Ruhepuls – Diese Herzfrequenz ist optimal
Wie hoch der Ruhepuls ist, zeigt sich bei jedem Menschen anders. Durchaus finden sich aber auch hier gewisse Grenzen, die anzeigen, welche Herzfrequenz als normal, sowie als zu hoch gilt.
Laut aktueller, wissenschaftlicher Studien ist es außerdem möglich genau an diesem Wert zu erkennen, wie hoch die Lebenserwartung und wie gut die Gesundheit eines Menschen ist.
Die Richtwerte des Ruhepulses
Bekanntlich ist der Herzschlag, der den Blutkreislauf im Körper in Gang hält. Ohne Unterlass pumpt das Herz demnach Blut durch den gesamten menschlichen Körper und versorgt auf diese Weise sowohl die Organe, als auch das Gewebe, sowie die Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Puls nennt sich hier also die Frequenz in der das Herz minütlich schlägt.
Wobei der Herzschlag über den Tag verteilt pro Minute variieren kann, denn dieser hängt von der Anstrengung ab. In diesem Zusammenhang ist gerade der Ruhepuls interessant, denn dieser gibt an, wie häufig das Herz schlagen muss ungeachtet der Anstrengung, um dennoch den gesamten Körper mit Blut versorgen zu können.
So besitzen Kinder im Vergleich zu Erwachsenen einen relativ hohen Ruhepuls. Bei Neugeborenen schlägt das Herz besonders schnell, pro Minute zwischen 120 und 140 Mal. Im Kindesalter hingegen wird der Herzschlag wieder langsamer, so dass dieser sich zwischen dem siebten und zwölften Lebensjahr bei etwa 90 Schlägen pro Minute einpendelt.
Erwachsene dagegen besitzen einen Ruhepuls der zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute liegt, während der Richtwert bei Senioren ein wenig höher ausfällt. Ältere Menschen besitzen demnach einen Pulsschlag der sich zwischen 80 bis 85 Schläge pro Minute bewegt.
Was sagt der Ruhepuls genau aus?
Laut einiger Experten gibt einen direkten Zusammenhang zwischen einem hohen Ruhepuls und der Sterblichkeit, denn eine durchgeführte, wissenschaftliche Untersuchung weist darauf hin. Demnach untersuchten Forscher insgesamt 4.300 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren.
Neun Jahre lang begleitete ein Expertenteam die Teilnehmer und fanden so heraus, dass die Probanden mit einem Ruhepuls von über 70 Herzschlägen pro Minute ein um 60% höheres Sterberisiko besaßen, als die Probanden, die einen niedrigeren Ruhepuls besaßen.
Ein hoher Ruhepuls birgt erst mit der Zeit Gefahren
Schnellt der Puls lediglich zeitweise in die Höhe, bedeutet dies nicht gleich, dass dieser Mensch ernsthaft krank ist oder früher sterben muss. Gefährlich wird es hier erst, wenn der Ruhepuls beständig hoch ist und somit bei über 100 Schlägen pro Minute liegt, denn in diesem Fall spricht man von Herzrasen, auch als Tachykardie bezeichnet.
Betroffene bemerken in diesem Fall meist ein starkes Herzklopfen, dass bis in den Hals hinauf zu spüren ist. Oftmals handelt es sich hier um ein Herzjagen, welches schubweise auftritt. Der Pulsanstieg beginnt genauso plötzlich, wie er wieder endet. Zumal es dafür nicht zu einer körperlichen Anstrengung kommen muss, denn auch in den Ruhephasen kann es zum Herzjagen kommen.
Warum kommt es zu einem erhöhten Ruhepuls?
Elektrische Impulse werden durch spezialisierte Herzmuskelzellen an das Herz gesendet. Diese steuern die Herzschläge. Kommt es zum Herzrasen kann das komplexe Leitungsbahnen-System gestört sein.
Sowohl eine geringere Durchblutung, als auch eine Sinusknotenstörung, sowie zusätzliche Leitungsbahnen können für diese verantwortlich sein. Zumal auch Hypertonie und Herzrhythmusstörungen für einen erhöhten Ruhepuls sorgen können.
Wie können Betroffenen einen erhöhten Ruhepuls senken?
Durchaus lässt sich ein zu hoher Ruhepuls auch ohne Arzneimittel senken. So gilt es auf jeden Fall Stress zu meiden und sogar mit der richtigen Kleidung lässt sich der Ruhepuls senken, denn staut sich unter den Klamotten die Hitze, kann dies die Herzfrequenz erhöhen. So kann es, beispielweise, helfen in stressigen Alltagssituationen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen und so den Puls wieder zu senken.
Wie nehmen Sie eine Pulsmessung richtig vor?
Der perfekte Zeitpunkt um eine Pulsmessung vorzunehmen, ist stets am Morgen bevor Sie aufstehen. Um Ihren Ruhepuls messen zu können, benötigen Sie auch nicht zwingend ein spezielles Gerät, denn auch mit Hilfe einer Stoppuhr oder einer Armbanduhr mit Sekundenzeiger ist eine solche Messung möglich.
Legen Sie also ein bis zwei Finger auf Ihre Handgelenksinnenseite oder an Ihren Hals und drücken Sie leicht zu bis Sie Ihren Herzschlag fühlen können. Jetzt schauen Sie 15 Sekunden lang auf die Uhr und zählen Sie dabei Ihre Pulsschläge. Im Anschluss gilt es den ermittelten Wert mal vier zu nehmen und schon erhalten Sie Ihren Ruhepulswert.