Zwei Fehler beim Messen können zur Bluthochdruck Fehldiagnose führen
Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland zählen. Wenn Sie Ihren Blutdruck nicht kontrollieren, erhöhen sich die Chancen für Schlaganfälle oder Herzinfarkte erheblich. Daher ist es essenziell, Ihre Werte genau zu überwachen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.
Neben der Tatsache, dass Bluthochdruck meist unbemerkt bleibt, stellt er vor allem aufgrund seiner Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System eine große Gefahr dar. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße und das Herz, was langfristig zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann. Sie sind deshalb gut beraten, nicht nur regelmäßig Ihren Blutdruck zu messen, sondern auch auf korrekte Messmethoden zu achten und bei Bedarf Ihren Lebensstil anzupassen oder medikamentöse Therapien einzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
Studie der Johns Hopkins Universität
In einer Studie der Johns Hopkins Universität in Baltimore wurde der Blutdruck von 133 Erwachsenen in drei unterschiedlichen Armhaltungen gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Armposition bei der Messung einen erheblichen Einfluss auf die Werte hat. Besonders bei herabhängendem oder im Schoß liegendem Arm wurden deutlich höhere Blutdruckwerte festgestellt als bei der empfohlenen Haltung mit abgestütztem Arm. Diese Erkenntnis ist entscheidend, um Fehldiagnosen zu vermeiden und den tatsächlichen Blutdruck korrekt zu erfassen.
Falsche Armhaltungen und deren Auswirkungen
Wenn Sie Ihren Blutdruck mit einem herabhängenden oder im Schoß liegenden Arm messen, besteht die Gefahr, dass die Werte fälschlich erhöht erscheinen. Dies kann dazu führen, dass Ihr Blutdruck um bis zu 6,5 mmHg überschätzt wird, was eine Fehldiagnose von Hypertonie begünstigt. Die korrekte Haltung mit abgestütztem Arm auf Herzniveau ist daher unerlässlich, um präzise Messergebnisse zu erhalten.
Insbesondere wenn der Oberarm während der Messung nicht auf einer festen Unterlage ruht oder unter Herzniveau liegt, können die Messwerte verfälscht werden. Studien zeigen, dass Patienten in der Praxis häufig ohne richtige Armstütze sitzen, was die Blutdruckwerte künstlich erhöht. Dabei kann eine Überschätzung um einige Millimeter Quecksilbersäule bedeuten, dass Personen fälschlicherweise über einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck verfügen. Um dies zu vermeiden, sollte bei jeder Messung darauf geachtet werden, dass der Arm stabil und auf Herzhöhe positioniert ist.
Fehldiagnosen und Überdiagnosen
Wenn Sie Ihren Blutdruck mit einem herabhängenden oder auf dem Schoß liegenden Arm messen, kann das Ergebnis bis zu 6,5 mmHg zu hoch ausfallen. Dieser scheinbar kleine Unterschied kann dazu führen, dass Sie fälschlicherweise als Bluthochdruck-Patient eingestuft werden und unnötige Behandlungen beginnen. Gerade bei Ihnen, wenn die Messung regelmäßig nicht korrekt erfolgt, besteht das Risiko einer Überdiagnose, die gesundheitliche und psychische Folgen haben kann. Achten Sie daher unbedingt auf die richtige Armhaltung während der Messung.
Unterschiede in Blutdruckgrenzen
Die Grenzwerte für Bluthochdruck unterscheiden sich weltweit und können verwirrend sein. In den USA gilt ein systolischer Wert von 130 mmHg bereits als Hypertonie, während bei Ihnen hierzulande erst ab 140 mmHg Bluthochdruck diagnostiziert wird. Auch der diastolische Wert spielt eine Rolle: Werte zwischen 85 und 89 mmHg gelten bei Ihnen als hochnormal, in den USA jedoch als bereits erhöht.
Diese Unterschiede haben auch Einfluss darauf, wie Sie Ihre Messwerte zu Hause interpretieren sollten. Sieben Tage mit ständig erhöhten Werten von 135/85 mmHg oder höher können bei Ihnen zu einer Diagnose von Bluthochdruck führen, da die Grenzwerte für Heimmessungen niedriger sind als in der Arztpraxis. Es ist wichtig, dass Sie diese Werte kennen, um Fehleinschätzungen zu vermeiden und Ihre Gesundheit optimal zu überwachen.
Armposition und Herzhöhe
Damit Ihre Blutdruckmessung zuverlässig ist, sollten Sie Ihren Oberarm immer auf Herzhöhe positionieren. Laut Deutscher Herzstiftung führt eine falsche Stellung – etwa wenn der Arm zu tief oder zu hoch liegt – zu verfälschten Werten. Liegt die Manschette unter Herzniveau, wird der Blutdruck zu hoch gemessen, liegt sie darüber, erscheint der Wert zu niedrig. Außerdem sollten Sie vermeiden, Ihre Beine zu überkreuzen, da dies die Muskelspannung erhöht und den Wert ebenfalls ansteigen lässt. Achten Sie daher stets auf eine korrekte Haltung für präzise Ergebnisse.
Tipps für eine korrekte Messung
Um Fehldiagnosen zu vermeiden, messen Sie Ihren Blutdruck idealerweise mit abgestütztem Arm auf einer festen Unterlage, etwa einem Tisch. Die Johns Hopkins Studie zeigt, dass herabhängende oder im Schoß liegende Arme die Werte signifikant erhöhen können – bis zu 6,5 mmHg mehr. Nehmen Sie sich vor der Messung einige Minuten zum Ausruhen, sitzen Sie entspannt und führen Sie die Messung am besten täglich zur gleichen Zeit durch, um verlässliche Werte zu erhalten.
Zusätzlich ist es wichtig, dass Sie die Manschette korrekt anlegen und während der Messung ruhig bleiben. Vermeiden Sie vor der Messung Koffein oder körperliche Anstrengung, da diese den Blutdruck temporär anheben können. Falls Sie zu Hause messen, notieren Sie Ihre Werte regelmäßig und bringen Sie diese zu Ihrem Arzt, damit dieser eine fundierte Beurteilung vornehmen kann. So schützen Sie sich vor Fehldiagnosen und können Ihren Blutdruck besser kontrollieren.