Blutdruckmesser

Blutdruckmessung mittels eines Messgerät mit Manschette

Wie wichtig ist ein Blutdruckmesser? Bei hohem Blutdruck ist eine sinnvolle, regelmäßige Kontrolle mittels Blutdruckmessung unbedingt erforderlich. Nur so kann eine eindeutige Aussage erfolgen. Vielfache Gefahren drohen, wenn die Werte nicht in Grenzen gehalten werden. Jahr für Jahr erleiden viele Menschen in Deutschland Herzinfarkte und Schlaganfälle, die bisweilen tödlich enden.

Eine regelmäßige Blutruckkontrolle ist ein adäquates Mittel, die Herzrate zu überprüfen. Bei bestehender Problematik in Form von überhöhtem Blutdruck ist die tägliche Messung unumgänglich. Akute Zustände erfordern sogar mehrfach am Tag die Kontrolle. Den Arzt so oft aufsuchen? Unmöglich!

Auch Apotheken bieten diesen besonderen Service des Blutdruckmessens kostenlos an. Doch wer will dort Dauergast sein? Die einfache Lösung ergibt sich mittels eines eigenen Blutdruckmessers, wie er vielfach im Handel angeboten wird. Die Auswahl ist alles andere als leicht, daher will dieser Ratgeber ein wenig für Aufklärung sorgen.

Blutdruckwerte

Ein normaler Blutdruck mit den Werten 120 – 129 mmHg/80 – 84 mmHg ist das anzustrebende Ziel. Der eine oder andere Patient ist vielleicht hoffnungslos überfordert mit den Begrifflichkeiten und Werten. Wie soll man da den richtigen Blutdruckmesser finden und vor allem, wie misst man den Blutdruck überhaupt richtig? Wir starten mit einer Blutdrucktabelle, die von niedrigem Blutdruck bis zur schweren Hypertonie reicht.

Blutdruck Systolische Werte

(mmHg)

Diastolische Werte (mmHg)
Niedrig < 105 < 65
Normaler 120 – 129 80 – 84
Hoch-normal 130 – 139 85 – 89
Hypertonie (mild/Stufe 1) 140 – 159 90 – 99
Hypertonie (mittel/Stufe 2) 160 – 179 100 – 109
Hypertonie (schwer/Stufe 3) > = 180 > = 110
Die deutsche Hochdruckliga geht zusätzlich von der Möglichkeit einer isolierten systolischen Hypertonie aus. Hier liegt der systolische Druck >140 mmHG, der diastolische unter 90 mmHg. In Patientensprache übersetzt bedeutet dies, dass der sogenannte obere Wert (systolisch) im Normalbereich liegt, der untere (diastolische) Wert hingegen im Bereich des Bluthochdrucks.

Der systolische Blutdruck

Der obere Wert trifft eine Aussage über den Pumpdruck des Herzens. Dabei fließt das Blut vom Herzen weg in die Adern. Die gemessene Zahl ist eine Bewertung im Moment der Höchstleistung, also direkt nach der Pumpbewegung im Ruhezustand kurz vor dem „Rückzug“.

Der diastolische Blutdruck

Dieser sogenannte untere Wert misst die Belastung im Moment der geringsten Tätigkeit (Minimalbelastung), nämlich nachdem sich das Herz zusammengezogen hat, um zur nächsten Pumpbewegung anzusetzen.

mmHG – unbekannte Maßeinheit

Nicht nur der Blutdruck wird in dieser Maßeinheit gemessen. Sie ist die Messeinheit für sämtliche Körperflüssigkeiten. Des Rätsels Lösung ist ganz einfach: Dargestellt wird in Millimetern auf der Quecksilbersäule (chem. Zeichen für Quecksilber: Hg). Somit zeigen die Blutdruckwerte den Druck an, den eine Quecksilbersäule von 1 mm Höhe ausübt.

Blutdruck messen – Ganz ohne Gerät?

Den Blutdruck ganz ohne Gerät zu messen, ist nicht möglich. Lediglich der Puls kann ertastet werden. Die Herztätigkeit kann ausschließlich unter Zuhilfenahme einer adäquaten Gerätschaft gemessen werden. In den Blutgefäßen entsteht durch die Herztätigkeit ein Druck, der von Hand nicht ertastet und gemessen werden kann.

Die Messmanschetten eines Blutdruckmessers – gleich, welcher Art – werden aufgepumpt und erzeugen einen Gegendruck. Die Werte der Pumpbewegung des Herzens können so mittels eines kleinen Computers aufgezeichnet werden und treffen eine deutliche Aussage über die Herz- und Gefäßgesundheit.

Noch einmal deutlich: Der Blutdruck kann nicht ohne Blutdruckmesser gemessen werden.

Diese Blutdruckmesser gibt es im Handel

Der Handel führt ein breites Sortiment von Blutdruckmessgeräten. Da eine Auswahl zu treffen, ist nicht leicht, denn selbstverständlich stellt jeder Anbieter sein Produkt als das Beste dar. Dieser Ratgeber hingegen klärt über die verschiedenen Optionen auf vor und wägt mögliche Vor- und Nachteile ab.

Verschiedene Extras bestimmen den Preis. Vielfach wird die Bluetooth-Datenübertragung in eine Blutdruckdaten-App namens HealthCoachApp angeboten. Ein Gastmodus ist ei ebenfalls eine mögliche zusätzliche Option. Mitunter ist auch eine Arrhythmieerkennung vorinstalliert. Ebenso ist eine Bluetooth-Übertragung in die BlutdruckDaten App denkbar, die die Verwaltung der Daten zulässt.

Blutdruckmesser für den Oberarm

Der größte Vorteil von Oberarm-Geräte ist die Anbringung in Herzhöhe. Die Handgelenksmessung hingegen erfordert die Hochlagerung des Armes ebenfalls in Herzhöhe. Denn nur die entsprechende Lagerung liefert aussagekräftige und unverfälschte Blutdruckwerte.

Gerade für alte oder behinderte Personen ist es oft schwer, dieser Anweisung Folge zu leisten. Daher ist hier der Blutdruckmesser für den Oberarm – auch Blutdruck-Manometer genannt – die richtige Wahl. Die Messgenauigkeit unterscheidet sich hingegen nicht von anderen Geräten.

Der Klassiker unter den Blutdruckmessern setzt sich aus einer Oberarmmanschette und einem Druckmesser zusammen. Zu den bereits genannten Werten gesellt sich dann noch die Aussage über den Pulsdruck. Die Oberarmmanschetten gibt es in verschiedenen Größen:

Größe: S M L XL
Oberarmmanschette <22 cm bis 36 cm bis 42 cm >42 cm

Einige Produkte werden für mehrere Größen angeboten, für andere hingegen wird bei der Bestellung explizit die Größenangabe gefordert. Bei Gewichtsschwankungen bietet sich ein Produkt an, das den Zukauf von weiteren Manschettengrößen in Aussicht stellt. Für stärkere Oberarme sollte besser auf eine Handgelenksmanschette zurückgegriffen werden.

TIPP: Achten Sie stets beim Erwerb auf das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga. Nur so ist die Präzision gewährleistet. Geräte mit diesem Prüfsiegel wurden hinreichend getestet – ohne Wissen und Zutun der Hersteller. Das gilt im Übrigen für alle Arten von Blutdruckmessern.

So wird gemessen

Die Manschette wird nicht zu straff um den von Textilien befreiten Oberarm gelegt und befestigt. Nachdem sie aufgepumpt ist, wird nach und nach die Luft entweichen und auf dem kleinen Display zeigt sich das Ergebnis der Messung in verwertbaren Zahlen.

Zugrunde liegen zwei Messmethoden: Die Mehrzahl der Oberarm-Blutdruckmesser arbeitet oszillometrisch. Dabei werden die Schwingungen des pulsierenden Blutes aufgenommen und vermessen. Einige andere Geräte hingegen arbeiten nach dem Prinzip, das auch die Ärzte nutzen: das Korotkoff-Geräusch. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Töne des Blutflusses aufgenommen werden.

TIPP: Sie tragen einen Herzschrittmacher? Dann sollten sie auf oszillometrisch arbeitende Geräte verzichten und auf eines zurückgreifen, dem das Korotkoff-Geräusch zugrunde liegt. Ein Herzschrittmacher könnte bei der ersterem die Ergebnisse verfälschen.

Mögliche Messfehler

Um ein eindeutiges Messergebnis zu gewährleisten, sind einige häufig auftretende Fehlerquellen auszuschalten:

  • Messen Sie wirklich auf der nackten Haut ohne störenden Stoff.
  • Legen Sie die Manschette nicht zu straff an. Sie wird noch aufgepumpt und liefert genügend Gegendruck. Das zusätzliche Straffen beim Anlegen ist somit überflüssig. Es reicht, wenn die angelegte Manschette nicht herunterrutscht.

Blutdruckmesser für das Handgelenk

Die zweite Variante von Blutdruckmessern wird mit Hilfe einer Manschette am Handgelenk befestigt. Der kleine Messcomputer wird gleich mitbefestigt und liefert nach Ablauf der Messung ganz übersichtlich die Werte. Mittels Knopfdruck wird die Manschette zum Aufpumpen gebracht, damit der erforderliche Gegendruck erzeugt wird. Diese sollte ebenfalls nicht zu straff angelegt werden. Nach dem Aufpumpen nimmt der Druck ab und auf dem kleinen Display können drei Werte abgelesen werden: systolische, diastolische und Puls.

Einige Geräte zeigen an, ob das Handgelenk in Herzhöhe liegt oder ob Nachlagerung erforderlich ist. Möglicherweise ist auch ein USB-Anschluss vorhanden, der die Option der Übertragung auf den Computer zulässt. Vielfach ist auch die Übertragung via Bluetooth in die BlutdruckDaten App möglich.

Größe: S M L XL
Handgelenksmanschette <13 cm bis 19,5 cm bis 21,5 cm >21,5 cm

In dieser Ausführung gibt es keine einheitlichen Manschettengrößen. Daher ist die Messung des Handgelenkumfangs nötig. Für den Fall, dass noch mehr Personen das Gerät nutzen, sind die entsprechenden Größenangaben zu berücksichtigen. Liegen die Maße allzu weit auseinander, ist gegebenenfalls ein zweites Gerät erforderlich. Doch achten Sie auch hier auf das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga, das für präzise Messwerte steht.

Günstig in der Anschaffung

Die günstigsten Geräte für das Handgelenk liegen unter 10 Euro. Der Funktionsumfang liefert jedoch nur das Nötigste. Sofern ein solches Billiggerät das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga nicht trägt, sollte lieber auf ein anderes zurückgegriffen werden.

TIPP: Machen Sie die Wahl nicht vom günstigen Preis abhängig. Auch bedeutet „teuer“ nicht automatisch auch „gut“. „Billig“ hilft Ihnen nicht, wenn Sie keine genauen Werte bekommen, die eine reale Aussage über Ihren Gesundheitszustand treffen. Sofern Sie auf Sparsamkeit angewiesen sind, wählen Sie das günstigste Gerät unter denen, die über das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga verfügen.

Was spricht für oder gegen Oberarm- oder Handgelenk-Messgeräte

Von Vor- oder Nachteilen kann keine Rede sein. Einzig das umständliche Anlegen mit einer Hand kann für einige Nutzer zum Problem werden, sofern ein Oberarm-Messgerät genutzt wird. Ansonsten ist von Genauigkeit bei beiden Geräteformen auszugehen. Beide arbeiten entweder oszillometrisch oder nach dem Korotkoff-Geräusch.

So gelingt die Messung

Vermeiden Sie Bewegungen und Reden während der Messung. Bleiben Sie dabei sitzen, Liegen verfälscht die Werte. Stets befindet sich das Gerät in Herzhöhe, doch zuvor sind Sie mindestens 20 Minuten zuvor an Ort und Stelle zur Ruhe gekommen. Wenn Sie all dies berücksichtigen, steht aussagekräftigen Werten nichts im Weg.

Das erleichtert die Entscheidung

Die Auswahl an Blutdruckmessgeräten ist groß, da fällt die Entscheidung nicht leicht. Suchen Sie sich am besten einige aus und stellen Sie die Funktionen gegenüber. Nun sieben sie aus und überlegen, was funktionell erforderlich ist und was Sie nicht benötigen. Berücksichtigen Sie den Umfang des Oberarmes und des Handgelenks.

Das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga als wichtige Voraussetzung wurde schon mehrfach erwähnt. Lassen Sie sich Zeit für die Auswahl. Sofern Sie in ein Geschäft gehen, lassen Sie sich alles genau erklären und zeigen.

TIPP: Entscheidend ist das, was Sie wirklich brauchen, und nicht, was man Ihnen erzählt, dass Sie es brauchen. Wichtig sind ausschließlich die genauen Messwerte. Alles andere ist Zugabe.

FAQ

Welches ist das beste Blutdruckmessgerät für zu Hause?

Es gibt viele gute Blutdruckmessgeräte für den Heimgebrauch auf dem Markt. Die Wahl des besten Geräts hängt jedoch von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Ein gutes Blutdruckmessgerät sollte eine hohe Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit bieten. Es ist ratsam, ein Gerät mit einer automatischen Aufpumpfunktion zu wählen, da dies eine genaue Messung ermöglicht und bequem in der Anwendung ist.

Welche Blutdruckmessgeräte sind am genauesten?

Es gibt verschiedene Blutdruckmessgeräte, die als genaue Optionen gelten. In der Regel sind automatische Oberarmmessgeräte bekannt für ihre Genauigkeit. Sie verwenden eine Manschette am Oberarm, um den Blutdruck zu messen. Diese Geräte bieten in der Regel präzise Messwerte und werden auch von vielen Ärzten verwendet.

Was kostet ein gutes Blutdruckmessgerät?

Die Kosten für ein gutes Blutdruckmessgerät können je nach Marke, Funktionen und Qualität variieren. In der Regel liegen die Preise für hochwertige Blutdruckmessgeräte zwischen 50 und 150 Euro. Es ist wichtig, ein Gerät zu wählen, das Ihren Anforderungen entspricht und eine zuverlässige Leistung bietet. Es kann sich lohnen, etwas mehr Geld für ein qualitativ hochwertiges Gerät auszugeben, da es genaue Messungen und eine längere Lebensdauer bieten kann.

Was ist besser: Oberarm- oder Unterarm-Blutdruckmessgerät?

Sowohl Oberarm- als auch Unterarm-Blutdruckmessgeräte können genaue Ergebnisse liefern. Die Wahl hängt von persönlichen Vorlieben und individuellen Umständen ab. Oberarmmessgeräte werden häufig empfohlen, da sie in der Regel eine höhere Genauigkeit bieten. Sie sind jedoch möglicherweise etwas umständlicher in der Anwendung. Unterarmmessgeräte sind kompakt und leicht zu bedienen, aber die Genauigkeit kann von Person zu Person variieren. Es ist wichtig, das Gerät richtig anzulegen und die Anweisungen sorgfältig zu befolgen, unabhängig davon, für welches Gerät Sie sich entscheiden.

Welche Blutdruckmessgeräte nutzen Ärzte?

Ärzte verwenden oft automatische Oberarm-Blutdruckmessgeräte in ihrer Praxis, da sie als zuverlässig und genau gelten. Diese Geräte sind in der Regel für den professionellen Gebrauch konzipiert und bieten genaue Messungen. Einige Ärzte verwenden auch tragbare Langzeit-Blutdruckmessgeräte, um den Blutdruck über einen längeren Zeitraum zu überwachen. Diese Geräte zeichnen kontinuierlich den Blutdruck auf und liefern detaillierte Informationen über den Verlauf des Blutdrucks im Laufe des Tages.

Wann ist die beste Zeit zum Blutdruckmessen?

Die beste Zeit zum Blutdruckmessen kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Es wird empfohlen, den Blutdruck zu verschiedenen Zeiten des Tages zu messen, um einen umfassenden Überblick zu erhalten. Allgemein gesagt, ist es ratsam, den Blutdruck zu messen, wenn Sie entspannt und ruhig sind. Versuchen Sie, Stress und körperliche Aktivität vor der Messung zu vermeiden. Es kann auch hilfreich sein, den Blutdruck zur gleichen Tageszeit zu messen, um Vergleichswerte zu erhalten.

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