Plötzlich hoher Blutdruck – Anzeichen für eine hypertensive Krise?

Steigt der Blutdruck plötzlich an, handelt es sich meist um eine hypertensive Krise, die das Herbeirufen eines Notarztes erfordert. Dabei liegen die Werte über 230/120 mmHg. Zum Vergleich: Der normale Blutdruck bewegt sich um Werte von 120/80 mmHg, der hoch-normale Bereich liegt bei 130 – 139/85 – 89 mmHg. Im Verhältnis zu den Normalwerten wird offensichtlich, dass nur ein schnelles Eingreifen Schlimmeres verhindern kann.

Plötzlich hoher Blutdruck – Anzeichen für eine hypertensive Krise?
Plötzlich hoher Blutdruck – Anzeichen für eine hypertensive Krise?

Ursachenforschung

Einer hypertensiven Krise können zahlreiche Ursachen zugrunde liegen. Vielfach ist eine primäre oder sekundäre arterielle Hypertonie (Bluthochdruck ohne/mit erkennbarer Ursache) Auslöser einer solchen Krisensituation. Neben einer vorliegenden Schwangerschaft kommt auch ein Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) in Frage – aufgrund der Freisetzung unerwartet hoher Mengen sogenannter blutdruckwirksamer Botenstoffe.

Die Ursachen im Detail:

  • Fehlende Mitarbeit des Patienten im Hinblick auf das zuverlässige Einnehmen von Medikamenten
  • unbehandelte (oft auch unerkannte) Hypertonie
  • Stress
  • emotionale Erregungszustände
  • akute Nierenerkrankungen
  • tyraminangereicherte Nahrung in Kombination mit Antidepressiva (MAO-Hemmer)
  • Phäochromozytom (Tumor im Nebennierenmark)

Diese Symptome sind kennzeichnend für eine hypertensive Krise

Für Patienten mit vorliegendem Bluthochdruck ist die Symptomatik einer hypertensiven Krise nur schwer auszumachen. Die folgende Liste gibt Hinweise:

  • Kopfschmerzen
  • starkes Druckgefühl im Kopf
  • Nasenbluten
  • heftiges und unkontrollierbares Zittern
  • Übelkeit/Erbrechen

Damit aus der hypertensiven Krise kein hypertensiver Notfall wird

Steigt der Blutdruck unerwartet hoch an, besteht der Verdacht auf eine hypertensive Krise. Ärztliche Hilfe ist dringend herbeizurufen! Bleibt sie unbehandelt, kann sich die Krise in einen hypertensiven Notfall steigern, bei dem Organe in Mitleidenschaft gezogen werden – mitunter unwiderruflich! Dieser unerwartete Anstieg der Herzleistung darf somit nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Im Krankenhaus angekommen, wird der Blutdruck zunächst überwacht. Zur Blutdrucksenkung werden sogenannte Antihypertensiva eingesetzt, um den Patienten aus der Gefahrenzone zu bringen. Halbstündliche Messungen sichern den Effekt. Das Ziel ist es, innerhalb von 24 Stunden die Werte auf normale Werte zu senken.

Liegt hingegen bereits ein hypertensiver Notfall vor, wird der Notarzt bereits Maßnahmen einleiten und die nötigen Medikamente über einen Tropf zuführen. Ergänzend dazu werden die Blutdruckwerte in kurzen Abständen bis zur Ankunft im Krankenhaus gemessen.

Prognosestellung

Der gefährliche Blutdruckanstieg bleibt ohne nachhaltige Folgen, sofern schnell gehandelt wird. Steigert sich die Krise jedoch in einen hypertensiven Notfall, der Organschäden nach sich zieht, sieht die Prognose deutlich schlechter aus. Die hypertensive Krise kann medikamentös behandelt werden, die Steigerung zu einem Notfall bringt Folgeschäden mit – u. a.:

  • Schlaganfall
  • Augen-/Nierenschäden

Ob die Funktionsfähigkeit der geschädigten Organe wiederhergestellt werden kann, bleibt fraglich. Daher ist bei Verdacht auf eine hypertensive Krise sofortiges Handeln die beste Vorbeugung.

Ursachen für Bluthochdruck

Arterielle Hypertonie, wie die fachliche Bezeichnung für Bluthochdruck ist, beginnt mit Werten ab 140/90 mmHg. In den Ursachen zeigen sich Unterschiede – primärer und sekundärer Art:

  • Primäre Hypertonie: Die Ursachen können nicht eindeutig festgestellt werden. 85 % aller Erwachsenen leiden darunter.
  • Sekundäre Hypertonie: Die Ursachen dieser Form des Bluthochdrucks zeigen sich vielfach:
  • chronische Schmerzen
  • endokrine Hypertonie (hormonbedingt)
  • Gefäßerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • psychiatrische Störungen
  • Tumoren

Auch nicht chronische Ursachen kommen hier in Frage:

  • Drogen (Alkohol, Amphetamine, Ecstasy, Kokain)
  • Medikamente (Adrenalin, Bupropion, Cyclosporin, Erythropoetin, Kortikosteroide usw.)
  • Schwangerschaft
  • Vergiftungen (z. B. Kohlenmonoxid)

Therapieansätze zur Vermeidung einer hypertensiven Krise

Plötzlich ansteigende Blutdruckwerte sind ein Gefahrensignal. Die Arbeit des menschlichen Herzens zeigt sich im Blutdruck. Nimmt dieser gefährliche Formen an, ist auch das menschliche Herz in Gefahr. Falsche Scham ist daher unangebracht, wenn das Herbeirufen des Notarztes erforderlich ist. Nur dieser kann die nötigen Maßnahmen einleiten, um einen hypertensiven Notfall abzuwenden. Verzögerungen haben schlimmstenfalls Organschädigungen zur Folge, die kaum wieder behoben werden können.

Nicht immer sind Patienten für die Ursachen von Bluthochdruck verantwortlich. Vielfach ist es jedoch die falsche Lebensweise, die dem Herzen die Arbeit erschwert. Dann lagern sich sogenannte Plaques in den Gefäßen ab und stören den ungehinderten Blutdurchfluss.

Infolgedessen muss der Druck erhöht werden, um den Organen den dringend benötigten Lebenssaft zuzuführen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie eine insgesamt gesundheitsfördernde Lebensweise, zu der auch die sportliche Betätigung (Kardio- und Muskeltraining) zählt, ist die beste Vorbeugung.

Die Ernährungsumstellung dient der Regulierung der Cholesterinwerte. Sie beinhaltet die Zufuhr von viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Fleisch steht eher selten auf dem zukünftigen Speiseplan, da die tierischen Fette der Gesundheit nicht zuträglich sind.

Nicht ganz leicht ist es, das Rauchen zu unterlassen. Doch die daraus resultierende Arterienverengung macht diesen Schritt zwingend notwendig. Auch Stress ist vielfach für die Entwicklung von arterieller Hypertonie verantwortlich. Das zeitliche Defizit macht dem Herzen zu schaffen und erhöht den Blutdruck.

Alkohol und Übergewicht sind ebenfalls ursächlich mitverantwortlich für das Gesundheitsmanko. Die nötigen Schritte sind bereits bekannt.

Die Medikation

Liegt ein Bluthochdruck vor, wird mittels geeigneten Medikamenten entgegengewirkt (z. B. ACE-Hemmer, AT-II-Rezeptor-Antagonisten, Betablocker, Calciumantagonisten, Diuretika, Sartane). Bei regelmäßiger Einnahme kann die hypertensive Krise oft abgewandt werden. Liegt jedoch beispielsweise eine Nierenerkrankung oder ein Tumor vor, helfen auch die zugeführten Arzneien nicht mehr. Daher muss in jedem Fall ein plötzlicher Blutdruckanstieg untersucht werden.

Bestenfalls gesund

Bluthochdruck ist ein gehäuft auftretendes Symptom der Industrienationen. Meist ist der Wohlstand „schuld“ an der vermehrten Arbeit des Herzens. Die einzuleitenden Maßnahmen wurden bereits vorgestellt. Einer hypertensiven Krise können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, die dringend abgeklärt werden müssen. Daher muss in jedem Fall der Notarzt herbeigerufen werden, um den hypertensiven Notfall mit Folgeschäden für die Organe abzuwenden.

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