Warum sind gute Blutzuckerwerte für Sportler so wichtig?
Blutdruck und Blutzuckerwerte sind etwas, das man beim Arzt routinemässig überprüfen lässt. Das liegt zum einen daran, dass beide Werte sehr wichtig sind und viel über die generelle Gesundheit aussagen und zum anderen daran, dass sich beide Werte sehr schnell ändern können.
Verschiedenste Faktoren haben einen Einfluss darauf. Der Blutdruck wird zum Beispiel von Stress, Emotionen, Gewicht, Alter, Ernährung, körperlicher Betätigung und vielem mehr beeinflusst. Der Blutzucker wird durch Ernährung, Bewegung, Gewicht und zum Teil auch durch Krankheit beeinflusst. Blutdruck und Blutzucker sind also sehr eng miteinander verbunden.
Wie oben schon erwähnt, ist es immer wichtig, diese Werte zu kontrollieren und auf dem bestmöglichen Wert zu halten. Auch bei dem Teil der Bevölkerung, der nicht zu den Risikopatienten auf diesem Gebiet zählt, spielen diese Werte eine große Rolle.
Dass zum Beispiel bei Sportlern der Blutdruck sehr wichtig ist, wissen wir schon seit langer Zeit. Was viele aber oft nicht bedenken ist, dass auch der Blutzucker eine grosse Rolle spielt. Er kann somit die sportliche Leistung, das Wohlbefinden, die Körperfunktionen, die Hormone (Wachstumshormon und Insulin), die Konzentrationsfähigkeit und vieles mehr anheben.
Wir zeigen Ihnen hier also ein paar Gründe auf, warum Blutzuckerwerte bei Sportlern so wichtig sind.
1. Glukose als Hauptenergieversorger des Körpers
Wie das Wort Blutzuckerwert schon sagt, ist es dieser Wert, der uns über den Zuckerhaushalt unseres Körpers informiert. Die Hauptenergieversorger des Körpers sind Kohlenhydrate. Dieser Makronährstoff ist Zucker. Da es verschiedenste Formen von Zucker gibt, denken viele nicht, dass sie, wenn sie stärkehaltige Lebensmittel essen, diese eigentlich Zucker sind. Das heisst, jedes Lebensmittel, das einen hohen Kohlenhydratwert aufweist, führt dem Körper Energie in Form von Zucker zu. Kohlenhydrate werden im Körper als Glycogen gespeichert und dann angezapft, wenn es Zeit ist, den Körper mit Energie zu versorgen.
Wenn kein Zucker zur Verfügung steht, dann zapft der Körper Fett an, um Energie zu produzieren. Das ist auch das Prinzip der Low Carb Diät. Zucker ist also nicht unbedingt notwendig, um den Körper mit Energie zu versorgen. Jegliche Nahrung beeinflusst den Blutzucker- je niedriger der glykämische Index, desto langsamer gelangt der Zucker ins Blut und desto stabiler bleibt der Blutzucker.
Ein Körper, der in Bewegung ist, braucht natürlich mehr Energie als ein Körper, der still steht. Das heisst, ein Sportler benötigt eine höhere Energie Versorgung als jemand, der kein Sportler ist. Gerade Ausdauersport senkt den Blutzucker erheblich, da die Glykogenspeicher geleert werden.
Wenn ein Sportler nun keinen stabilen Blutzucker hat, sondern der Wert rapide ansteigt und wieder absinkt, dann führt das zuerst zu einem ‘Energy Rush’ und dann zu einem sehr schnellen ‘Ausbrennen’. Wer es schafft, den Blutzucker stabil zu halten, der beeinflusst damit die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erheblich!
2. Hormone und Zellwachstum
Das Hormon, welches zur Aufspaltung von Zuckermolekülen benötigt wird, Insulin beeinflusst die Wachstumshormone des Körpers. Je mehr Zucker der Körper aufnimmt, desto mehr Insulin muss produziert werden, um diese zu verarbeiten und ins Blut zu befördern . Wachstumshormone allerdings steigen, wenn der Insulinspiegel niedrig ist und umgekehrt. Die Produktion der Wachstumshormone wird also durch einen niedrigen Insulinspiegel und durch Sport angeregt.
Wenn man also das Muskelwachstum anregen will, dann sollte man darauf achten, dass der Blutzuckerwert während des Trainings niedrig ist und der Körper sich auf die Produktion des Wachstumshormons konzentrieren kann.
Nach dem Essen fallen die Blutzuckerwerte also wieder ab. Das heisst, vor dem Training wenige Kohlenhydrate essen, damit der Insulinspiegel niedrig ist und der Körper auf den zweitbesten Energieversorger zurück greift- Fett. Nach dem Training und vor dem Schlafengehen sollte man dann Kohlenhydrate zu sich nehmen, damit der Insulinspiegel ansteigt, den Körper repariert und dann während des Schlafens wieder absinkt.
Wenn es nicht um Zellwachstum, sondern um einfache sportliche Leistung geht, dann sind Kohlenhydrate, also Zucker, super. Allerdings ist nicht ein rapides Ansteigen und Absinken das Ziel, sondern eine langsames Ansteigen und Absinken. Ausdauersport, wie eben erwähnt, senkt den Blutzucker, da man dafür eine konstante Versorgung von Glycogen benötigt (auch Fett als Energieversorger ist eine Option). Die einfachste Variante ist, komplexe Kohlenhydrate zu essen, um eine gleichmäßige Versorgung zu sichern. Nicht umsonst haben viele Sportsupplements Dextrose und andere Inhaltsstoffe mit einem hohen Kohlenhydratwert. Diese Versorgung soll sichern, dass die Energieversorgung gegeben ist und man lange Zeit auf seinem Leistungsniveau performen kann.
Generell hat man von kohlenhydratarmer Ernährung gelernt, dass diese gerade am Anfang stark auf die Nerven schlägt. So haben viele, die jeglichen Zucker aus der Ernährung verbannen und dem Körper lehren, auf Fett zurückzugreifen, anfangs oft die sogenannte ‘Keto Flu’. Die soll sich angeblich nach einiger Zeit wieder legen, jedoch ist die Umstellungsphase eine anstrengende.
Wer aber lernt, den Blutzucker ohne Kohlenhydrate zu stabilisieren, der kann auch ganz einfach ohne auskommen! Immer mehr Sportler gehen diesen Weg. Wichtig ist, auf eine Art und Weise die zum Lebensstil passt, den Blutzucker zu stabilisieren, um das meiste aus Körper und Geist zu machen.
Fazit: Der Blutzuckerwert spielt für Sportler eindeutig eine grosse Rolle. Wenn der Blutzucker im Eimer ist, dann funktioniert der ganze Körper nicht. Der Kreislauf bricht zusammen, wir fühlen uns unwohl und nichts geht mehr. Kohlenhydrate sind nicht unbedingt notwendig, um den Blutzucker zu stabilisieren. Gerade für Diabetiker ist es wichtig, wenig bis gar keine Kohlenhydrate zu sich zu nehmen und den Blutzucker mit Fett und Protein zu stabilisieren.