Blutspenden bei Bluthochdruck

Grenzwerte und Voraussetzungen für einen Aderlass oder Blutspenden bei Bluthochdruck

Haben Sie schon einmal über die Möglichkeit eines Aderlass oder Blutspenden bei Bluthochdruck nachgedacht? Bekanntlich können Bluttransfusionen Leben retten, wenn schwere Verletzungen oder auch Infektionen die Gesundheit eines Menschen gefährden. So sind diese ein essentieller Bestandteil sehr komplexer Operationen und können Patienten mit einem chronischen Blutverlust helfen.

Dies kann aber nur funktionieren, wenn es genügend Blutspender gibt, aus denen die gebrauchten Blutprodukte gewonnen werden können. Hierzulande geht die Zahl der Blutspender aber mit jedem Jahr weiter zurück. Vor gut neun Jahren gab es noch 4,9 Millionen Vollblutspender. Im Jahr 2016 waren es nur noch knapp vier Millionen Menschen, die ihr Blut spendeten.

Kann Blutspenden gegen Blutdruck helfen?

Schon früher gehörte der Aderlass in der Medizin zu einem unverzichtbaren Teil des Behandlungskatalogs. Inzwischen hat sich dies ein wenig verändert. So ist der Aderlass heute überwiegend nur noch in der Transfusionsmedizin zu finden. In diesem Fall wird also nicht der Spender therapiert, sondern vielmehr der Empfänger. Dies könnte sich jetzt aber wieder ändern, denn diese mittelalterliche Methode bringt überraschende Effekte mit.

So fiel Medizinern auf, dass bei einigen Hypertonie-Patienten der Blutdruck sank, nachdem sie Blut gespendet hatten. Betroffene, die lediglich an leicht erhöhten Werten litten, konnten sich nachher sogar über normale Blutdruckwerte freuen. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, untersuchten Experten dann bei einer wissenschaftlichen Studie insgesamt 150 Hypertonie-Patienten. Alle drei Monate wurde den Teilnehmer insgesamt ein halber Liter Blut abgenommen. Diese Menge wird auch stets beim Blutspenden entnommen. Sowohl vor, als auch nach der Blutentnahme wurde außerdem der Blutdruck gemessen.

Die Teilnehmer, die vier Mal im Jahr ihr Blut spendeten, konnten ihre Blutdruckwerte, die sonst zu hoch waren, sogar extrem senken. So sank der systolische Wert um durchschnittlich 16 mmHg, während der diastolische Blutdruckwert um 7 mmHg im Durschnitt sank. Einige Bluthochdruck-Patienten konnten infolgedessen ihre Arzneimittel gegen den zu hohen Blutdruck reduzieren bzw. ganz absetzen. Demnach stellten die Experten fest, dass die Probanden, die jedes Quartal zum Blutspenden gingen ihren Blutdruck konstant niedrig halten konnten.

Warum senkt Blutspenden den Blutdruck?

Nach dem Blutspenden bildet der menschliche Körper neue, frische rote Blutkörperchen. Diese sind weitaus elastischer und formbarer, als die Alten, so dass der Lebenssaft jetzt viel leichter und mit weniger Druck durch die Adern gepumpt werden kann. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Blutdruckwerte aus. Das Herz muss jetzt nicht mehr ganz so stark pumpen, um den Blutkreislauf in Gang zu halten, so dass der Blutdruck normale Werte aufweist.

Dennoch sollte kein Hypertonie-Patient, der mit allzu hohen Blutdruckwerten zu kämpfen hat, unverzüglich seine Arzneien absetzen und unkontrolliert zum Blutspenden gehen. In solchen Fällen kann eine Anämie, Blutarmut, drohen. Je nach Erkrankung sei es ebenso wichtig eine Gewichtsabnahme, sowie eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung in Angriff zu nehmen. Außerdem kann es in vielen Fällen ebenso bedeutend sein, seine Medikamente gegen Bluthochdruck sachgerecht einzunehmen.

Auch eine Blutspende bei Bluthochdruck unterliegt einigen Kritierien.
Auch eine Blutspende bei Bluthochdruck unterliegt einigen Kritierien.

Welche Spenderkriterien gilt es hierzulande zu erfüllen, um Blutspenden zu dürfen?

  • Übersicht der medizinischen Vorgeschichte
  • Mindestalter 18 Jahre
  • Nicht älter als 65 Jahre
  • Der BMI-Wert muss bei mindestens 19 liegen
  • Mindestens ein Körpergewicht von 50 Kilogramm
  • Systolischer Blutdruckwert sollte zwischen 100 und 180 liegen
  • Diastolische Blutdruckwert sollte zwischen 60 und 100 liegen
  • Der Puls sollte sich zwischen 50 und 100 bewegen

Männer dürfen außerdem insgesamt sechs Mal im Jahr Blut spenden, während Frauen lediglich vier Mal in einem Jahr zur Ader gelassen werden dürfen. In den Wechseljahren ist es dem weiblichen Geschlecht dann fünf Mal pro Jahr erlaubt ihr Blut abzugeben. Des Weiteren gelten für Frauen die Hämoglobingrenzwerte von mindestens 12,5 Gramm pro 100 Milliliter Blut. Die Körpertemperatur darf außerdem 38 Grad Celsius nicht überschreiten.

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Wer darf kein Blut spenden?

  • Personen, die vor weniger als 48 Stunden gegen Tetanus, Grippe, Zecken, sowie Kinderlähmung geimpft wurden
  • Personen, die im vergangenen letzten halben Jahr mit oder ohne Prophylaxe eine Malaria-Land besucht haben
  • Personen, die in den letzten vier Wochen einen Urlaub in den Tropen gemacht haben
  • Liegt das Stechen eines Piercings oder eines Tattoos, sowie die Durchführung einer Endoskopie nicht länger als vier Wochen zurück
  • Personen, die im vergangenen letzten Monat mit Durchfall, Fieber über 38 Grad Celsius gekämpft haben oder Antibiotikum einnehmen mussten
  • Personen, die eine Fieberblase haben oder dessen Abheilung noch nicht länger als sieben bis zehn Tage zurück liegt
  • Personen, die an Krebs, einer Autoimmunkrankheit oder an einer chronischen Erkrankung leiden
  • Mindestens acht Wochen muss die letzte Blutspende zurückliegen
  • Bei Allergien, sowie nach Operationen und Medikamenten-Einnahmen liegt die Entscheidung beim Spenderarzt

Fazit: Wer an einem zu hohen Blutdruck leidet, kann diesen unter Umständen mit regelmäßigem Blutspenden bei Bluthochdruck beikommen. Wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass bei Hypertonie-Patienten der Blutdruck sank, wenn diese regelmäßig zur Ader gelassen wurden. Dadurch, dass sich anschließend neue, frische und elastischere rote Blutkörperchen bilden, sinken die Blutdruckwerte. So mancher Blutspender mit Bluthochdruck konnte dadurch seine Medikamente reduzieren bzw. sogar ganz absetzen.

FAQ

Warum ist eine Blutspende bei Bluthochdruck nicht möglich?

Bei Bluthochdruck ist es nicht möglich, Blut zu spenden, da dies das Risiko für Komplikationen erhöhen kann. Menschen mit Bluthochdruck haben einen erhöhten Blutdruck, was bedeutet, dass ihr Herz stärker arbeiten muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Eine zusätzliche Belastung durch die Blutspende kann zu unerwünschten Auswirkungen führen.

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Wie beeinflusst eine Blutspende den Blutdruck?

Die Blutspende kann vorübergehend den Blutdruck senken. Wenn Blut entnommen wird, nimmt das Blutvolumen im Körper ab, was zu einer vorübergehenden Verringerung der Blutmenge führt. Dies kann zu einem niedrigeren Blutdruck führen. Bei Menschen mit Bluthochdruck kann eine solche Verringerung des Blutvolumens zu einer Verschlechterung der Symptome führen oder das Risiko von Komplikationen erhöhen.

Bei welchen Krankheiten ist es nicht möglich, Blut zu spenden?

Es gibt verschiedene Krankheiten und Zustände, bei denen eine Blutspende nicht möglich ist. Dazu gehören:

  • Akute Infektionskrankheiten: Wenn eine Person akut krank ist, wie z.B. mit einer Grippe oder einer schweren Infektion, ist es nicht ratsam, Blut zu spenden. In solchen Fällen wird die Spende abgelehnt, um die Gesundheit des Spenders und die Sicherheit des Empfängers zu gewährleisten.
  • Krebs: Bei einigen Krebsarten ist eine Blutspende nicht erlaubt. Dies liegt daran, dass bestimmte Krebsarten das Risiko von unerwünschten Auswirkungen erhöhen können oder eine Infektionsgefahr für den Empfänger besteht.
  • Herzerkrankungen: Menschen mit bestimmten Herzerkrankungen, wie z.B. schwerer Herzinsuffizienz oder Herzklappenproblemen, dürfen kein Blut spenden. Dies liegt daran, dass die zusätzliche Belastung durch die Blutspende das Herz weiter belasten kann.
  • Bestimmte Infektionskrankheiten: Es gibt bestimmte Infektionskrankheiten, wie z.B. HIV oder Hepatitis, bei denen eine Blutspende nicht erlaubt ist, um die Ausbreitung dieser Krankheiten zu verhindern.

Warum wird Blut bei Bluthochdruck abgenommen?

Bei Menschen mit Bluthochdruck kann eine Blutabnahme notwendig sein, um den Zustand zu überwachen und Informationen über die Gesundheit des Patienten zu erhalten. Durch die regelmäßige Überwachung des Blutdrucks und der Blutwerte können Ärzte den Verlauf der Krankheit besser verstehen und geeignete Behandlungsmaßnahmen ergreifen. Die Blutabnahme wird jedoch in der Regel von medizinischem Fachpersonal durchgeführt und unter kontrollierten Bedingungen, um potenzielle Risiken zu minimieren.

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