Welcher Blutdruck ist in welchem Alter normal?
Ein gesunder Blutdruck ist abhängig vom Lebensalter – das beginnt schon im Säuglingsalter und verändert sich mit jedem Jahrzehnt. Während Kinder sehr niedrige Normalwerte aufweisen, steigen die Blutdruckwerte mit zunehmendem Alter allmählich an. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle, vor allem in jungen Jahren. In diesem Artikel erfährst du, welche Werte in welchem Alter als normal gelten und wie sich systolischer und diastolischer Druck mit der Zeit verändern.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Der normale Blutdruck steigt mit dem Alter leicht an.
- Kinder haben deutlich niedrigere Werte als Erwachsene.
- Ab 60 Jahren gelten leicht höhere Werte als akzeptabel.
- Männer haben tendenziellhöhere Blutdruckwerte als Frauen.
- Ein Wert über 140/90 mmHg gilt bei Erwachsenen als zu hoch.
Normale Blutdruckwerte im Lebensverlauf
Der Blutdruck verändert sich im Laufe des Lebens. Bei Neugeborenen liegt der Blutdruck im Schnitt nur bei 60/40 mmHg. Das Herz-Kreislauf-System ist noch nicht vollständig entwickelt, was die niedrigen Werte erklärt. Säuglinge erreichen durchschnittlich 80/60 mmHg. Kleinkinder bis fünf Jahre weisen Werte um 95/60 mmHg auf. Erst im Schulalter steigen die Werte auf etwa 100/60 mmHg.
Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren liegen bei etwa 110/70 mmHg. Erwachsene zwischen 20 und 50 Jahren sollten idealerweise einen Blutdruck von 120/80 mmHg haben. Ab einem Alter von 51 Jahren gelten Werte bis 150/90 mmHg als akzeptabel. Ursache für den altersbedingten Anstieg ist die nachlassende Elastizität der Arterien. Dadurch erhöht sich der Widerstand in den Gefäßen, was den systolischen Wert steigen lässt.
Übersicht: Blutdruck nach Altersgruppen
Alter | Blutdruck (mmHg) |
---|---|
Neugeborene | 60/40 |
Säugling (bis 12 Monate) | 80/60 |
Kleinkind (1–5 Jahre) | 95/60 |
Schulkind (6–12 Jahre) | 100/60 |
Jugendliche (13–19 Jahre) | 110/70 |
Erwachsene (20–50 Jahre) | 120/80 |
Alte Menschen (ab 51 Jahren) | 150/90 |
Diese Werte dienen als Orientierung. Bei individuellen Besonderheiten oder Risikofaktoren sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Blutdruckwerte unterscheiden sich nicht nur nach Alter, sondern auch nach Geschlecht. Bei jungen Erwachsenen sind Männer im Durchschnitt stärker betroffen von leicht erhöhtem Blutdruck. Frauen zwischen 20 und 29 Jahren haben einen mittleren Blutdruckwert von etwa 119/75 mmHg. Männer im gleichen Alter liegen bei 129/78 mmHg.
Im Alter von 40 bis 49 Jahren verringert sich der Unterschied. Frauen liegen bei 130/82 mmHg, Männer bei 135/88 mmHg. Ab dem 60. Lebensjahr gleichen sich die Werte weiter an: Frauen haben durchschnittlich 153/86 mmHg, Männer 150/88 mmHg. Der geschlechtsspezifische Unterschied verschwindet damit im höheren Alter fast vollständig.
Blutdrucktabelle für Frauen nach Alter
Alter | Systolisch | Diastolisch |
---|---|---|
20 bis 29 Jahre | 119 | 75 |
30 bis 39 Jahre | 122 | 78 |
40 bis 49 Jahre | 130 | 82 |
50 bis 59 Jahre | 143 | 86 |
60 bis 69 Jahre | 153 | 86 |
70 bis 79 Jahre | 155 | 83 |
Diese Mittelwerte basieren auf Gesundheitsdaten des Bundes und bieten eine wichtige Grundlage für die Beurteilung des Blutdrucks bei Frauen.
Blutdrucktabelle für Männer nach Alter
Alter | Systolisch | Diastolisch |
---|---|---|
20 bis 29 Jahre | 129 | 78 |
30 bis 39 Jahre | 130 | 84 |
40 bis 49 Jahre | 135 | 88 |
50 bis 59 Jahre | 143 | 89 |
60 bis 69 Jahre | 150 | 88 |
70 bis 79 Jahre | 153 | 83 |
Auch diese Werte dienen zur Orientierung. Individuelle Abweichungen sind möglich, sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden, insbesondere bei dauerhaft hohen Werten.
Ab wann wird Blutdruck gefährlich?
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck über 140/90 mmHg wird als Hypertonie bezeichnet und sollte medizinisch behandelt werden. Besonders kritisch ist ein Blutdruck über 160/100 mmHg, da er das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden stark erhöht. Aber auch dauerhaft zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann zu Problemen führen, vor allem bei jungen, schlanken Frauen.
Regelmäßige Blutdruckmessungen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Besonders im höheren Alter sollten die Werte mindestens einmal pro Jahr kontrolliert werden. Die Anpassung an altersgerechte Zielwerte ist dabei essenziell, um Übertherapie zu vermeiden und dennoch Risiken vorzubeugen.
Fazit: Blutdruck immer im Blick behalten
Blutdruck ist alters- und geschlechtsabhängig. Ein Wert, der in jungen Jahren als zu hoch gilt, kann im Alter durchaus normal sein. Wichtig ist, Veränderungen früh zu erkennen und regelmäßig zu kontrollieren. Wer seine Werte kennt, kann frühzeitig reagieren und bleibt langfristig gesund.