Arterienverkalkung – Arteriosklerose
Was ist eine Arteriosklerose und wie entsteht sie?
Mediziner nennen eine Arterienverkalkung auch Arteriosklerose bzw. Arterienverhärtung. Hierbei handelt es sich um eine krankhafte Verengung der Arterien. Diese können sowohl zu Durchblutungsstörungen, als auch zu Herzkrankheiten führen. So sind gesunde Arterien muskulös, sowie elastisch und können sich auf diese Weise den unterschiedlichen Blutdrucksituationen entsprechend anpassen. Das frische, sauerstoffangereicherte Blut wird somit über die Arterien vom Herzen im gesamten Organismus verteilt.
Kommt es zu einer Arterienverkalkung lagern sich im Lebenssaft gelöste Substanzen in den Innenwänden der Gefäße ab. An diesen Stellen kommt es dann im weiteren Verlauf zu weiteren Ablagerungen, wie beispielsweise Kalzium. In diesem Fall sprechen Ärzte von Plaque. Durch diese Ablagerungen kommt es dann zu einer Veränderung der Gefäßinnenwände.
Diese schwellen an und werden starr, so dass sich die Öffnungen der Gefäße verengen. Infolgedessen kommt es an diesen Stellen dann zu Durchblutungsstörungen oder im schlimmsten Fall zum Myokardinfarkt. Gefährlich ist dies vor allem, wenn ein Blutgerinnsel das verengte Gefäß gänzlich verstopft. In solchen Fällen kann es Schlaganfällen, sowie zu Herzinfarkten kommen. Das männliche Geschlecht hat außerdem häufiger mit Störungen in der Durchblutung zu kämpfen, als Frauen.
Symptome einer Arterienverkalkung
Machen sich erste Symptome einer Arterienverkalkung bemerkbar, sind diese meist bereits weit fortgeschritten. Zu welchen Problemen es hier kommt, hängt außerdem stets davon ab, an welcher Stelle die Arterien verkalkt sind. Kommt es demnach zu einer Arteriosklerose in den Beinen sprechen Mediziner von einer peripheren arteriellen Verschlusserkrankung.
Als Periphere arterielle Verschlusskrankheit oder auch sogenannte Schaufensterkrankheit wird diese Erkrankung im zweiten Stadium bezeichnet. So bereitet hier anfangs nur das Gehen Schmerzen, später tun die Beine aber auch im Ruhezustand weh. Ebenso gehört aber auch das Raucherbein zu den Durchblutungsstörungen. Hier stirbt das Gewebe an Knöcheln, Zehen, wie Beinen langsam ab, da diese durch die verengten Arterien viel schlechter durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden.
Kommt es hingegen zu verengten Herzkranzgefäßen, handelt es sich hier um eine sogenannte Angina pectoris. Verschließt sich hier ein Gefäß gänzlich, führt dies in den meisten Fällen zum Herzinfarkt. Dies sind Komplikationen einer Arterienverkalkung, die sehr gefürchtet sind.
Ebenso gilt das für einen Schlaganfall, denn dieser wird oftmals durch einen Gefäßverschluss im Gehirn hervorgerufen. Kommt es zu Störungen der Durchblutung im menschlichen Gehirn führt dies zu schlechteren Hirnfunktionen, wie Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen, sowie Schwindel. Durchaus können hier aber ebenfalls andere Ausfallerscheinungen an anderen Stellen des Körpers auftreten.
Das hängt davon ab, wo genau im Hirn das Blut nicht mehr richtig fließen kann. Sehstörungen, sowie Gefühlslosigkeit in Beinen, wie Armen sind hier, beispielsweise, die Symptome. Zu einem Schlaganfall kommt es hingegen, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt oder wenn hier eine starke Verengung einer Arterie vorliegt.
Ursachen einer Arterienverkalkung
Die meisten Ursachen einer Arterienverkalkung liegen in unserer eigenen Verantwortung. Vor allem durch das persönliche Verhalten wird das Risiko geprägt.
Folgende Risikofaktoren fördern eine Arterienverkalkung:
- Bluthochdruck
- Zu hohe Blutfettwerte
- Rauchen
- Übergewicht
- Diabetes / Blutzuckerwerte
- Schilddrüsenüberfunktion
- Stress
- Menopause / Wechseljahre
- Mangel an Bewegung
- Alter
- Genetische Veranlagungen
Behandlung einer Arterienverkalkung
Durchaus kann eine Arterienverkalkung auch mit Medikamenten durch einen Arzt behandelt werden. Es gibt einige Präparate, die die Arterien, sowie den Blutkreislauf entlasten können. Hierbei handelt es sich, um blutverdünnende, durchblutungsfördernde oder blutdrucksenkende Arzneien.
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Gegen eine gesteigerte Konzentration von Blutfettwerten, sowie gegen einen zu hohen Cholesterinspiegel gibt es ebenso wirkungsvolle Mittel. Außerdem raten Ärzte in solchen Fällen meist immer die Ernährung entsprechend umzustellen und für mehr Bewegung zu sorgen.
Ernährung bei Arterienverkalkung
Wer an einer Arterienverkalkung leidet oder aber eine Arteriosklerose gar nicht erst aufkommen lassen möchte, kann selbst viel gegen diese Erkrankung und deren Risikofaktoren tun. Positive Auswirkungen haben hier nachweislich Sport, eine Verringerung des Bauchfetts, sowie ein Rauchstopp.
Außerdem kann eine gesunde, ausgewogene Ernährung viel dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu einer Verkalkung der Arterien kommt. So gibt es einige Nahrungsmittel, die den Arterien zu Gute kommen, wenn diese regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
Folgende Lebensmittel wirken sich positiv auf die Arterien aus:
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Grüner Tee und Äpfel
Diese enthalten sogenannte Procyanidine. Die Substanzen sind biologisch wirksam und wirken Blutgerinnseln vor und sind fähig die Arterien elastisch, wie stark zu halten.
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Spinat
Dieses Nahrungsmittel bringt große Mengen an Vitamin D und E mit und verhindert die Oxidation von Cholesterin. Demnach kann der Verzehr dafür sorgen, dass sich Plaque an den Gefäßinnenwänden ablagert.
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Pampelmuse
Die Pampelmuse oder auch Grapefruit hingegen bringt Pektine mit. Hierbei handelt es sich um Ballaststoffe, die Zucker ähneln. Laut wissenschaftlicher Studien verlangsamen diese das Fortschreiten einer Arterienverkalkung.
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Olivenöl
Wer regelmäßig seinen Speiseplan mit Olivenöl versieht, verringert das Risiko an einer Herzkranzgefäßerkrankung zu erkranken. So liefert dieses Öl ebenfalls Stoffe, die die Oxidation von Cholesterin verhindern.
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Kichererbsen
In diesen kleinen Kugeln stecken lösliche, wie unlösliche Rohfasern, die helfen Gallensäure zügiger aus dem Körper zu leiten, so dass auch das Cholesterin schneller ausgeschieden wird.
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Knoblauch
Wer Knoblauch zu sich nimmt, regt die Produktion von Stickstoff an. Somit verbessern sich die Elastizität, sowie die Dehnbarkeit der Arterien. Hinzu kommt, dass Knoblauch ebenfalls in der Lage ist die Oxidation von Cholesterin zu verhindern und kann außerdem bereits vorhandener Plaque verringern.
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Kohl
Alle Kohlsorten sind in der Lage die Neutralisierung von freien Radikalen vorzunehmen. Entzündliche Prozesse in den Arterien werden so vermieden.
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Mangold
Mangold ist eine echte Antioxidantien-Bombe und hilft Entzündungsvorgänge in den Arterien zu verhindern. Hinzu kommt, dass dieses Gemüse jede Menge Vitamin D mitbringt und somit ebenfalls das Risiko für eine Arterienverkalkung senkt.
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Tomaten
Tomaten sind ebenfalls mit viel Lycopin versehen, allerdings kommt diese hilfreiche Substanz nur in erhitzten Tomaten so reichlich vor.
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Bunte Obstsorten
Beeren, Granatäpfel, sowie andere bunte Obstsorten bringen jede Menge Flavonoide mit. Diese sekundären Pflanzenstoffe neutralisieren freie Radikale.
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Ballaststoffe
Vollkornprodukte, Naturreis, Haferflocken und ebenfalls Hülsenfrüchte bringen viele Ballaststoffe mit und verbessern damit nicht nur die Verdauung. Im gleichen Zuge senken diese auch effektiv die Blutfettwerte.
Arterienverkalkung vorbeugen, Heilung, OP
Mit regelmäßiger Bewegung, einer gesunden Ernährung, sowie regelmäßigen Check-ups beim Arzt lässt sich eine Arterienverkalkung vorbeugen. Handelt es sich noch um das Anfangsstadium können hier meist entsprechende Arzneimittel helfen. Auch Sport, ein gesunder Ernährungsplan und der Verzicht von Zigaretten du Alkohol können ein Voranschreiten dieser Krankheit zügeln. Helfen Verhaltensänderungen, sowie Medikamente nicht, bleibt noch die Möglichkeit einer Operation.
Diese wird meist in fortgeschrittenen Stadien in Betracht gezogen und sorgt dafür, dass die Arterien wieder durchgängiger werden. Die betroffene Arterie wird in diesem Fall mit einer Versteifung, dem Stent, stabilisiert. Um diesen Stent setzen zu können, muss die Arterie aber noch so weit durchgängig sein, dass ein Endoskop an die Verengung herankommen kann. Ist dies nicht der Fall kommt es meist zu einer Bypass-Operation.
Fazit: In der Regel zeigen sich anfangs bei einer Arterienverkalkung keine Symptome. Erst, wenn diese weiter voranschreitet, zeigen sich Beschwerden. Oftmals sind die Arterien dann schon so weit verkalkt, dass Medikamente kaum noch etwas ausrichten können. Demnach ist es sinnvoll hier vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Der regelmäßige Verzehr bestimmter Lebensmittel, aber auch Bewegung und der Verzicht von Nikotin und Alkohol helfen Arterienverkalkungen zu vermeiden.
Glossar Aterienverkalkung
Atherosklerose ist eine äußerst ernste Erkrankung, bei der sich die Arterien durch Fettablagerungen, so genannte Atherome, verengen, die den normalen Blutfluss und die Sauerstoffzufuhr zu verschiedenen Organen behindern und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen, die möglicherweise die Blutversorgung des Gehirns oder des Herzens blockieren können. Die Atherosklerose betrifft den gesamten Körper. Da es sich bei der Atherosklerose um eine altersbedingte Krankheit handelt, beginnt sie von den ersten Lebensjahren bis ins hohe Alter Anzeichen einer Verschlechterung zu zeigen. Menschen, die über fünfundvierzig Jahre alt sind, gehören der höchsten Risikokategorie für Atherosklerose an, da sie bereits ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und koronare Herzkrankheiten haben und mit größerer Wahrscheinlichkeit als jede andere Altersgruppe an Atherosklerose erkranken.
Die Atherosklerose ist am häufigsten bei älteren Menschen assoziiert, wird aber auch bei Kindern und jungen Erwachsenen gefunden. Die Atherosklerose betrifft die Auskleidung der Arterien, die eine Plaque innerhalb der Arterienwände bildet. Die Plaque besteht aus Fettablagerungen, Cholesterin und anderen Substanzen, aus denen die Plaques bestehen. Diese Plaques sind dann in der Lage, innerhalb der Arterienwand zu wachsen und sich zu verfestigen, wodurch die Arterie verhärtet und verengt wird. Sobald dies geschieht, wird der Fluss von Sauerstoff und Nährstoffen zu den verschiedenen Organen behindert, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Arterie verhärtet und verengt, steigt.
Arteriosklerose beeinträchtigt die Arterienwand
Seit den 1930er Jahren ist bekannt, dass die Arteriosklerose die Arterienwand beeinträchtigt. Die genauen Gründe für das Auftreten von Atherosklerose sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Dies liegt daran, dass mehrere Faktoren, von denen angenommen wird, dass sie zur Atherosklerose beitragen, erst noch entdeckt werden müssen. Mehrere Studien zeigen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und der Entstehung von Atherosklerose gibt.
Obwohl es keine schlüssigen Studien gibt, die beweisen, dass gesättigte Fette, die hauptsächlich in rotem Fleisch und Milchprodukten vorkommen, das Risiko für Atherosklerose erhöhen. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Atherosklerose gezeigt, obwohl dies nach wie vor umstritten ist und noch untersucht wird. Obwohl dies noch nicht bewiesen ist, hat eine Studie gezeigt, dass eine hohe Dosis Beta-Carotin, die in Karotten gefunden wurde, nachweislich die Entwicklung von Atherosklerose bei Mäusen reduziert.