Bluthochdruck Symptome und Ursachen erkennen und behandeln
Warnsignale wie Kopfschmerzen und schwitzen als Symptom richtig bewerten
Bluthochdruck ist eine der häufigsten Volkskrankheiten – und bleibt oft unerkannt. Rund 30 % der Erwachsenen sind betroffen, doch viele wissen nichts davon. Dabei könnten Schlaganfälle und Herzinfarkte oft verhindert werden, wenn Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt wird. Das Problem: Die Symptome sind unspezifisch und werden oft nicht ernst genommen. Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit können auf Hypertonie hinweisen, doch viele deuten sie als harmlose Beschwerden. Gerade weil Bluthochdruck häufig erst in einem späten Stadium entdeckt wird, ist es entscheidend, die Warnsignale frühzeitig zu erkennen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Symptome auf Bluthochdruck hinweisen, warum er gefährlich ist und welche Maßnahmen helfen, um die Gesundheit langfristig zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Bluthochdruck bleibt oft lange unbemerkt, da die Symptome unspezifisch sind oder gar nicht auftreten.
- Typische Anzeichen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit werden oft mit harmlosen Ursachen verwechselt.
- Unbehandelter Bluthochdruck kann schwere Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden verursachen.
- Regelmäßige Blutdruckmessungen sind der sicherste Weg, um Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen.
- Lebensstiländerungen und gegebenenfalls Medikamente helfen, den Blutdruck zu senken und langfristige Schäden zu vermeiden.
Warum es wichtig ist Bluthochdruck Symptome rechtzeit zu erkennen
Bluthochdruck ist einer der Hauptfaktoren für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Dennoch bleibt er oft unentdeckt, da er über Jahre keine Beschwerden verursacht. Das Heimtückische: Selbst wenn erste Symptome auftreten, sind sie oft so unspezifisch, dass sie nicht mit einem erhöhten Blutdruck in Verbindung gebracht werden. Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindel können auch durch Stress oder Schlafmangel verursacht werden – und genau das macht die Diagnose schwierig.
Eine regelmäßige Blutdruckkontrolle kann daher Leben retten. Besonders Menschen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel oder einer familiären Vorbelastung sollten ihren Blutdruck im Blick behalten. Schon kleine Veränderungen im Lebensstil, wie eine gesündere Ernährung, weniger Salz oder regelmäßige Bewegung, können den Blutdruck positiv beeinflussen. Falls erforderlich, kann eine medikamentöse Therapie das Risiko für Folgeerkrankungen drastisch senken.
Eine rechtzeitige Diagnose und die richtige Behandlung können daher nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch das Leben verlängern. Wer regelmäßig seinen Blutdruck misst und auf mögliche Symptome achtet, kann aktiv dazu beitragen, ernsthafte gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.
Fehlende Beschwerden – ein Risikofaktor
Bluthochdruck entwickelt sich häufig für lange Zeit völlig im Verborgenen. Die Betroffenen leiden unter keinerlei Beschwerden und fühlen sich körperlich völlig gesund und fit. Bluthochdruck ist oftmals eine schleichende Gefahr und wird daher auch als „stiller Killer“ bezeichnet. Doch nicht immer verläuft Bluthochdruck zu Beginn völlig beschwerdefrei.
Die auftretenden Bluthochdruck Symptome werden jedoch von vielen Betroffenen nicht mit möglichen Blutdruckproblemen in Verbindung gebracht und daher als Warnsignale kaum bis gar nicht wahrgenommen. So werden die meisten Bluthochdruckerkrankungen auch zumeist eher zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung festgestellt.
Anzeichen, die auf einen zu hohen Blutdruck hindeuten können
Zu Beginn der Erkrankung macht sich der Bluthochdruck entweder gar nicht, oder nur durch leichte und kaum wahrnehmbare Bluthochdruck Symptome bemerkbar. So können
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl
- Ohrensausen
- Müdigkeit
- Nervosität
- eine rote Gesichtsfarbe
- Kurzatmigkeit
- Sehstörungen
- Übelkeit
- Nasenbluten
ein Hinweis auf Bluthochdruck sein. Insbesondere Kopfschmerzen sind ein typisches Anzeichen für Bluthochdruck. Zumeist treten sie dabei vor morgens, kurz nach dem Aufwachen auf und sitzen dabei eher im Hinterkopf.

Derartige Kopfschmerzen können ein Indiz für einen Bluthochdruck in der Nacht sein. Bei einem gesunden Menschen sinkt der Blutdruck im Schlaf ab. Bei einer vorliegenden Hypertonie ist dies nicht der Fall. Infolge kommt es zu den typischen Morgenkopfschmerzen.
Durch den fehlenden Blutdruckabfall in der Nacht können auch Ein- oder Durchschlafstörungen auftreten. Insbesondere wenn häufiger Kopfschmerzen in Kombination mit Schlafstörungen auftreten sollten die Symptome vom Arzt abgeklärt werden. Ebenfalls zu den häufiger auftretenden Bluthochdruck Symptomen gehört Schwindel.
Vor allem wenn der Schwindel ohne jeden erkennbaren Grund auftritt, kann Bluthochdruck die Ursache für diese Beschwerden sein. Jedes der aufgeführten Symptome kann, muss aber keineswegs ein Anzeichen für eine Hypertonie sein. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Betroffen so häufig ihre Bluthochdruckerkrankung gar nicht wahrnehmen.
Bluthochdruck – Stresssymptome oder Wechseljahrbeschwerden
Ganz allgemein steigt mit zunehmendem Alter auch die Gefahr an Bluthochdruck zu erkranken. Dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Nicht selten treten als erste Warnhinweise für eine mögliche Hypertonie Nervosität und Kurzatmigkeit auf. Besonders die innere Nervosität wird oftmals als ein typisches Stresssymptom gedeutet. Eine auftretende Kurzatmigkeit wird indes häufig auf mangelnde Bewegung in Verbindung mit Zeitdruck und Stress zurückgeführt.
Unter Stress und Bewegungsmangel leiden vor allem Menschen mittleren Alters. Kein Wunder also, dass die Symptome einer Hypertonie gern mit allgemeinen Stresssymptomen verwechselt werden. Treten diese Anzeichen bei Frauen zu Beginn der Wechseljahre auf, werden sie nicht selten mit den typischen Beschwerden der Menopause verwechselt. Eine Hypertonie kann sich demnach auf ganz unterschiedliche Art bemerkbar machen.
Das Tückische an allen möglichen Symptomen einer Hypertonie ist deren Vielfältigkeit und die Tatsache, dass jedes Anzeichen für Bluthochdruck auch ein Symptom für andere Beschwerden und Unpässlichkeiten sein kann. Bei machen Betroffenen machen sich die Symptome vor allem in der kalten Jahreszeit verstärkt bemerkbar. Doch auch dies muss nicht in jedem Fall so sein.
Stärkere Symptome – zumeist ein Zeichen für Folgeerkrankungen
Bluthochdruck ist eine Erkrankung, die sich nur unspezifisch und vor allem schleichend bemerkbar macht. Doch genau das macht die Gefahr der Hypertonie aus.
Bleibt der Bluthochdruck für lange Zeit unbemerkt und unerkannt, können sich daraus ernsthafte Folgeerkrankungen entwickeln. Bleiben die Blutdruckwerte über einen längeren Zeitraum konstant erhöht, können dadurch wichtige Organe wie das Herz oder die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden.
Infolge kommt es zu stärkeren Symptomen, die jedoch nicht als reine Hypertonie-Symptome bezeichnet werden können. Stattdessen handelt es sich dabei eher um Symptome, die durch Bluthochdruck in Kombination mit Folgeerkrankungen entstehen. Zu diesen Symptomen gehören:
- Herzschmerzen
- Brustenge
- eine verringerte Leistungsfähigkeit
- Ödeme
- Schmerzen in den Beinen
- eine abnehmende Sehschärfe
- Ausfälle im Gesichtsfeld
Herzschmerzen, auch als Angina pectoris bekannt, und Brustenge sind typische Anzeichen für eine koronare Herzerkrankung. Die Erkrankungen des Herzens (kurz KHK) entstehen durch Verengung oder Verschluss der Herzkranzgefäße. Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren. Zu den koronaren Herzerkrankungen gehören die verschiedensten Erkrankungen von Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzinfarkt.
Löst der Bluthochdruck eine Herzinsuffizienz aus, kann sich dies an Symptomen wie Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) oder einer verminderten Leistungsfähigkeit zeigen. Die Herzinsuffizienz ist eine Herzschwäche und gehört zu den häufigsten Todesursachen überhaupt. Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper mit Blut und Sauerstoff in ausreichendem Maße zu versorgen. Ein unbehandelter Bluthochdruck schwächt auf Dauer das Herz und kann damit ernsthafte Konsequenzen haben.
Treten aus ungeklärtem Grund Schmerzen in den Beinen auf, kann eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) die Ursache sein. Auch dafür kann ein unerkannter Bluthochdruck verantwortlich sein. Bei einer PAVK kommt es zumeist zu einem Verschluss der Gefäße in den Beinen. Seltener, aber durchaus möglich, ist auch ein Verschluss der arteriellen Gefäße in den Armen.
Eine weitere schwerwiegende Folgeerkrankung von Bluthochdruck kann eine hypertensive Retiopathie sein. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut des Auges. Als Folgesymptome bei Bluthochdruck machen sich dann eine abnehmende Sehschärfe oder gar Ausfälle im Gesichtsfeld bemerkbar.
Die Symptome einer hypertensiven Krise

Nicht immer verläuft eine Hypertonie kontinuierlich mit eher unauffälligen Symptomen ab. So kann der Blutdruck vor allem in Stresssituationen oder auch bei Panikattacken plötzlich und völlig unerwartet in die Höhe schießen. Dann löst die Hypertonie zumeist Beschwerden wie Kopfschmerzen, Sehstörungen und Schwindel, bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Angina pectoris aus.
Ein solch spontaner Anstieg des Blutdrucks auf Werte bis zu 230/130 mmHg und sogar noch mehr, wird als hypertensive Krise bezeichnet. Nicht selten werden dabei wichtige innere Organe nachhaltig geschädigt. In solchen Fällen handelt es sich um einen echten medizinischen Notfall. Im Zweifelt sollte daher sofort der Notarzt verständigt werden.
Auch kleine Anzeichen ernstnehmen
Bluthochdruck ist weitverbreitet und immer noch eine Erkrankung, die oftmals nicht ernstgenommen wird. Das rechtzeitige Erkennen und das richtige Deuten selbst von kleinen Anzeichen, die auf Bluthochdruck hinweisen können, sind daher wichtig. Bluthochdruck kann vielfältige Symptome zeigen.
Jedes mögliche Symptom kann auch ein Anzeichen für eine andere Erkrankung sein und muss nicht immer und in jedem Fall einen ernsthaften Hintergrund haben. So muss nicht jede Kopfschmerzattacke einen ernsthaften Hintergrund haben.
Prävention: So senken Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck
Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge gegen Bluthochdruck. Besonders wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und wenig Salz. Der übermäßige Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, die oft verstecktes Salz enthalten, kann den Blutdruck erhöhen. Auch regelmäßige Bewegung ist entscheidend: Schon 30 Minuten moderates Training an fünf Tagen pro Woche können das Risiko für Bluthochdruck erheblich senken. Ein weiteres Risiko ist Stress – sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Techniken wie Meditation, Yoga oder bewusste Entspannungsübungen können helfen, den Blutdruck zu stabilisieren.
Ein maßvoller Umgang mit Alkohol und der Verzicht auf Nikotin sind ebenfalls essenziell. Studien zeigen, dass Raucher ein deutlich höheres Risiko für Bluthochdruck und dessen Folgeerkrankungen haben. Wer zusätzlich auf eine gesunde Nachtruhe achtet, unterstützt sein Herz-Kreislauf-System nachhaltig. Ein erholsamer Schlaf von mindestens sieben Stunden pro Nacht kann helfen, den Blutdruck natürlich zu regulieren. Falls bereits Bluthochdruck vorliegt, sollte die ärztlich empfohlene Behandlung konsequent eingehalten werden. Langfristige Änderungen des Lebensstils haben das Potenzial, den Blutdruck dauerhaft zu senken und die Notwendigkeit von Medikamenten zu reduzieren.

Auch eine rote Gesichtsfarbe muss nicht zwangsläufig ein Anzeichen für einen erhöhten Blutdruck sein und nicht jede Nervosität und innere Unruhe hat organische Ursachen.
Treten jedoch zunächst harmlos erscheinende Anzeichen häufiger oder regelmäßig auf, ist eine Abklärung der Ursachen notwendig, denn eine unbemerkte und unbehandelte Hypertonie ist einer der häufigsten Auslöser schwerwiegender Erkrankungen, die unter Umständen sogar zum Tod führen können.
Blutdruck Normalwerte – ab wann zu hoch?

Bildlich gesehen: Mit einem Wasserhahn an dem ein Schlauch angeschlossen ist, lässt sich der Anstieg des Blutdrucks am besten vergleichen. Demnach steigt der Druck im Schlauch an, wenn der Wasserhahn voll aufgedreht wird. So steigt ebenso der Druck in den Blutgefäßen an, wenn das Herz seine Pumpleistung steigern muss.
Der Druck des Schlauchs erhöht sich außerdem, wenn dieser am Ende abgeklemmt wird bzw. sich die Arterien verengen. Allgemein gesagt, besitzt ein Mensch somit einen bestmöglichen Blutdruck im Ruhestand, wenn dieser 120/80 mmHg aufweist. Erhöht ist dieser hingegen wenn die Werte bei 140/90 oder darüber liegen. -> mehr erfahren über normalen Blutdruck
Quellen:
- Charité – Universitätsmedizin Berlin: „Bluthochdruck (Hypertonie) – Übersicht, Vorsorge, Behandlung“ https://www.dhzc.charite.de/ratgeber/bluthochdruck/
- MSD Manual (Ausgabe für medizinische Fachkreise): „Bluthochdruck – Herz- und Gefäßkrankheiten“ https://www.msdmanuals.com/de/heim/herz-und-gef%C3%A4%C3%9Fkrankheiten/bluthochdruck/bluthochdruck
- Max-Planck-Gesellschaft: „Wie Bluthochdruck und psychische Gesundheit verknüpft sind“ https://www.mpg.de/20162308/wie-sich-hoher-blutdruck-auf-die-psychische-gesundheit-auswirkt
- Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention: „Bluthochdruck“ https://www.hochdruckliga.de/betroffene/bluthochdruck
FAQ: Erkennen und Verstehen von Hohem Blutdruck
Wie merkt man, dass der Blutdruck zu hoch ist?
Das Erkennen von hohem Blutdruck kann schwierig sein, da er oft keine unmittelbaren Symptome zeigt und daher als „stiller Killer“ bezeichnet wird. Einige Personen können jedoch Kopfschmerzen, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit erleben. Der zuverlässigste Weg, um festzustellen, ob der Blutdruck zu hoch ist, ist eine regelmäßige Messung, entweder zu Hause oder durch einen medizinischen Fachmann.
Ist man bei hohem Blutdruck müde?
Müdigkeit kann ein Symptom von hohem Blutdruck sein, aber es ist nicht spezifisch oder konstant. Viele Menschen mit hohem Blutdruck fühlen sich vollkommen normal. Müdigkeit kann auch durch eine Vielzahl anderer Faktoren verursacht werden, einschließlich Stress, Schlafmangel oder andere gesundheitliche Probleme.
Was ist der Grund für hohen Blutdruck?
Die Ursachen für hohen Blutdruck sind vielfältig und können eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und lebensstilbezogenen Faktoren umfassen. Zu den häufigsten Gründen gehören eine ungesunde Ernährung (insbesondere hoher Salzkonsum), Bewegungsmangel, Übergewicht, Alkoholkonsum, Stress und bestimmte medizinische Bedingungen. In einigen Fällen kann hoher Blutdruck auch eine familiäre Komponente haben.