden. Die Therapie erfolgt meist mit entzündungshemmenden Medikamenten. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist für Betroffene unerlässlich.

Tumore im Darm: Nicht immer gleich Krebs

Blut im Stuhl kann auch durch gutartige oder bösartige Tumore verursacht werden. Dabei ist die Farbe des Bluts entscheidend: Frisches, hellrotes Blut spricht eher für eine tiefere Quelle im Dickdarm oder Enddarm. Dunkles Blut weist auf eine höher gelegene Blutungsquelle hin. Darmkrebs entsteht oft aus zunächst harmlosen Polypen. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu den Warnzeichen gehören neben Blut im Stuhl auch Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Eine Darmspiegelung liefert Klarheit. In Deutschland wird ab 50 Jahren eine Vorsorgeuntersuchung empfohlen. Die Therapie richtet sich nach Größe und Lage des Tumors. Sie reicht von einer Operation bis zur Chemo- oder Strahlentherapie. Nicht jedes Blut im Stuhl ist ein Grund zur Panik – aber immer ein Anlass zur Abklärung.

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Darmpolypen: Unauffällig, aber potenziell gefährlich

Darmpolypen sind gutartige Schleimhautwucherungen im Darm. Sie verursachen oft keine Beschwerden und bleiben deshalb lange unbemerkt. Manche Polypen können jedoch bluten, was sich als Blut im Stuhl zeigt. Vor allem größere Polypen haben ein erhöhtes Entartungsrisiko. Daher werden sie bei der Darmspiegelung in der Regel entfernt. Nach dem Eingriff kann es für kurze Zeit zu leichter Blutung kommen – das ist meist unbedenklich. Polypen gelten als Vorstufe für Darmkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind deshalb wichtig. Besonders bei familiärer Vorbelastung sollte frühzeitig kontrolliert werden. Auch eine ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung können vorbeugen. Wer Blut im Stuhl bemerkt, sollte eine mögliche Polypenursache ärztlich abklären lassen. Die Entfernung ist in der Regel unkompliziert und effektiv.

Fazit

Blut im Stuhl ist beunruhigend, aber oft harmlos. Ob Hämorrhoiden, Medikamente oder Entzündungen: Die Ursachen sind vielfältig – und oft gut behandelbar. Eine genaue ärztliche Diagnose ist entscheidend, um gefährliche Auslöser wie Tumore rechtzeitig zu erkennen. Beobachten Sie Ihre Symptome – und zögern Sie nicht, medizinischen Rat einzuholen!

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