Blutdruck messen – Auf diese Werte kommt es an

Sie möchten Ihren Blutdruck messen? Dann sollten Sie folgendes beachten: Zu hohe oder zu niedrige Blutdruckwerte können Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Ihren Ursachen muss auf den Grund gegangen werden. Um die Kontrolle zu behalten, sollte der Blutdruck regelmäßig gemessen und die Werte in eine Tabelle eingetragen werden.

Blutdruck messen – Auf diese Werte kommt es an
Blutdruck messen – Auf diese Werte kommt es an

Weiterhin klären wir folgende Fragen zum Thema Blutdruck messen:

  • Wie kann man den Blutdruck messen?
  • Was bedeutet der zweite Wert beim Blutdruck messen?
  • Wo kann man Blutdruck messen?
  • Wie oft Blutdruck messen am Tag?

Blutdruckwerte

Bei der Messung von Blutdruckwerten tauchen immer wieder zwei Zahlen auf, z. B. 125/85 mmHg. Diese Werte erklären sich auf ganz einfache Art: Die erste Zahl (in diesem Fall 125 mmHg) gibt den systolischen Wert an. In diesem Moment pumpt das Herz das Blut mit aller Kraft in die Blutgefäße.

Es stellt die Maximalleistung des Herzens dar. Der diastolische Wert dagegen ist die Minimalleistung, denn das Herz setzt an zu seinem nächsten Schlag – es zieht sich zusammen. Das Ergebnis dieser Pumpleistung ist der Puls.

Der Messparameter mmHg ist ebenfalls einfach zu erklären. Hg ist das chemische Zeichen für Quecksilber. mmHg stellen Millimeter auf der Quecksilbersäule dar. Die Blutdruckwerte geben also den Druck an, den eine Quecksilbersäule von 1 mm Höhe ausübt.

Einteilung der Blutdruckwerte nach WHO (Weltgesundheitsorganisation):

Systolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg)
Optimaler Blutdruck < 120 < 80
Normaler Blutdruck 120 – 129 80 – 84
Hoch-normaler
Blutdruck
130 – 139 85 – 89
Milde Hypertonie (Stufe 1) 140 – 159 90 – 99
Mittlere Hypertonie (Stufe 2) 160 – 179 100 – 109
Schwere Hypertonie (Stufe 3) > = 180 > = 110

Die isolierte systolische Hypertonie ist ein Wert, den die Deutsche Hochdruckliga dieser Tabelle noch hinzufügt. Während der diastolische Wert unter 90 mmHg liegt und als normal gilt, wird beim systolischen Druck mehr als 140 mmHg gemessen, was auf einen Bluthochdruck hindeutet.

Werte zwischen 120 bis 139 (systolisch) und 80 bis 89 (diastolisch) werden nicht als Hypertonie angesehen. Alle Werte ab 140/90 stellen mehr oder weniger starke Hypertonien (Bluthochdruck) dar und haben körperliche Ursachen (ungesunde Lebensweise, falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Medikation usw.). Auch ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann körperliche Ursachen haben, die es abzuklären gilt.

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Blutdruck messen

Idealer Blutdruck
Idealer Blutdruck einer Blutdruckmessung

Jeder, der schon einmal beim Arzt war, weiß, dass oftmals der Blutdruck gemessen wird. Diese Messungen sind eine wichtige Untersuchungsmethode, die auch von examinierten Krankenschwestern/Pflegern, Arzthelferinnen, Sanitätern oder Apothekern durchgeführt werden kann. Die medizinische Ausbildung ist deshalb so wichtig, um die Bedeutung der Werte ermessen zu können. Denn im Notfall (bei lebensbedrohlichen Blutdruckwerten) müssen umgehend entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Die übliche und bekannteste Messung des Blutdruckes ist die sogenannte indirekte Messmethode, bei der eine Manschette am Oberarm des Patienten befestigt und langsam aufgeblasen wird (ob manuell oder automatisch spielt eine untergeordnete Rolle).

An einem ganz bestimmten Punkt entspricht der Druck in der Manschette dem Druck in der Arterie. Schon kann der Messende die Werte ablesen. Folgt nun eine weitere Erhöhung des Druckes, wird die Oberarmarterie zusammengepresst. Der Puls, der seine Ursache in der Herztätigkeit hat, ist nun nicht mehr hörbar.

Auf diese Art kann man mit einem Blutdruck-Manometer den Blutdruck in einer mittelgroßen Arterie am Arm oder auch am Bein messen. Das Stethoskop verschafft dem Arzt eine zusätzliche Sicherheit, denn zu der optischen kommt nun auch noch die akustische Wahrnehmung. So kann er genau hören, wann die Arterie vom Druck abgedrückt wird. Dies ist eine der genauesten Messmethoden.

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Langzeit-Blutdruckmessung

Bei einer Langzeit-Blutdruckmessung, bei der der Patient über 24 Stunden ein Messgerät trägt, wird in Zeitintervallen von 15 oder 30 Minuten automatisch eine Messung vorgenommen. So lässt sich neben dem jeweiligen Blutdruck auch der Verlauf über einen Tag und eine Nacht darstellen. Nachts sollte der Blutdruck absinken.

Geschieht dies nicht, ist diese Gegebenheit als bedenklich einzustufen. Nachteilig ist allerdings die Störung des Nachtschlafes durch die Tätigkeit des Gerätes, so dass die Werte als nicht eindeutig einzustufen sind. Doch vor dieser Tatsache verschließen viele Ärzte leider die Augen.

24 Stunden Blutdruck Messung – Vorteile und praktische Umsetzung

Eigene Blutdrucktabelle

Wer mäßig überhöhte Werte feststellt, muss nicht sofort zum Arzt laufen. Eine selbsterstellte Tabelle, die sowohl den systolischen als auch den diastolischen Wert und den Puls erfasst, kann eine wertvolle Diagnosehilfe sein. Diese kann über einen Zeitraum von 14 Tagen oder drei Wochen erstellt werden.

Die Messungen sollten möglichst stets zu den gleichen Zeiten vorgenommen werden. Außerdem sollten Außergewöhnlichkeiten (z. B. ungewohnte sportliche Belastung, Krankheit usw.) ebenfalls erfasst werden, um ggf. Abweichungen zu erklären. Mit dieser Tabelle erhält ein Arzt bereits erste Hinweise. Doch wie kann man zu Hause selbst die Blutdruckwerte messen?

Blutdruckwerte zu Hause messen – so gelingt‘s

Blutdruckmessgerät Oberarm Anwendung
Blutdruckmessgerät Oberarm Anwendung

Wer seinen Blutdruck selbst zu Hause messen möchte, sollte einige Voraussetzungen beachten, die wichtig sind für aussagekräftige Messwerte. Denn eine vorausgehende körperliche Belastung oder eine schwere Mahlzeit direkt vor der Messung verfälschen die Werte.

Es ist immens wichtig, den Blutdruck im Ruhezustand zu messen, d. h., dass man unmittelbar vor der Messung 10 bis 20 Minuten in sitzender oder liegender Position verbringt. Am besten legt man sich das Messgerät bereit und setzt oder legt sich für die angegebene Zeit hin.

Während der Messung sollte man auch nicht sprechen. Gemessen wird am besten am linken Arm oder Handgelenk (Herznähe), der Messpunkt sollte etwa in Herzhöhe liegen. Messungen am Handgelenk erfordern somit die Hochlagerung des Armes in Herzhöhe.

Bei der Messung mittels Oberarmmanschette sollte der Arm vom Ärmel befreit sein. Wer die Ärmel hochkrempeln möchte sollte darauf achten, dass die Blutzufuhr nicht eingeschnürt wird. Einige Messgeräte gestatten aber die Messung über dünnem Stoff. Die Beschreibung des Messgerätes verrät mehr über die Möglichkeiten.

Fachleute geben folgende Tipps, um aussagefähige Werte zu erreichen:

  • Vor der Messung nichts essen, nicht rauchen und keine koffeinhaltigen Getränke zu sich nehmen
  • Bei der Messung nicht sprechen und sich nicht bewegen
  • Die Blase sollte nicht übermäßig gefüllt sein
  • Die Umgebung sollte nicht zu kalt sein
  • Nach körperlicher Betätigung mind. 30 Minuten mit der Messung warten
  • Mindestens drei bis fünf Minuten zwischen zwei Messungen vergehen lassen
  • Vor der Messung 20 Minuten in sitzender oder liegender Position verbringen
  • Unbedingt die Anweisungen des Messgerätes lesen

Morgens nach dem Aufstehen ist der Blutdruck höher als normal (auch nach dem Mittagsschlaf). Dies ist in jedem Fall zu beachten. Dieser Anstieg ist der höchste des Tages und es hat sich herausgestellt, dass Herzinfarkte und Schlaganfälle oft zu dieser Tageszeit auftreten. Weitere Messzeiten können zwischen 12 und 16 Uhr sowie spätnachmittags oder abends liegen.

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