Systolischer Blutdruck

Was versteht man unter Systole und Diastole?

Der Druck in den Gefäßen, der durch den Herzschlag und den Transport des Blutes entsteht, wird als Blutdruck bezeichnet. Durch das Zusammenziehen und Erschlaffen des Herzen verändert sich der Blutdruck in den Gefäßen.

Systolischer Blutdruck
Systolischer Blutdruck

Die Phase des Zusammenziehens wird als Systole, das Erschlaffen des Herzens als Diastole bezeichnet.

Entsprechend bezieht sich der systolische Blutdruck auf den Gefäßdruck in der systolischen Phase. Der systolische Blutdruck wird beim Blutdruckmessen durch den ersten Messwert festgehalten.

Der Blutdruck – Zusammenspiel verschiedener Faktoren

Als Blutdruck wird der durch den Herzschlag entstehende Druck in den Gefäßen bezeichnet. Er ist keineswegs immer und überall im Körper konstant, denn die Höhe des Blutdrucks hängt im Wesentlichen vom Gefäßtonus, der Elastizität der Gefäßwände und dem Herzminutenvolumen ab.

Die aktive Spannung in den Gefäßen wird als Gefäßtonus bezeichnet. Die Blutmenge, die pro Minuten von der linken Herzkammer ausgeworfen wird, bestimmt das Herzzeitvolumen. Dieses beträgt bei einem erwachsenen Menschen in Ruhe etwa 4 bis 5 Liter. Bei der Blutdruckmessung werden die Werte der  systolischen und der diastolischen Phase gemessen, wobei der systolische Wert immer in der ersten Zahl ausgedrückt wird. Blutdruckwerte  von beispielsweise 120 zu 85 geben demnach einen systolischen Wert von 120 sowie einen diastolischen Wert von 85 an.

Was während der Systole passiert

In der systolischen Phase zieht sich das Herz zusammen und presst dabei Blut aus dem Ventrikel (linke Hauptherzkammer) in den Körper hinein. Der so entstehende Druck überträgt sich auf die Aorta (Hauptschlagader) und verteilt sich von dort aus weiter in die Arterien und Arteriolen.

Die großen Arterien dehnen sich zuerst während der systolischen Phase. Von dort aus setzt sich die Gefäßdehnung wellenförmig  in die kleineren Gefäße fort. Insgesamt nimmt der Gefäßdruck mit zunehmendem Abstand zum Herzen ab. Der systolische Blutdruck ist daher in den herznahen Arterienabschnitten am höchsten. Der geringste Druck herrscht hingegen im venösen Gefäßsystem. Der systolische Blutdruckwert misst also den Druck im arteriellen Gefäßsystem.

Erhöhter systolischer Druck

Bei körperlicher Belastung schlägt das Herz schneller, um den Körper so mit mehr sauerstoffreichem Blut versorgen zu können. Mit steigender Herzfrequenz steigt demnach auch das Herzzeitvolumen. Gleichzeitig erweitern sich die Gefäße und der periphere Widerstand sinkt.

Bei arteriosklerotischen Veränderungen in den Gefäßen kann es zu einer eingeschränkten Elastizität kommen. In Belastungssituationen erweitern sich infolgedessen die peripheren nicht in ausreichendem Maße. Aufgrund des zu hohen peripheren Widerstands in den Gefäßen kommt es dann zu einem erhöhten systolischen Druck.

Systolischer Blutdruck – nicht immer konstant

Der Normwert für den systolischen Blutdruck liegt bei 120 mmHg. Doch bleibt der systolische Blutdruck im Laufe eines Tages nicht immer konstant. Je nach der körperlichen und psychischen Belastung kann er steigen oder auch sinken. Insbesondere bei körperlicher Anstrengung und bei Stress steigt der systolische Wert enorm.

Ein systolischer Wert über 120 mmHg ist daher in solchen Situation nicht besorgniserregend. Erst wenn konstant Werte über 140 mmHg in Ruhephasen erreicht werden, wird der systolische Blutdruck behandlungsbedürftig.

Systolischem Bluthochdruck vorbeugen

Es ist völlig normal, dass der systolische Blutdruck mit zunehmendem Alter ansteigt. Dennoch sollte auch in höherem Alter der systolische Wert in Ruhephasen nicht konstant über 140 mmHg liegen. Vorbeugen kann jeder einer systolischen Hypertonie mit einer gezielten Gewichtskontrolle, bei der das Normalgewicht angestrebt werden sollte. Auch eine kochsalzverminderte Kost mit höchsten 5 bis 6 mg Kochsalz pro Tag sowie eine mäßige Fettzufuhr kann einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck vermeiden.

Ebenso sollte Alkohol nur in Maßen und selten genossen und das Rauchen eingestellt werden. Körperliche Bewegung ist ebenfalls für einen gesunden Blutdruck. Besteht bereits ein systolischer Bluthochdruck eignen sich je nach Schweregrad der Erkrankung Ausdauersportarten am besten.

Selbst Patienten mit einem ausgeprägten systolischen Bluthochdruck dürfen und sollen sich sogar körperlich betätigen. Je nach Schweregrad der Erkrankung sind Spaziergänge und andere leichte körperliche Bewegungen durchaus erlaubt und sogar angeraten.

Isolierte systolische Hypertonie

Bei einer Hypertonie müssen nicht immer zwangsläufig die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte gleichermaßen erhöht sein. So ist bei der sogenannten isolierten systolischen Hypertonie der systolische Blutdruckwert recht hoch, während der diastolische Wert relativ gering ist. Dadurch ist die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck (Amplitude) weitaus höher als normal. Die Amplitude sollte im Normalfall nicht höher als 60 mmHg sein.

Ein Messergebnis von 160 / 55 mmHg ist beispielsweise typisch für eine isolierte systolische Hypertonie. Für diese Art des Bluthochdrucks kann es verschiedene Ursachen geben. In den meisten Fällen sind jedoch eine Verkalkung der Blutgefäße oder eine Funktionsstörung der Aortenklappe der Grund für den isolierten systolischen Bluthochdruck.

Was ist wichtiger –  diastolischer oder systolischer Blutdruck?

Auch in medizinischen Fachkreisen gibt es nach wie vor die Diskussion darüber, welcher Blutdruckwert wichtiger ist. Fest steht, dass die systolische Hypertonie weitaus häufiger vorkommt als die diastolische Hypertonie. Dabei hängt die Häufigkeit der systolischen Hypertonie offenbar sehr stark mit dem Alter der Patienten zusammen. Während der Anteil der diastolischen Hypertoniker mit zunehmendem Alter der Betroffenen geringer wird, steigt der Anteil der systolischen Hypertoniker ab dem 50. Lebensjahr erheblich an.

So sind allgemein rund 75 % der Blutdruckpatienten älter als 50 Jahre, wobei die meisten Patienten an einer systolischen Hypertonie leiden. Von einer isolierten systolischen Hypertonie sind hingegen häufiger jüngere Patienten unter 40 Jahren betroffen.

In dieser Altersklasse weisen sogar bis zu 40 % der Hypertoniker eine isolierte systolische Hypertonie auf. Ob bei der Behandlung von Bluthochdruck der Fokus eher auf die Senkung des systolischen oder doch eher auf den diastolischen Blutdruck gelegt wird, hängt daher immer vom Einzelfall ab.


Arterielle Hypertonie Definition

Arterielle-Hypertonie
Arterielle-Hypertonie

Arterielle Hypertonie bedeutet, dass der Druck in den Gefäßen höher als gewünscht ist. Die Gefahr daran ist: Anfänglich sorgt arterielle Hypertonie fast nie für Beschwerden. Deshalb bleibt Bluthochdruck in der Regel lange Zeit unentdeckt & nicht therapiert. Täglich ein überhöhter Druck im Blutkreislauf – dies überfordert im Lauf der Jahre aber das Herz und zusätzliche lebenserhaltende Organe. Deshalb ist Arterielle Hypertonie neben Zuckerkrankheit, Rauchen und Fettstoffwechselstörungen ein beherrschender Auslöser von Herz- Kreislauferkrankungen, besonders Schlaganfall & Herzinfarkt.

Eine chronische arterielle Hypertonie könnte jedoch – entsprechend Schweregrad – eine Schädigung des Herzmuskels nach sich ziehen. Daher ist auf eine beständige Blutdrucksenkung dringend hinzuarbeiten, um Folgeerkrankungen entgegenzuarbeiten. Ein permanent erhöhter Blutdruck beeinträchtigt den Herzmuskel und das Gefäßsystem dauerhaft. Die Konsequenz ist, dass die Anforderungen an Ihr Herz immer höher werden. Das Herz muss kraftvoller schlagen, damit es die nötige Leistungsfähigkeit erreichen kann. Aus diesem Grund könnte es zu Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen beziehungsweise Vorhofflimmern kommen.

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