ACE-Hemmer

Therapie: Blutdruck senken mit ACE-Hemmer ( Angiotensin-konvertierendes Enzym)

Sogenannte ACE-Hemmer helfen, den Blutdruck medikamentös im Griff zu behalten. Ihre Wirkweise ist hemmend und ihre Inhaltsstoffe wurde anfangs aus Schlangegiften gewonnen.

ACE-Hemmer
ACE-Hemmer

Bekannt sind die ACE-Hemmer Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipiril. Auf Grund ihrer hohen Wirksamkeit zählen sie zu den am meisten verschriebenen Blutdruckmedikamenten.

Die Wirkungsweise von ACE-Hemmern

Angiotensin Converting Enzyme (ACE) ist ein Eiweiß und fördert die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II. Dieses Hormon Angiotensin II verengt die Gefäße und erhöht den Blutdruck. ACE-Hemmer schaffen eine Blockade für das Eiweiß ACE, sodass die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II nicht stattfinden kann. Das nimmt die Spannung aus den Blutgefäßen und senkt den Blutdruck.

Zur Erklärung: Angiotensin I ist ein Prohormon. Seine Funktion als Bindeglied für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushalts zuständigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) ist immens wichtig.

Angiotensin II gehört zu den sogenannten Gewebshormonen und besteht aus acht Aminosäuren. Seine Funktion ist die gleiche wie die des Angiotensin I, jedoch nicht als Bindeglied, sondern in der Schlüsselposition.

Indikationen für ACE-Hemmer

Drei Indikationen liegen der Gabe von ACE-Hemmern zugrunde:

  • Die essentielle Hypertonie
  • Herzinsuffizienz (NYHA II und III)
  • Prophylaxe des Herzinfarktes und des Schlaganfalls.

Nicht alle ACE-Hemmer ( Angiotensin-konvertierendes Enzym = ACE) sind für alle Indikationen zugelassen. Aufschlüsse gibt die Packungsbeilage bzw. weiß der behandelnde Arzt, welche Form er verschreiben muss.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen bei der Gabe von ACE-Hemmern

Bekannte Nebenwirkungen sind:

  • trockener Husten
  • Exantheme (großflächiger und gleichförmiger Hautausschlag)
  • angioneurotisches Ödem (akut auftretende, schmerzlose Schwellung von Unterhautgewebe bzw. der dünnen Bindegewebsschicht unterhalb der eigentlichen Schleimhaut (Mukosa)
  • Störungen des Geschmackssinnes
  • Nierenfunktionsstörungen
  • akutes Nierenversagen
  • starker Abfall des Blutdruckes (abhängig von der Dosis)
  • Leberschädigung

Seltenere allergische Nebenwirkungen sind Thrombozytopenie, Neutropenie und anaphylaktischer Schock. Auch eine hämolytische Anämie sowie Leberfunktionsstörungen können auftreten.

Zurückgeführt werden die o. g. Nebenwirkungen auf eine Anhäufung von Bradykinin, ein Peptidhormon, das an der Steuerung von Entzündungsprozessen beteiligt ist und eine ähnliche Wirkung wie Histamin besitzt. Der trockene Reizhusten tritt bei Anwendung von AT1-Rezeptorantagonisten seltener auf. Diese manipulieren den Bradikininstoffwechsel nicht, da sie am Rezeptor für Angiotensin II wirken.

Bei einer Langzeitbehandlung mit ACE-Hemmern besteht die Möglichkeit, dass die Kaliumkonzentration im Serum zunimmt. Daher kann eine Kombination mit Thiazid-Diuretika als sinnvoll angesehen werden.

Kontraindikationen sind gegeben bei

  • Nierenarterienstenose (einseitig und beidseitig)
  • Zustand nach Nierentransplantation
  • Herzklappenfehlern (Mitral- bzw. Aortenklappenstenose)
  • hypertropher Kardiomyopathie
  • primärem Hyperaldosternosmus (unzureichende Wirkung)
  • schwerer Niereninsuffizien (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)
  • bestehender Schwangerschaft

Die sogenannte Pharmakokinetik

Meist als Ester (= das Ergebnis der Kondensationsreaktion zwischen einer organischen oder anorganischen Säure und der Hydorxylgruppe eines Alkohols) zubereitet, kann der ACE-Hemmer auf diese Weise zubereitet besser resorbiert werden. Die entstehenden Metabolite, die in der Leber entstehen werden dann als Hemmstoffe wirksam.

Dies sind alle bekannten und derzeit zugelassenen ACE-Hemmer mit ihrer Dosierung und weiteren Angaben:

Wirkstoff Tagesdosis (mg) Gabe (Tag) Eliminations-
HWZ (h)
Eliminationsweg Dauer der Wirkung bei 1x Gabe (h)
Benazepril 10-20 (max. 40) 1 18 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
Captopril 12,5-25
(max. 50)
2 1-2 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 12 h
Cilazapril 1,25-2,5 (max. 5) 1 40 > renal (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)* bis 18 h
Enalapril 5-10
(max. 40)
1 35 > renal (Kreatinin-Clearance < 80 ml/min)* bis 18 h
Fosinopril 5-20 1 12 renal/hepatisch bis 24 h
Imidapril 2,5-10 1 24 renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 80 ml/min)* bis 24 h
Lisinopril 5-20 1 30 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
Moexipril 7,5-15
(max. 30)
1-2 14 > renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
Perindopril 4-8 1 30 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
Quinapril 10-20 1-2 26 > renal (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)* bis 24 h
Ramipril 2,5-5
(max. 10)
1 15 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 48 h
Spirapril 3-6 1 1 renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
Trandolapril 1-2
(max. 4)
1 20 > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* bis 24 h
* Dosisanpassung erforderlich

Warum man sich nicht ausgeliefert fühlen muss

Wer sich einmal in die Welt der möglichen Herzerkrankungen und der möglichen Therapien beschäftigt, dem rutscht das Herz in die Hose. Eine Erkrankung zieht die andere nach sich, Neben- und Wechselwirkungen sind zu beachten und man ist abhängig von einem System, das hoffentlich weiß, was es tut. Daran kann das eigene Leben hängen.

Doch es gibt gute Nachrichten: Der größte Teil der Patienten muss nicht in der Abhängigkeit verbleiben, sondern hat es selbst in der Hand, gesund zu werden/bleiben. Man kann seinem Körper die Lebensweise zukommen lassen, die er braucht und die ihm guttut. Die Gesundung geschieht dann ganz von selbst.

Wie schnell kann sich alles nur noch um Krankheit und Medikamente drehen und genauso schnell gibt es im Haus/in der Wohnung auch eine Medikamentenschublade. Tabletten gegen die Krankheit, Tabletten gegen die Nebenwirkungen, Tabletten gegen die Nebenwirkungen von Tabletten gegen die Nebenwirkungen usw.

Das muss nicht sein. Bis ins hohe Alter kann man gesund bleiben, ganz ohne Tabletten (genetische Ursachen müssen allerdings ausgeschlossen bleiben, denn dagegen kommt man nicht an). Jeder Mensch kann die Verantwortung für seine eigene Gesundheit übernehmen und danach handeln: gegen die eigene Bequemlichkeit, gegen das Belohnungssystem des Gehirns, das nach Süßigkeiten schreit und entgegen aller Unkenrufe. So wird man auch zum Vorbild für die nachfolgende Generation, die von uns lernt. Es ist gut, dass es ACE-Hemmer gibt, sie sind jedoch keine Dauerlösung.


FAQ

Welche Medikamente gehören zu den ACE-Hemmern?

ACE-Hemmer, auch bekannt als Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, sind eine Gruppe von Medikamenten, die zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Zu den ACE-Hemmern gehören Wirkstoffe wie Enalapril, Lisinopril, Ramipril, Captopril und Perindopril.

Was sind ACE-Hemmer Medikamente?

ACE-Hemmer sind Medikamente, die das Enzym Angiotensin-Converting-Enzym hemmen. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Indem ACE-Hemmer das Enzym hemmen, erweitern sie die Blutgefäße und senken so den Blutdruck. Dadurch können sie bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden, darunter Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und bestimmte Nierenerkrankungen.

Wie heißen die ACE-Hemmer?

Es gibt verschiedene ACE-Hemmer-Medikamente auf dem Markt. Einige der häufig verwendeten ACE-Hemmer sind Enalapril, Lisinopril, Ramipril, Captopril und Perindopril. Jeder dieser Wirkstoffe kann unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich sein, da verschiedene Pharmaunternehmen ACE-Hemmer produzieren.

Was ist eine typische Nebenwirkung von ACE-Hemmern?

ACE-Hemmer können wie alle Medikamente Nebenwirkungen haben. Eine häufige Nebenwirkung von ACE-Hemmern ist ein trockener Husten. Dieser Husten tritt bei manchen Menschen aufgrund der Wirkungsweise der ACE-Hemmer auf. Es ist wichtig, Nebenwirkungen zu beachten und diese gegebenenfalls mit einem Arzt zu besprechen. Andere mögliche Nebenwirkungen von ACE-Hemmern können Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautausschläge und Veränderungen des Blutbildes sein. Jeder Mensch reagiert jedoch individuell auf Medikamente, daher können die auftretenden Nebenwirkungen von Person zu Person unterschiedlich sein.

Was ist besser ACE-Hemmer oder Betablocker?

Die Entscheidung, ob ACE-Hemmer oder Betablocker besser geeignet sind, hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. ACE-Hemmer und Betablocker haben unterschiedliche Wirkungsweisen und werden zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt. ACE-Hemmer wirken, indem sie die Blutgefäße erweitern und den Blutdruck senken. Sie werden oft bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Nierenerkrankungen eingesetzt. Betablocker hingegen wirken auf das Nervensystem und reduzieren die Belastung des Herzens, indem sie die Wirkung von Stresshormonen wie Adrenalin blockieren. Sie werden häufig bei Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und nach einem Herzinfarkt verwendet. Die Entscheidung, welches Medikament besser geeignet ist, sollte in Absprache mit einem Arzt getroffen werden, der die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt.

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