ACE-Hemmer
Therapie: Blutdruck senken mit ACE-Hemmer ( Angiotensin-konvertierendes Enzym)
Sogenannte ACE-Hemmer helfen, den Blutdruck medikamentös im Griff zu behalten. Ihre Wirkweise ist hemmend und ihre Inhaltsstoffe wurde anfangs aus Schlangegiften gewonnen.
Bekannt sind die ACE-Hemmer Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipiril. Auf Grund ihrer hohen Wirksamkeit zählen sie zu den am meisten verschriebenen Blutdruckmedikamenten.
Die Wirkungsweise von ACE-Hemmern
Angiotensin Converting Enzyme (ACE) ist ein Eiweiß und fördert die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II. Dieses Hormon Angiotensin II verengt die Gefäße und erhöht den Blutdruck. ACE-Hemmer schaffen eine Blockade für das Eiweiß ACE, sodass die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II nicht stattfinden kann. Das nimmt die Spannung aus den Blutgefäßen und senkt den Blutdruck.
Zur Erklärung: Angiotensin I ist ein Prohormon. Seine Funktion als Bindeglied für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushalts zuständigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) ist immens wichtig.
Angiotensin II gehört zu den sogenannten Gewebshormonen und besteht aus acht Aminosäuren. Seine Funktion ist die gleiche wie die des Angiotensin I, jedoch nicht als Bindeglied, sondern in der Schlüsselposition.
Tiefergehende Erklärungen liefert u. a. Wikipedia.
Indikationen für ACE-Hemmer
Drei Indikationen liegen der Gabe von ACE-Hemmern zugrunde:
- Die essentielle Hypertonie
- Herzinsuffizienz (NYHA II und III)
- Prophylaxe des Herzinfarktes und des Schlaganfalls.
Nicht alle ACE-Hemmer ( Angiotensin-konvertierendes Enzym = ACE) sind für alle Indikationen zugelassen. Aufschlüsse gibt die Packungsbeilage bzw. weiß der behandelnde Arzt, welche Form er verschreiben muss.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen bei der Gabe von ACE-Hemmern
Bekannte Nebenwirkungen sind:
- trockener Husten
- Exantheme (großflächiger und gleichförmiger Hautausschlag)
- angioneurotisches Ödem (akut auftretende, schmerzlose Schwellung von Unterhautgewebe bzw. der dünnen Bindegewebsschicht unterhalb der eigentlichen Schleimhaut (Mukosa)
- Störungen des Geschmackssinnes
- Nierenfunktionsstörungen
- akutes Nierenversagen
- starker Abfall des Blutdruckes (abhängig von der Dosis)
- Leberschädigung
Seltenere allergische Nebenwirkungen sind Thrombozytopenie, Neutropenie und anaphylaktischer Schock. Auch eine hämolytische Anämie sowie Leberfunktionsstörungen können auftreten.
Zurückgeführt werden die o. g. Nebenwirkungen auf eine Anhäufung von Bradykinin, ein Peptidhormon, das an der Steuerung von Entzündungsprozessen beteiligt ist und eine ähnliche Wirkung wie Histamin besitzt. Der trockene Reizhusten tritt bei Anwendung von AT1-Rezeptorantagonisten seltener auf. Diese manipulieren den Bradikininstoffwechsel nicht, da sie am Rezeptor für Angiotensin II wirken.
Bei einer Langzeitbehandlung mit ACE-Hemmern besteht die Möglichkeit, dass die Kaliumkonzentration im Serum zunimmt. Daher kann eine Kombination mit Thiazid-Diuretika als sinnvoll angesehen werden.
Kontraindikationen sind gegeben bei
- Nierenarterienstenose (einseitig und beidseitig)
- Zustand nach Nierentransplantation
- Herzklappenfehlern (Mitral- bzw. Aortenklappenstenose)
- hypertropher Kardiomyopathie
- primärem Hyperaldosternosmus (unzureichende Wirkung)
- schwerer Niereninsuffizien (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)
- bestehender Schwangerschaft
Die sogenannte Pharmakokinetik
Meist als Ester (= das Ergebnis der Kondensationsreaktion zwischen einer organischen oder anorganischen Säure und der Hydorxylgruppe eines Alkohols) zubereitet, kann der ACE-Hemmer auf diese Weise zubereitet besser resorbiert werden. Die entstehenden Metabolite, die in der Leber entstehen werden dann als Hemmstoffe wirksam.
Dies sind alle bekannten und derzeit zugelassenen ACE-Hemmer mit ihrer Dosierung und weiteren Angaben:
Wirkstoff | Tagesdosis (mg) | Gabe (Tag) | Eliminations- HWZ (h) | Eliminationsweg | Dauer der Wirkung bei 1x Gabe (h) | |
Benazepril | 10-20 (max. 40) | 1 | 18 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
Captopril | 12,5-25 (max. 50) | 2 | 1-2 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 12 h | |
Cilazapril | 1,25-2,5 (max. 5) | 1 | 40 | > renal (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)* | bis 18 h | |
Enalapril | 5-10 (max. 40) | 1 | 35 | > renal (Kreatinin-Clearance < 80 ml/min)* | bis 18 h | |
Fosinopril | 5-20 | 1 | 12 | renal/hepatisch | bis 24 h | |
Imidapril | 2,5-10 | 1 | 24 | renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 80 ml/min)* | bis 24 h | |
Lisinopril | 5-20 | 1 | 30 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
Moexipril | 7,5-15 (max. 30) | 1-2 | 14 | > renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
Perindopril | 4-8 | 1 | 30 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
Quinapril | 10-20 | 1-2 | 26 | > renal (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)* | bis 24 h | |
Ramipril | 2,5-5 (max. 10) | 1 | 15 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 48 h | |
Spirapril | 3-6 | 1 | 1 | renal/hepatisch (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
Trandolapril | 1-2 (max. 4) | 1 | 20 | > renal (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)* | bis 24 h | |
* Dosisanpassung erforderlich |
Warum man sich nicht ausgeliefert fühlen muss
Wer sich einmal in die Welt der möglichen Herzerkrankungen und der möglichen Therapien beschäftigt, dem rutscht das Herz in die Hose. Eine Erkrankung zieht die andere nach sich, Neben- und Wechselwirkungen sind zu beachten und man ist abhängig von einem System, das hoffentlich weiß, was es tut. Daran kann das eigene Leben hängen.
Doch es gibt gute Nachrichten: Der größte Teil der Patienten muss nicht in der Abhängigkeit verbleiben, sondern hat es selbst in der Hand, gesund zu werden/bleiben. Man kann seinem Körper die Lebensweise zukommen lassen, die er braucht und die ihm guttut. Die Gesundung geschieht dann ganz von selbst.
Wie schnell kann sich alles nur noch um Krankheit und Medikamente drehen und genauso schnell gibt es im Haus/in der Wohnung auch eine Medikamentenschublade. Tabletten gegen die Krankheit, Tabletten gegen die Nebenwirkungen, Tabletten gegen die Nebenwirkungen von Tabletten gegen die Nebenwirkungen usw.
Das muss nicht sein. Bis ins hohe Alter kann man gesund bleiben, ganz ohne Tabletten (genetische Ursachen müssen allerdings ausgeschlossen bleiben, denn dagegen kommt man nicht an). Jeder Mensch kann die Verantwortung für seine eigene Gesundheit übernehmen und danach handeln: gegen die eigene Bequemlichkeit, gegen das Belohnungssystem des Gehirns, das nach Süßigkeiten schreit und entgegen aller Unkenrufe. So wird man auch zum Vorbild für die nachfolgende Generation, die von uns lernt. Es ist gut, dass es ACE-Hemmer gibt, sie sind jedoch keine Dauerlösung.
Anwendungsgebiet: Arterielle Hypertonie

Arterielle Hypertonie heißt, daß der Druck in den Gefäßen überhöht ist. Das Problematische daran ist: am Anfang sorgt arterielle Hypertonie selten für Beschwerden. Aus diesem Grund bleibt Bluthochdruck des Öfteren lange Zeit unerkannt und nicht therapiert. Täglich ein zu hoher Druck im Kreislauf – das überlastet im Laufe der Zeit allerdings das Herz und zusätzliche lebensnotwendige Innere Organe. In Folge dessen ist erhöhter Blutdruck neben Rauchen, Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen ein häufiger Auslöser von Herz- Kreislaufkrankheiten, besonders Schlaganfall & Herzinfarkt.
Eine langwierige arterielle Hypertonie kann – je nach Schweregrad – eine Schädigung des Herzmuskels hervorrufen. Daher wäre auf eine beständige Blutdrucksenkung dringend hinzuarbeiten, um Nachfolgeerkrankungen abzuwenden. Ein ständig zu hoher Blutdruck schädigt den Herzmuskel sowie das Gefäßsystem für immer. Die Folgeerscheinung wäre, daß die Anstrengung für das Herz immer höher werden. Es wird kraftvoller schlagen, damit es die benötigte Leistung erreichen kann. Infolgedessen kann es zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche beziehungsweise Vorhofflimmern kommen.