Stent – Operation und Risiken der künstlichen Gefäßerweiterung

Ein Stent beschreibt eine Gefäßstütze, die meist aus Metall hergestellt wird, jedoch werden auch Kunstfasern verwendet. Diese werden in Gefäße oder Hohlorgane eingesetzt, um eine stützende Wirkung zu erhalten und damit jene offen gehalten werden. Beim Stent handelt es sich um ein kleines und röhrenförmiges Gittergerüst.

Die Implantation eines Stents ist in diesem Jahrhundert eine der fortschrittlichen Methoden. Mit deren Hilfe können Hohlorgane wie die Speiseröhre offen gehalten werden. Dieses Verfahren ist besonders wichtig, wenn Erkrankungen vorliegen, die zu einer lebensgefährlichen Verengung oder gar zu Verschlüssen führen können. In diesem Zusammenhang sind Stents insbesondere für Herzkrankheiten eine große Hilfe, da sie einen eventuellen Herzinfarkt verhindern können.

Stent – Was ist das?

Der Sinn eines eingesetzten Stents ist, weitere Gefäßverschlüsse vorzubeugen und die gefährdeten Gefäße zu stabilisieren. Die aus Metall oder Kunstfasern verarbeiteten Stents fungieren als Stütze für Gefäßablagerungen, glättet gleichzeitig die Gefäßinnenraumoberfläche, indem die Stents gegen die Wand der Gefäße gepresst wird, und verbessert so den Gefäßblutfluss.

Am meisten wird ein Stent in der Herzregion bei koronarer Herzerkrankung eingesetzt, wodurch der Einsatz des Stent eine Bypass-Operation ersetzt hat. Dabei wird mit Hilfe eines Katheters, also eines Kunststoffschlauches ein Stent durch einen Chirurgen gesetzt. Dank der feinmaschigen Gitterstruktur kann der Stent eng zusammengedrückt werden. Hierbei gibt es unterschiedliche Arten:

Selbstentfaltender Stent

Bei einem selbstentfaltenden Stent handelt es sich um ein Stahlgittergeflecht, welches von einer Plastikhülle umgeben ist. Sobald dieser durch den Katheter in die zu behandelte Gefäßverengung eingebracht worden ist, zieht der Chirurg die Plastikhülle, sodass der Stent sich daraufhin von selbst entfaltet.

Ballon-expandierender Stent

Bei dieser Art wird ein gefalteter Stent auf einem Ballon-Katheter aufgeblasen. Die aufgedehnte Form behält das Metallgeflecht des Stents.

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Beschichtete Stents

Zuvor wurden eher unbeschichtete Stents verwendet. Inzwischen werden auch Stents angewandt, die medikamentenbeschichtet sind. Das Ziel der beschichteten Stents ist, dass die freigesetzten Medikamente eine Zellneubildung vorbeugen und wirken so einem erneuten Verschluss entgegen. Hinzukommt die Möglichkeit resorbierbare Stents einzusetzen. Diese bauen sich innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate ab.

Stentimplantation – wer ist davon betroffen?

Im Prinzip wird ein Stent immer dann eingesetzt, wenn eine Gefahr des Verschlusses der Gefäße oder Hohlorgane besteht, sodass die Öffnung dieser nur durch eine dauerhafte Aufdehnung gewährleistet werden kann. Damit kommt ein Stent bei folgenden Erkrankungen in Frage:

  • Durchblutungsstörungen bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit, die vor allem Arm- und Beinarterien betrifft.
  • Koronare Herzkrankheit verursacht Verengungen der Herzkranzgefäße.
  • Zur Erweiterung der Hauptschlagader.
  • Schlaganfall kann zur Verengung der Halsschlagadern führen.
  • Zur Vorbeugung der Verengung der Nierenarterien.
  • Bei Gallengangsstenose muss die Verengung der Gänge verhindert werden.
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Gefäße und wie sie sich verschlissen

Die sogenannten Arterienverkalkungen sind letzten Endes für Gefäßverschlüsse verantwortlich. Substanzen wie Bindegewebe, Kalk und Blutfette lagern sich dabei an den Gefäßwänden ab, was dadurch zur Bildung des Plaques führt, sodass die Gefäße eingeengt werden.

Es sind so mechanische Belastungen entstanden, die wiederum Verletzungen und Einblutungen verursachen können. Bildet sich zudem noch ein Pfropf aus Blutplättchen (Thrombus), kommt es zu einem endgültigen Verschluss der Gefäße.

Dieser Prozess ist der Vorreiter für eine Thrombose. Für die Entstehung dieser sind jedoch drei Faktoren verantwortlich:

  1. Änderung der Zusammensetzung des Blutes
  2. Verlangsamung des Blutstroms
  3. Veränderungen in den Gefäßwänden

Embolie kann ebenfalls Gefäßverschlüsse verursachen. Hier lösen sich die Thromben von den Wänden der Gefäße ab und mit dem Blutstrom gelangen sie durch die Blutbahn in engere Gefäße, wo sie logischerweise Verschlüsse auslösen.

Der Ablauf einer Stent-Operation

Wird ein Stent aus Metall eingesetzt, so handelt es sich um ein Metallröhrchen, welches aus Magnesium- oder Eisenlegierungen besteht. Kommt dagegen ein Kunstfaser-Stent zum Einsatz, ist dieser meist aus Polyactat gefertigt. Der Ablauf an sich verläuft bei beiden Materialbeschaffenheit gleich ab.

Stents werden meist bei verengten Gefäßen eingesetzt. Der entsprechende Stent wird mit Hilfe einer Katheteruntersuchung implantiert, um so den Stent am richtigen Gefäßabschnitt anzubringen. Kardiologen und Herzchirurgen, die sich  bestens mit Herz und Gefäßen auskennen, bilden das Operationsteam.

Zu Beginn muss ein Stenteinführsystem angebracht werden. Hierbei wird zunächst eine Punktierung von dem Operationsteam durchgeführt, um geeignete Leitarterien für den Stent festzustellen. Dafür bieten sich die Leisten- sowie Radialisarterie des Armes an. An diesen Arterien wird nun eine Schleuse angebracht, die den Führungskatheter bis in den zu behandelten Gefäßabschnitt führt.

Im zweiten Schritt geht es darum, für die Implantation die entsprechenden Gefäßstellen sichtbar zu machen. Dafür wird über den Führungskatheter ein röntgenfähiges Kontrastmittel gespritzt. Gleichzeitig ist dies der erste Teil der Katheteruntersuchung, wobei hier die Stenosen genauer beleuchtet werden. Dieser Schritt hilft dabei eine sorgfältige und genauere Untersuchung durchzuführen, sodass der Kardiologe anschließend eine passende Größe und Länge des Stents aussuchen kann, um die Stenose erfolgreich zu behandeln.

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Nun kommt der Schritt, indem der Stent eingeführt wird. Ein Ballon-Katheter wird zur Implantation des Stents eingesetzt, der durch den zuvor angelegten Führungskatheter geschoben wird. An der Ballon-Katheterspitze befindet sich der nicht ausgedehnte Stent. Dieser wird erst an der betroffenen Gefäßstelle aufgehen.

Um den Stent an einer geeigneten Stelle entfalten zu lassen, muss die Umgebung abermals mit Kontrastmittel versetzt werden, sodass unter anderem auch die Spitze des Ballon-Katheters sich aufbläht. Sitzt der Stent im Inneren der Gefäßwand, verhilft das Ableiten des Kontrastmittels bei der unkomplizierten Entfernung des Ballonkatheters aus dem Führungskatheter. Anschließend wird alles, was nicht mehr gebraucht wird, entfernt.

Damit ist der eigentliche Einsatz des Stents durchgeführt. Mit der Zeit verwächst der Stent sich mit der Gefäßwand und bildet so den Ersatz zu einem Bypass als eine dauerhafte Gefäßprothese. Besonders am Anfang ist es wichtig, dass Betroffene ein Blutverdünnungsmittel oder ein Gerinnungshemmer einnehmen, damit der implantierte Stent keine Blutgerinnsel ansetzt. Hinzukommen regelmäßige EKG-Untersuchungen sowie andere bildgebende Überwachungsmaßnahmen, sodass jegliche Komplikation während der Heilungsphase rechtzeitig behoben werden kann.

Das Leben mit einem Stent

Ein implantierter Stent schränkt in keiner Weise das alltägliche Leben ein. Selbst am Flughafen oder in Kaufhäusern besteht keine Gefahr, dass aufgrund der Magnetschwellen ein Alarm ausgelöst wird. Somit sind auch Untersuchungen mit Magnet-Resonanz-Tomographien (MRT) sind problemlos möglich. Allerdings unterstützt man das eigene Wohlbefinden durch das Nichtrauchen, ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivitäten.

FAQ

Was darf man nicht mit Stents?

Wenn Sie einen Stent eingesetzt bekommen haben, gibt es bestimmte Aktivitäten und Verhaltensweisen, die Sie vermeiden sollten. Hier sind einige Dinge, die Sie nicht tun sollten:

  • Heben Sie keine schweren Gegenstände für mindestens eine Woche nach der Stent-Operation.
  • Vermeiden Sie anstrengende körperliche Aktivitäten und intensiven Sport, bis Ihr Arzt Ihnen grünes Licht gibt.
  • Nehmen Sie keine blutverdünnenden Medikamente ab, es sei denn, Ihr Arzt hat dies ausdrücklich angeordnet.
  • Verzichten Sie auf Rauchen und den Konsum von Alkohol, da dies die Genesung beeinträchtigen kann.

Wie lange kann ich mit einem Stent leben?

Die Lebensdauer eines Stents kann von Person zu Person unterschiedlich sein. In der Regel sind moderne Stents jedoch sehr langlebig und können viele Jahre halten. Die Langzeitprognose hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Zustands Ihrer Herzkranzgefäße, Ihrer allgemeinen Gesundheit und Ihrer Lebensweise. Es ist wichtig, regelmäßige Nachuntersuchungen durchzuführen und die Anweisungen Ihres Arztes zu befolgen, um die Lebensdauer Ihres Stents zu maximieren.

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Wie lange dauert es nach einer Stent-OP, bis man wieder fit ist?

Die Erholungszeit nach einer Stent-Operation kann von Person zu Person unterschiedlich sein. In den meisten Fällen können Sie jedoch innerhalb weniger Tage nach der Operation wieder alltägliche Aktivitäten aufnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen genaue Anweisungen geben, wie lange Sie sich schonen sollten und wann Sie wieder mit Ihrer normalen Routine beginnen können. Es ist wichtig, diese Anweisungen zu befolgen, um eine optimale Genesung zu gewährleisten.

Wieso bekommt man einen Stent?

Ein Stent wird in der Regel verwendet, um verengte oder blockierte Blutgefäße zu behandeln. Der Einsatz eines Stents kann helfen, den Blutfluss wiederherzustellen und die Symptome einer Herzerkrankung zu lindern. Häufige Gründe für den Einsatz eines Stents sind:

  • Koronare Herzkrankheit (Verengung der Herzkranzgefäße)
  • Herzinfarkt
  • Angina pectoris (Brustschmerzen aufgrund von verengten Blutgefäßen)

Wie oft muss ein Stent kontrolliert werden?

Nach dem Einsetzen eines Stents ist es wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt durchzuführen. Die genaue Häufigkeit der Kontrollen kann je nach Ihrem individuellen Fall variieren. In der Regel werden die ersten Nachuntersuchungen innerhalb der ersten paar Monate nach der Stent-Operation durchgeführt. Danach können die Untersuchungen je nach Bedarf und Zustand Ihrer Herzkranzgefäße angepasst werden. Ihr Arzt wird Ihnen den besten Zeitplan für die Kontrolluntersuchungen mitteilen.

Wie verhält man sich nach einer Stent-OP?

Nach einer Stent-Operation ist es wichtig, bestimmte Verhaltensweisen zu beachten, um Ihre Genesung zu fördern. Hier sind einige Empfehlungen:

  • Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich der Einnahme von Medikamenten, insbesondere von blutverdünnenden Medikamenten.
  • Halten Sie sich an eine herzgesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist.
  • Vermeiden Sie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
  • Treiben Sie regelmäßig moderate körperliche Aktivität, wie z. B. Spazierengehen oder Schwimmen, um Ihre Herzgesundheit zu verbessern.
  • Halten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt ein und informieren Sie ihn über eventuelle Symptome oder Veränderungen.

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