Blutdruckwerte – Tabelle für Blutdruck Bedeutung

Glücklich kann sich schätzen, wer normale Blutdruckwerte hat. Wer abweichende Werte bei einer Blutdruckmessung feststellt fragt sich oft:

Blutdruckwerte – Tabelle für Blutdruck Bedeutung
Blutdruckwerte – Tabelle für Blutdruck Bedeutung
  • Was bedeuten die Blutdruckwerte?
  • Wie hoch darf mein Blutdruck sein?
  • Welche Blutdruckwerte sind gefährlich?
  • Welche Blutdruckwerte sind normal?

Doch was bedeutet normal in diesem Zusammenhang überhaupt? Mit dem Thema Normalwerte einer Messung wird sich dieser Ratgeber ausführlich und hoffentlich für alle verständlich beschäftigen.

Systolisch, Diastolisch, mmHg – Was das Medizinerkauderwelsch zu bedeuten hat

Was bedeutet SYS und DIA? Jeder Erwachsene hat diese Begriffe schon einmal gehört oder gelesen, aber die wenigsten wissen, was sie bedeuten. Zum besseren Verständnis für dieses so wichtige Thema Blutdruckwerte ist es aber unumgänglich, die Bedeutungen zu kennen.

Diastolischer Blutdruck
Diastolischer Blutdruck

Beim Messen des Blutdrucks tauchen stets zwei Werte auf: z. B. 115/75 mmHg. Der systolische Wert liegt bei 115 mmHg, der diastolische bei 75 mmHg. Wissende können sich jetzt entspannt zurücklehnen und Unwissende werden mit den nachfolgenden Definitionen in den Himmel der Wissenden gehoben:

Der Herzmuskel arbeitet wie eine Pumpe. Jeder Herzschlag pumpt das Blut in die Gefäße (arterieller Blutdruck). Der Druck während des Herzschlages ist höher und wird als systolisch bezeichnet.

Systolischer Blutdruck
Systolischer Blutdruck

Zieht sich das Herz wieder zusammen, um zur erneuten Pumpbewegung anzusetzen (sozusagen zwischen zwei Herzschlägen), ist der Druck niedriger und gibt den diastolischen Wert an. Man kann sagen, dass der systolische Wert die Maximalleistung des Herzens anzeigt und der diastolische die Minimalbelastung.

Gemessen wird in mmHg, was Millimeter auf der Quecksilbersäule bedeutet (Hg = chem. Zeichen für Quecksilber). Die Blutdruckwerte geben somit den Druck an, den eine Quecksilbersäule von 1 mm Höhe ausübt. Die Messeinheit mmHg ist übrigens allgemein üblich bei der Werterfassung von Körperflüssigkeiten.

Weiter noch: Die Differenz zwischen den beiden Werten bei der Blutdruckmessung (also zwischen den zwei Herzbewegungen) nennt man Puls (auch Pulsdruck). Blutdruckmessgeräte zeigen in der Regel auch diesen Wert an, da er ja unmittelbares Ergebnis der Herztätigkeit ist.


Optimaler Blutdruck – Werte die Sie kennen sollten

Optimaler Blutdruck
Optimaler Blutdruck

Junge Menschen machen sich in der Regel keine Gedanken um ihren Blutdruck bzw. um ihre Gesundheit. Älter werdende Menschen sollten ihn aber doch ab und zu messen lassen. Das kann der Arzt machen oder ein Mitarbeiter in der Apotheke (kostenfrei). Auch gibt es Messgeräte für zu Hause, die für Sicherheit sorgen können. Ein ungefährer Druck von 120/80 mmHg ist optimal und muss nicht weiter überprüft werden. -> Weiter zu optimaler Blutdruck Checkliste

Zu niedrige Blutdruckwerte treten oft bei sehr jungen Frauen auf und macht sich durch Müdigkeit, Schwindel und schlimmstenfalls Ohnmachtsanfälle bemerkbar. Krankhaft ist ein zu niedriger Blutdruck normalerweise nicht und sollte nur behandelt werden, wenn die Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt und z. B. das Autofahren beeinträchtigt.

Hypertonie

Ganz anders sieht dies jedoch bei einem zu hohen Blutdruck aus. Oftmals fällt einem selbst diese Tatsache gar nicht auf und wird erst bei einem Arztbesuch festgestellt. Bluthochdruck wird auch als Hypertonie bezeichnet und sollte unbedingt behandelt werden, da in der Regel stets körperliche bzw. krankhafte Ursachen vorliegen. Diese können vielfältig sein und sollten von Fall zu Fall abgeklärt werden.

Normale Blutdruckwerte

Wer keinen optimalen Blutdruckwert hat muss sich keine Sorgen machen. Die nachstehende Tabelle zeigt an, in welchem Bereich sich der akzeptable Wert für normaler Blutdruck bewegen könnte.

Einteilung der Blutdruckwerte nach WHO (Weltgesundheitsorganisation):

Systolisch (mmHg / Torr) Diastolisch (mmHg / Torr)
Optimaler Blutdruck < 120 < 80
Normaler Blutdruck 120 – 129 80 – 84
Hoch-normaler Blutdruck 130 – 139 85 – 89
Milde Hypertonie (Stufe 1) 140 – 159 90 – 99
Mittlere Hypertonie (Stufe 2) 160 – 179 100 – 109
Schwere Hypertonie (Stufe 3) > = 180 > = 110

Die Deutsche Hochdruckliga fügt noch einen weiteren Wert hinzu: die „isolierte systolische Hypertonie“. Dabei wird ein systolischer Druck über 140 mmHg gemessen wird, obwohl der diastolische Wert unter 90 mmHg liegt. Der diastolische Blutdruck würde in diesem Fall als normal bezeichnet, während der diastolische Wert bereits einen Bluthochdruck (Hypertonie) anzeigt.

Altersstufen und Durchschnittswerte

Die neu definierte Grenze für normale Blutdrucktwerte liegt bei Erwachsenen bis 50 Jahren (ohne Risikofaktoren) bei 139/89 mmHg. Bei älteren Patienten zwischen 60 – 80 Jahren sollten nach europäischen Richtlinien ein systolischer Wert von 140 – 150 mmHg nicht überschritten werden. Allerdings wird hier erst bei der äußersten Grenze von 160 mmHg eine Behandlung als notwendig angesehen.


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Zu niedriger Blutdruck

Ein zu niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie) tritt recht häufig in der Bevölkerung auf. Die Definition für eine Hypotonie geht dabei von Werten unter 105/65 mmHg aus. Hier unterscheidet man die primäre und die sekundäre Hypotonie. Bei der primären Hypotonie sind oftmals junge, schlanke Frauen betroffen. Aber auch andere junge Menschen, die sich körperlich nicht fit halten, leiden manchmal unter primärer Hypotonie.

Andere Gründe dagegen hat die sekundäre Hypotonie, denn in der Regel liegen hier körperliche Ursachen vor in deren Folge der Blutdruck unter die Normalgrenze fällt. Sekundäre Hypotonie stellt also ein Symptom dar. Grunderkrankungen können hier z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Auch ein starker Flüssigkeits- oder Blutverlust kann ursächlich verantwortlich sein. Ein dritter Grund für eine sekundäre Hypotonie kann eine Medikation durch Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Bluthochdruckmittel sein.

Orthostatische Hypotonie

Eine orthostatische Hypotonie (Orthostase = aufrechte Körperhaltung) kann auftreten, wenn man zu schnell aus der liegenden Position aufsteht und das Blut in den Beinen versackt. Dadurch steht dem restlichen Körper inklusive dem Gehirn nicht mehr ausreichend Blut zur Verfügung. Normalerweise gleicht der Organismus diesen Umstand aus, doch bei manchen Menschen führt die Verschiebung des Blutvolumens kurzzeitig zu niedrigem Blutdruck.

Auch in den ersten sechs Monaten einer Schwangerschaft ist ein niedriger Blutdruck vollkommen normal. Bleibt dieser Zustand dauerhaft bestehen, sind jedoch Mutter und Kind gefährdet, da die Gebärmutter nicht mehr ausreichend durchblutet und somit die Versorgung des Kindes nicht mehr gewährleistet ist. Die Unterversorgung des Kindes kann zu Komplikationen bei der Geburt führen, was auch das Leben der Mutter gefährden kann.

Niedriger Blutdruck – hoher Puls

Niedriger Blutdruck hoher Puls
Niedriger Blutdruck hoher Puls

Wie bewertet man niedriger Blutdruck – hoher Puls bei einer Blutdruckmessung? Typisch für die Hypotonie, wie man den niedrigen Blutdruck auch nennt, sind hohe Pulswerte.

Ist der Druck zu niedrig, muss das Herz öfter schlagen, um die notwendige Leistung zu bringen.

Doch gleich zu Beginn sei gesagt, dass ein niedriger Blutdruck nicht besorgniserregend und somit nicht gesundheitsschädlich ist.

Arterielle Hypertonie

Arterielle-Hypertonie
Arterielle-Hypertonie

Vielen Patienten ist der Begriff arterielle Hypertonie unbekannt. Stark vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um Bluthochdruck. Die Rede davon ist, wenn sich der systolische Wert auf Ebenen über 140 mmHG bewegt und der diastolische Wert unter 90 mmHg liegt.

Gerade in den modernen westlichen Industrienationen stellt die Verbreitung der arteriellen Hypertonie ein großes Problem dar.

Pulmonale Hypertonie

Pulmonale Hypertonie
Pulmonale Hypertonie

Die pulmonale Hypertonie bezeichnet den Bluthochdruck im Lungenkreislauf. Der Blutdruck im Lungengefäßsystem basiert normalerweise auf eher niedrigen Werten. Verschiedenste Umstände können jedoch für Veränderungen an den Blutgefäßen verantwortlich sein, was dann zum gefürchteten Lungenhochdruck führt.

Eine der möglichen Ursachen kann eine Lungenembolie sein. Hierbei verstopft ein Thrombus (Blutgerinnsel) ein Blutgefäß in der Lunge. Oft wird dieses Gerinnsel von einem weiteren – größeren – Gerinnsel ausgelöst. Woher der Lungenhochdruck auch kommt – gefährlich ist er in jedem Fall und bedarf der ärztlichen Behandlung.


FAQ: Blutdruckwerte und ihre Bedeutung

Welcher Blutdruck ist normal in welchem Alter? (Tabelle)

Die normalen Blutdruckwerte können je nach Alter variieren. Hier ist eine vereinfachte Tabelle:

  • Kinder: Oft niedriger als bei Erwachsenen, abhängig vom Alter und der Größe.
  • Erwachsene bis 60 Jahre: Idealwert liegt bei 120/80 mmHg.
  • Erwachsene über 60 Jahre: Leicht höhere Werte bis zu 130/85 mmHg können noch als normal angesehen werden.
  • Ältere Menschen: Manchmal werden etwas höhere Werte toleriert, jedoch sollte der Blutdruck 140/90 mmHg nicht überschreiten.

Welcher Wert ist gefährlicher: systolischer oder diastolischer?

Beide Werte sind wichtig und können auf unterschiedliche Gesundheitsprobleme hinweisen. Ein erhöhter systolischer Wert (der obere Wert) kann auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen, während ein hoher diastolischer Wert (der untere Wert) auf Probleme mit den Blutgefäßen hinweisen kann.

Welcher Blutdruckwert ist wichtiger: der obere oder der untere?

Beide Werte sind wichtig und sollten im Zusammenhang betrachtet werden. Der systolische Wert (der obere Wert) gibt den Druck in den Arterien an, wenn das Herz schlägt, während der diastolische Wert (der untere Wert) den Druck zwischen den Herzschlägen misst. Eine unangemessene Erhöhung eines der beiden Werte kann gesundheitliche Risiken darstellen.

Ist ein Blutdruck von 150 zu 90 zu hoch?

Ja, ein Blutdruck von 150/90 mmHg gilt als zu hoch. Dieser Wert fällt in den Bereich der Hypertonie (Bluthochdruck) und sollte medizinisch überwacht und behandelt werden.

Ist ein Blutdruck von 160 zu 100 gefährlich?

Ja, ein Blutdruckwert von 160/100 mmHg ist definitiv zu hoch und wird als schwere Hypertonie eingestuft. Dies erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung, da ein solcher Blutdruck das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht.

Bei welchem Blutdruck droht ein Herzinfarkt?

Es gibt keinen spezifischen Blutdruckwert, bei dem ein Herzinfarkt unmittelbar droht, da dies von vielen individuellen Faktoren abhängt. Allerdings erhöht ein anhaltend hoher Blutdruck (z.B. Werte über 140/90 mmHg) das Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Besonders gefährlich sind plötzliche und extreme Anstiege des Blutdrucks. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt oder bei sehr hohen Blutdruckwerten sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Zum guten Schluss: Glückliche Menschen haben die besten Blutdruckwerte!

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