Eisenmangel Werte – Welche Laborwerte weisen auf eine Anämie hin?

Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen weltweit und kann zu Müdigkeit, Blässe und verminderter Leistungsfähigkeit führen. Das Spurenelement ist essenziell für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Körper. Eine unzureichende Eisenaufnahme oder erhöhter Eisenverlust können zu einer Eisenmangelanämie führen. Besonders gefährdet sind Frauen, Schwangere, Vegetarier und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Neben der Ernährung beeinflussen auch bestimmte Lebensmittel und Getränke die Eisenaufnahme. Wer unter Symptomen leidet, sollte seine Eisenwerte überprüfen lassen – sei es durch einen Arztbesuch oder mittels Selbsttests aus der Apotheke. Eine gezielte Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Eisenpräparaten kann helfen, den Mangel auszugleichen und die Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.

Das Wichtigste in Kürze

✅ Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen und führt zu Müdigkeit, Blässe und Konzentrationsstörungen.
✅ Der Körper benötigt Eisen für die Bildung roter Blutkörperchen und den Sauerstofftransport.
✅ Frauen, Schwangere, Vegetarier und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind besonders gefährdet.
✅ Vitamin C fördert die Eisenaufnahme, während Phosphate (z. B. in Cola) sie hemmen.
✅ Eisenmangel kann durch Ernährung, Eisenpräparate oder ärztlich verordnete Infusionen behandelt werden.

Eisenmangel Werte – Welche Laborwerte weisen auf eine Anämie hin?
Eisenmangel Werte – Welche Laborwerte weisen auf eine Anämie hin?

Warum ist Eisen im Blut so wichtig?

Eisen brauchen wir in unserem Blut für die roten Blutkörperchen bzw. dem Hämoglobin darin. Das Hämoglobin ist deshalb so wichtig, weil wir es für den Sauerstofftransport in unserem Blut brauchen. Daraus resultiert, dass bei einem Eisenmangel im Blut nicht so viel Sauerstoff transportiert werden kann.

Wenn wenig Sauerstoff durch den Körper transportiert wird, läuft der Körper auf Sparmaßnahme. Dadurch ist es erklärlich, dass der Betroffene bei einem Eisenmangel sehr blass und nicht so leistungsfähig ist. Deshalb sollten Sie bei diesen Symptomen auch an eine Eisenmangelerkrankung denken.

Welche Blutwerte sind normal?

Eisenmangel erkennen: Blutwerte und Diagnostik im Detail

Ein Eisenmangel wird oft erst erkannt, wenn bereits deutliche Symptome auftreten. Die sicherste Methode zur Diagnose ist eine Blutuntersuchung, bei der mehrere Werte betrachtet werden müssen:

  • Ferritin (Speichereisen): Der beste Marker zur Bestimmung des Eisenstatus. Normalwerte liegen bei 30–300 ng/ml, ein Wert unter 15 ng/ml deutet auf einen Mangel hin.
  • Hämoglobin (Hb): Gibt an, wie viel Sauerstoff das Blut transportieren kann. Normwerte: Frauen (12–16 g/dl), Männer (13,5–17,5 g/dl).
  • Transferrinsättigung: Zeigt an, wie gut Eisen im Blut transportiert wird. Werte unter 16 % deuten auf einen Mangel hin.
  • CRP-Wert: Ein erhöhter CRP-Wert kann auf Entzündungen hinweisen, die die Eisenwerte verfälschen können.
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Ein reines Hämoglobin-Check reicht oft nicht aus, da dieser Wert erst in fortgeschrittenen Stadien eines Eisenmangels absinkt. Wer Symptome wie Müdigkeit, Haarausfall oder Konzentrationsprobleme hat, sollte deshalb eine ausführliche Blutanalyse beim Arzt durchführen lassen.

Eisenaufnahme: Was hemmt und was fördert sie wirklich?

Eisen ist ein essenzieller Nährstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen notwendig ist. Doch nicht jede aufgenommene Menge wird tatsächlich verwertet. Ein entscheidender Faktor für eine optimale Eisenversorgung ist die Bioverfügbarkeit – also die Fähigkeit des Körpers, Eisen aus der Nahrung aufzunehmen. Eisen aus tierischen Quellen (Häm-Eisen) wird zu etwa 20-30 % absorbiert, während pflanzliches Eisen (Nicht-Häm-Eisen) nur zu etwa 2-20 % aufgenommen wird. Ein wichtiger Förderer der Eisenaufnahme ist Vitamin C, das die Umwandlung von dreiwertigem Eisen in die besser resorbierbare zweiwertige Form erleichtert. Ein Glas Orangensaft zu einer eisenreichen Mahlzeit kann die Aufnahme also erheblich verbessern.

Hingegen gibt es Stoffe, die die Eisenaufnahme hemmen. Dazu gehören Phytate (in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten), Polyphenole (in Kaffee, Tee, Rotwein) und Calcium (in Milchprodukten). Besonders kritisch sind Phosphate, die in Softdrinks wie Cola enthalten sind. Diese binden Eisen im Darm und machen es für den Körper unzugänglich. Wer also unter Eisenmangel leidet, sollte koffeinhaltige Getränke und Milchprodukte nicht direkt zu eisenhaltigen Mahlzeiten konsumieren. Eine gezielte Ernährungsanpassung kann die Eisenaufnahme erheblich verbessern und so helfen, Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Die drei Stadien des Eisenmangels

Ein Eisenmangel schleicht sich langsam im Körper ein. So sind am Anfang auch die Symptome bei Eisenmangel nicht ganz so stark, als wenn der Eisenmangel schon eine lange Zeit besteht.

Das erste Stadium ist ein Speicher-Eisenmangel. Der Eisenmangel ist hierbei sehr leicht und oftmals nur kurz unter dem Normwert. Daher sind auch die Symptome noch nicht so stark. Man fühlt sich sehr müde und ab und zu kann eine Beeinträchtigung des Denkvermögens vorliegen. Bei einer Laboruntersuchung fällt auf, dass das Ferritin abgesunken ist.

Im zweiten Stadium liegt das Hämoglobin zwar noch im Normbereich, aber trotzdem kann ein Eisenmangel vorliegen. Im Knochenmark reicht die Versorgung der Vorstufen zur Bildung roter Blutkörperchen nicht mehr aus. Dadurch können die Körperzellen nicht mehr ausreichend mit Eisen versorgt werden und der Eisenmangel wird somit zu einer Erkrankung. Das Fatale hierbei ist, dass diese Erkrankung nicht so leicht bei einer Laboruntersuchung festgestellt werden kan. Das liegt daran, dass tatsächlich das Hämoglobin noch im Normalbereich liegt.

Erst im Stadium drei liegt der Hämoglobinwert unter des Normwertes. Das Stadium drei wird auch als Eisenmangelanämie bezeichnet. Die Körperzellen werden sehr mangelhaft mit Eisen versorgt und der Mensch empfindet dadurch ein Krankheitsgefühl. Er ist nicht mehr nur müde, sondern auch sehr blass und kann sich nicht mehr richtig konzentrieren.

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Was sind die Ursachen für einen Eisenmangel?

Wer seine Ernährung bei einem erhöhten Eisenbedarf nicht umstellt, der leidet schnell an einem Eisenmangel. Dies ist besonders während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit der Fall. In diesem Fall deckt eine normale Ernährung den Eisenbedarf nicht ab.

Ein Grund kann auch darin liegen, dass erhöhte Eisenverluste stattfinden. Dieses ist zum Beispiel bei Frauen der Fall, wenn sie ihre Menstruationsblutung haben. Aber auch andere Betroffene, die an chronischen Blutungen leiden. Wer viel Blut verliert, verliert leider auch viel Eisen. Ein typischer Fall wäre zum Beispiel, wenn Schmerz-Patienten oft Schmerztabletten einnehmen müssen. Vor allem das Ibuprofen ist bekannt dafür, dass es bei Daueranwendung Magenbluten oder Darmbluten verursacht. Mit dem Blutverlust wird auch das gespeicherte Eisen im Blut verloren.

Auch Vegetarier oder Veganer leiden oft an einem Eisenmangel. Das ist darin begründet, dass sie über ihre Ernährung einfach zu wenig Eisen zu sich nehmen. Eine weitere Gruppe von Menschen ist ebenfalls betroffen und das sind die Alkoholiker oder andere Süchtige. Diese Menschen achten oftmals nicht auf eine gesunde Ernährung und somit ist ein Eisenmangel vorprogrammiert.

Menschen, die an einer Magen-Darm-Störung leiden, können ebenfalls von einer Eisenmangelerscheinung betroffen sein. Wie eingangs erwähnt, wird das Eisen über den Zwölffingerdarm resorbiert, also in den Körper aufgenommen. Liegt eine Störung im Magen-Darm Bereich vor, dann kann eventuell das Eisen nicht vom Körper vollständig aufgenommen werden.

Welche Symptome treten bei einem Eisenmangel auf?

  • Blässe der Haut und Schleimhäute
  • eingerissene Mundwinkel
  • Aphten in der Mundschleimhaut
  • Nagelbrüchigkeit und Haarausfall
  • sehr schnelle Ermüdbarkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Herzrasen

Was tun, wenn ein Eisenmangel festgestellt wurde?

Sie sollten auf jeden Fall die Eisenzufuhr erhöhen. Das können Sie tun, indem sie Tabletten in der Apotheke kaufen. Lassen Sie sich gegebenenfalls in einer Apotheke beraten.

Als erste Maßnahme können Sie natürlich Ihre Ernährung umstellen. Dabei sollten Sie auf eine erhöhte Eisenzufuhr achten. In den folgenden Speisen steckt besonders viel Eisen:

  • Hülsenfrüchte
  • Kürbiskerne
  • Linsen
  • Fleisch
  • Nüsse

Denken Sie daran, dass Vitamin C die Eisenaufnahme erhöht. Daher sollten Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas frisch gepressten Orangensaft zu sich nehmen.

Ernährungsplan für einen optimalen Eisenhaushalt

Ein durchdachter Ernährungsplan kann helfen, Eisenmangel vorzubeugen oder auszugleichen. Eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Eisenquellen sorgt für eine bessere Aufnahme. Hier ein Beispiel für einen Tagesplan:

Frühstück:

  • Haferflocken mit Nüssen, Samen und frischem Obst
  • Ein Glas frisch gepresster Orangensaft

Mittagessen:

  • Linsensuppe mit frischem Spinat
  • Vollkornbrot mit Hummus und Paprika

Abendessen:

  • Gegrilltes Rindfleisch oder Tofu mit Quinoa und Brokkoli
  • Ein Glas Wasser oder Tee ohne Koffein

Zwischendurch können Nüsse, Kürbiskerne oder Trockenfrüchte als eisenreiche Snacks dienen. Durch eine bewusste Auswahl der Lebensmittel lässt sich ein Eisenmangel oft ohne Nahrungsergänzungsmittel vermeiden.

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Quellen:

  1. European Society of Cardiology (ESC): „2021 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure“
    https://academic.oup.com/eurheartj/article/42/36/3599/6358045
  2. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): „Empfehlungen zur Labordiagnostik: Eisenmangel“
    https://www.kbv.de/html/eisenmangel.php
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): „Eisen“
    https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/eisen/
  4. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): „S1-Leitlinie: Eisenmangelanämie“
    https://register.awmf.org/assets/guidelines/025-021l_S1_Eisenmangelanaemie_2021-11.pdf
  5. Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns: „Der Eisengehalt im Blut könnte das gesunde Altern beeinflussen“
    https://www.age.mpg.de/89252/der-eisengehalt-im-blut-koennte-das-gesunde-altern-beeinflussen

FAQ

Welcher Wert im Blut zeigt Eisenmangel?

Der Wert im Blut, der auf einen möglichen Eisenmangel hinweist, ist der Ferritinwert. Ferritin ist ein Protein, das Eisen speichert, und sein Spiegel im Blut spiegelt den Eisenvorrat im Körper wider. Ein niedriger Ferritinwert kann darauf hindeuten, dass der Körper nicht ausreichend mit Eisen versorgt ist.

Wie hoch sollte der Eisenwert sein?

Der optimale Eisenwert im Blut hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Geschlecht und dem Alter einer Person. Im Allgemeinen wird ein Hämoglobinwert von 12 bis 16 Gramm pro Deziliter (g/dl) bei Frauen und 13,5 bis 17,5 g/dl bei Männern als normal angesehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass individuelle Unterschiede bestehen können und ein Arzt oder eine Ärztin den spezifischen Eisenbedarf einer Person bewerten sollte.

Welche Eisenwerte sind kritisch?

Ein Eisenwert unterhalb der Norm kann auf einen Eisenmangel hinweisen. In der Regel wird ein Hämoglobinwert unter 12 g/dl bei Frauen und unter 13,5 g/dl bei Männern als kritisch angesehen. Ein Ferritinwert unterhalb von 15 bis 30 ng/ml wird ebenfalls als niedrig betrachtet und kann auf einen Eisenmangel hindeuten. Es ist wichtig, dass ein Arzt oder eine Ärztin die Ergebnisse bewertet und eine individuelle Diagnose stellt.

Wie niedrig darf der Eisenwert sein?

Ein niedriger Eisenwert kann darauf hinweisen, dass der Körper nicht ausreichend mit Eisen versorgt ist. Ein Hämoglobinwert unter 12 g/dl bei Frauen und unter 13,5 g/dl bei Männern wird als niedrig betrachtet. Ein Ferritinwert unter 15 bis 30 ng/ml wird ebenfalls als niedrig angesehen. Es ist wichtig, die individuellen Umstände zu berücksichtigen und eine ärztliche Untersuchung durchzuführen, um den Schweregrad des Eisenmangels und die geeignete Behandlung festzustellen.

Wie lange dauert es, bis Eisen aufgefüllt ist?

Die Dauer, bis der Eisenmangel im Körper aufgefüllt ist, kann von Person zu Person variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Art und Schwere des Eisenmangels, die Ernährungsgewohnheiten, die Wirksamkeit der Eisenpräparate und individuelle Reaktionen auf die Behandlung spielen eine Rolle. In der Regel dauert es mehrere Wochen bis Monate, um die Eisenvorräte im Körper wieder aufzufüllen. Es ist wichtig, die Behandlung fortzusetzen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass der Eisenwert wieder normalisiert wird.

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